Wildernde Blueten
so schnell gab ich nicht auf.
Für die nächsten Tage nahmen wir uns dieses große Gebirge vor, doch auch da fanden wir vorerst nichts.
Von Brendan war ebenfalls nichts zu hören... Vielleicht hatte er wirklich keine Möglichkeit nach Kyoto zu kommen. Aber wie denn auch? Schließlich konnte er nicht so einfach in ein Flugzeug einsteigen und hierher fliegen. Das würde doch ganz schön für Aufregung sorgen.
Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwie ging es mir gar nicht gut, seit wir in Kyoto waren. Ob es am Essen lag, oder am Klima, ich wusste es nicht. Mir war ständig schwindelig und schlecht... Des Öfteren musste ich auch brechen. Danny und Sereen bekamen es nicht mit, darauf gab ich acht. Wahrscheinlich lag es an dem Gift in mir, schließlich kontrollierte es mich noch immer. Ich wollte aber nicht schon aus gesundheitlichen Gründen ganz am Anfang klein beigeben. Nickolas sagte ja bereits, dass er, wenn ich wieder in Melrose wäre, mich untersuchen würde. Also müsste ich nur noch die Zeit bis dahin überstehen, ohne dass etwas passierte.
Einige Tage suchten wir nun schon in dem Gebirge, doch nichts war zu finden, rein gar nichts und das fand keiner von uns so lustig.
Am Abend waren wir wieder zuhause. Sereen hatte abermals lecker gekocht, doch auch das Essen bekam mir erneut nicht. Ich verabschiedete mich und wünschte eine gute Nacht. Die anderen drei saßen noch unten und plauderten ein wenig.
So schnell ich konnte, rannte ich nach oben um erst mal wieder zu kotzen... Meine Güte, das nahm in diesem Leben auch kein Ende mehr... Danach putzte ich gründlich meine Zähne, denn das war eklig...
Kurz entschlossen ließ ich mir ein heißes Bad ein, bestimmt würde es mir gut tun...
Die Badetür schloss ich nicht ab. Danny würde so schnell eh nicht hoch kommen.
Das heiße Wasser tat so unendlich gut, ich fühlte mich gleich viel besser...
Nachdem ich meine Haare ausgespült hatte, griff ich nach meinem Handtuch und wickelte es mir um. Danach stieg ich aus der Wanne und wollte mir ein anderes um die Haare binden, da wurde mir auf einmal wieder ganz schwindelig und plötzlich auch schwarz vor Augen... Ich hielt mich krampfhaft am Wannenrand fest, doch das nützte nichts, denn ich fiel nach hinten um und stieß mir den Kopf am Wannenrand... Schwach glitt ich zu Boden und lehnte an der Wanne an...
>Lissy, was...< Danny stand auf einmal im Bad und kam direkt auf mich zu. Er beugte sich zu mir und schaute mir in die Augen. >Was ist passiert?< , fragte er besorgt.
Da er nicht alles mitbekommen hatte, beschloss ich, ihm nur die halbe Wahrheit zu erzählen.
>Mir ist nach dem Aussteigen schwindelig geworden, sodass ich mich setzen musste... ich kam nicht wieder hoch...< , sagte ich leise.
>Hast du dir wehgetan?<
>Nein. Es ist alles in Ordnung.<
Ich schaute in seine Augen... Er hatte so wunderschöne braune Augen, die man selbst hinter seiner Brille leuchten sah...
Danny strich mir nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht und seine Hand verweilte an meiner Wange... Mein Atem ging schwerer als normal... Auch sein Atem war nicht so ruhig wie sonst... was war los mit uns?
Ich saß vor der Wanne auf dem Boden, nur in ein leichtes Handtuch eingewickelt und meine Haare hingen schlaff an mir herunter und tropften mich nass. Danny saß direkt vor mir, so nah, dass ich es eigentlich als unangenehm empfinden müsste, doch das tat ich nicht...
Wir schauten uns tief in die Augen, zu tief...
Danny kam immer näher an mich heran, seine Hände lagen auf meinen. Er hielt sie fest, aber so merkte er nicht, wie sie zitterten...
Sollte ich etwas sagen, ihn sogar wegschicken? Ich wusste es nicht... ich wusste überhaupt nicht, was ich jetzt tun sollte... Sollte ich einfach zulassen, was jetzt geschehen könnte?
Danny war mir jetzt so nah, wie ich sonst nur Brendan an mich heranlassen würde...
Dann spürte ich plötzlich seine Lippen auf meinen und ich sank nach unten, womit er nicht rechnete und auf mich drauf fiel... Seine Lippen löste er von meinen und schaute mich an, mit einem Blick der mir etwas sagen sollte. Doch es war etwas, was ich nicht hören wollte, nämlich dass er mehr für mich empfand, als er die letzten Wochen zugegeben hatte... Er liebte mich noch immer und er war nie darüber hinweg gekommen. Zwar hatte er es versucht, doch schien es nicht funktioniert zu haben... Eigentlich sollte ich ihn von mir stoßen, doch ich konnte nicht... Körperlich hätte ich es durchaus schaffen können, doch nicht
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