Wildernde Blueten
mich hier alles aus der Bahn...
>Liss!<
Huch, Peanut. Die hatte ich ganz vergessen. Ich rutschte schnell wieder von Danny weg, in der Hoffnung, Peanut hatte es nicht gesehen und zog meine Handtasche auf meinen Schoss. Ich lugte hinein um zu sehen, was Peanut wollte.
>Was ist?<
>Es ist so warm hier drin, ich sterbe gleich...< Sie machte ein Gesicht, als wäre sie ein Huhn und keine Katze...
>Okay, warte ich nehme dich raus. Aber du musst still sein, verstanden?< , fragte ich sie.
>Ja.< , antwortete sie ganz brav.
Ich nahm sie aus der Tasche, stellte die auf den Boden und setzte Peanut auf meinen Schoss. Ich legte meine Jacke etwas darüber, damit man sie nicht sah, denn Katzen waren hier drin verboten.
>Wir lange fliegen wir denn schon?< , wollte sie wissen.
Ich schaute auf die Uhr. >Drei Stunden. Wir haben also noch ein ganzes Stück vor uns.< Ich kraulte sie am Köpfchen und schaute nach vorn.
Plötzlich berührte jemand meine Hand. Ich erschrak, doch dann fiel mir ein, dass es nur Danny sein konnte. Ich schaute zu ihm und sah, dass sein Blick auf mir ruhte.
>Lissy...< , hauchte er so leise, dass nur ich es hören konnte.
Ich sagte gar nichts, sondern schaute ihn einfach nur an. Unsere Blicke lagen lange aufeinander. Sie wurden erst unterbrochen, als eine Stewardess kam und uns etwas zu trinken anbot. Wir liefen beide rot an und sagten, wir wollten nur ein Wasser. Dann schaute ich wieder nach vorne und Danny aus dem Fenster. Ich versuchte so gut es ging, meinen Herzschlag zu beruhigen.
Eine ganze Weile verharrten wir so in der Sitzposition ohne etwas zu sagen. Schließlich war es Danny, der ein Gespräch anfing.
>Was denkst du, wie lange wir in Japan bleiben werden?<
>Ich hab keine Ahnung, ganz ehrlich. Natürlich hoffe ich, dass es sich nicht zu lange hinzieht, aber wenn es länger dauert, dann müssen wir das wohl in Kauf nehmen.<
Danny nahm plötzlich wieder meine Hand. >Ich bin für dich da. Ganz egal wie lange es dauern wird, ich werde an deiner Seite bleiben.<
>Ich danke dir.< Ich schenkte ihm ein Lächeln und er lächelte zurück. Dann kam die Stewardess mit unserem Wasser.
Genüsslich trank ich einen großen Schluck davon...
>Woher weiß denn Sereen überhaupt von den Blüten?<
>Das hat sie nicht gesagt. Brendan wusste auch nicht, woher sie das weiß. Sie wird es uns bestimmt sagen, wenn wir angekommen sind. Mich würde es nämlich auch interessieren. Zumal sie das in so kurzer Zeit herausgefunden hat. Aber schließlich ist sie eine Hexe, da sollte uns ja gar nichts mehr wundern.<
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile über dieses Thema bis wir irgendwann wieder müde wurden und noch etwas schlafen wollten. Ich lehnte mich an Dannys Schulter an und schloss die Augen.
Als ich die Augen wieder öffnete und auf die Uhr schaute, entwich mir ein Stöhnen. Wir flogen gerade mal zehn Stunden. Das hieße also, dass wir uns noch vier Stunden den Arsch wund sitzen mussten...
Im Flugzeug lief jetzt ein Film. Ich beschloss, ihn mir anzuschauen. Danny schlief noch und so ging die Zeit wenigstens auch um. Der Film interessierte mich nicht sonderlich, ich war nur froh über die Ablenkung, die sich mir bot.
Endlich setzte das Flugzeug zur Landung an, ich war so glücklich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, sah ich Sereen schon von weitem und winkte ihr zu, sie winkte ebenfalls. Zur Begrüßung umarmte sie uns herzlich.
>Ich hoffe euer Flug war nicht zu anstrengend? Schön, dass ihr endlich hier seid.< , sagte sie fröhlich.
Oh ja, diese Frau würde tatsächlich zu Nickolas passen. Sereen war groß und schlank. Ihre schönen, langen und braunen Haare fielen über den Rücken. Vereinzelte Strähnen hingen ihr im Gesicht runter und betonten ihre braunen Augen. Sicherlich würde sie Nickolas gefallen. Es wäre fatal, wenn sie sich nicht kennenlernen würden.
Ich ließ mir eben noch kurz die Uhrzeit geben, damit ich mein Handy umstellen konnte und auch Danny tat das. Hier in Kyoto war es jetzt vierzehn Uhr, also früher Nachmittag und bullig warm. Glücklicherweise war ich zuhause so schlau gewesen, gleich etwas kurzes anzuziehen... nur eine dünne Jacke trug ich über meinem Top.
Wir quälten uns durch die Menschenmassen von Japanern Richtung Ausgang, aber das war gar nicht so leicht. Der Flughafen war, glaubte ich, übervoll mit Menschen. Selten sah man auch jemanden mit blonden Haaren. Da fiel ich mit meinem roten Schopf erst so
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