Wildes Begehren
ruinieren.«
»Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.«
»Nicht, wenn ich diejenige bin, die deine Sachen wieder zusammenflicken muss. Und was glaubst du, tut dein Bruder, wenn du weiterhin deine Kleidung zerfetzt? Er wird dich in jeder Hinsicht nachahmen.«
»Meinst du?« Conner drückte sich an Isabeaus Rücken und ließ seine Hand von den Brüsten zu den Schenkeln gleiten, wobei er kurz auf ihrem flachen Bauch und ihrer Scham verharrte. »Ich liebe es, deine Haut zu berühren.«
»Ich bin hundemüde, Conner. Also, falls du vorhast …« Mit einem kleinen Aufschrei brach sie ab. Conner hatte die Zunge den Händen folgen lassen und war zwischen ihren Beinen angelangt.
Lachend fasste sie ihn an den Haaren und hielt ihn dort fest.
16
M it einem kleinen Lächeln nahm Isabeau die Tasse Tee, die Mary Winters ihr reichte. »Conner möchte, dass ich ein Hochzeitskleid auftreibe. Aus irgendeinem Grund ist ihm das sehr wichtig.«
»Ihnen nicht?«, fragte Mary sanft.
Isabeau starrte in die dampfende Tasse. »Ich will da kein großes Ding draus machen. Schließlich habe ich nicht einmal eine Familie. Meine Mutter ist schon so lange tot, dass ich mich kaum noch an sie erinnern kann, und mein Vater …« Sie verstummte. Sie hatte niemanden, der sie ihrem Bräutigam zuführen konnte. Ihre Hochzeit würde im Garten einer Arztpraxis am Rande des Dschungels stattfinden. Da war ein traditionelles weißes Brautkleid sowieso nicht angebracht. »Ich glaube, jedes Mädchen träumt davon, an diesem Tag im Kreis von Freunden und Verwandten von seinem Vater durch den Mittelgang geführt zu werden.« Isabeau zuckte die Achseln. »Natürlich möchte ich Conner heiraten, aber ich hatte es mir ganz anders vorgestellt.«
Mitfühlend tätschelte Mary ihr das Knie. »Nur nicht den Kopf hängen lassen, Isabeau. Sie machen sich den Tag so,
wie Sie ihn gern hätten. Als Abel mich um meine Hand gebeten hat, waren wir auch ganz allein. Und heute …«, Mary lächelte warm, »… heute sind wir mit einer großen Familie und mehreren Enkelkindern gesegnet. An meinen Hochzeitstag erinnere ich mich, als wäre er gestern gewesen. Und bei Ihnen soll es bestimmt genauso sein. Ihr Bräutigam ist sehr aufgeregt. Man sieht ihm an, wie er sich freut.«
Isabeau lächelte, und ihre Augen strahlten. »Ich freue mich auch. Deshalb habe ich ja zugestimmt. Aber für Sie ist es eine Zumutung.«
»Haben Sie Marisa gekannt?«, fragte Mary, während sie ihre Tasse vorsichtig auf der weißen Spitzentischdecke abstellte.
Isabeau nickte. »Ich habe sie vor einiger Zeit kennengelernt, kurz bevor sie umgebracht wurde. Wir waren gut befreundet. Damals wusste ich allerdings noch nicht, dass Conner ihr Sohn ist.«
»Aber sie wusste, dass Sie Conners Gefährtin sind«, sagte Mary. »Das kann ich Ihnen sagen, weil ich es bei meinen Söhnen auch immer gemerkt habe. In dieser Hinsicht haben Mütter einen sechsten Sinn.«
»Ich hoffe, dass sie es wusste. Und dass sie nichts dagegen hatte.«
»Marisa war ein lieber Mensch. Der Mann, den sie geheiratet hat, als sie noch jung und naiv war, war nicht ihr wahrer Gefährte, trotzdem hat sie sich ihm gegenüber stets loyal verhalten und das, obwohl er sie so schlecht behandelt hat. Sie hat ihren Sohn zu einem guten Menschen erzogen, und den Jungen, den sie angenommen hat …« Als Isabeau erstaunt nach Luft schnappte, unterbrach sie sich.
Mary nickte. »Ja, meine Liebe, wir wussten Bescheid
über den kleinen Mateo. Marisa hat ihn hergebracht, als sie einen Arzt für ihn brauchte. Sie war eine gute Frau, und sie wäre sehr glücklich gewesen, dass Sie das Leben ihres Sohnes teilen wollen. Das weiß ich genau.«
»Sie sind sehr freundlich«, erwiderte Isabeau.
»Marisa war eine sehr gute Freundin von mir. Sie würde wollen, dass ich Ihnen helfe, Isabeau. Und das täte ich auch gern, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Ich hatte nie eine Tochter – nur Söhne. Glücklicherweise mag ich meine Schwiegertöchter, doch sie haben eigene Eltern, die für solche Dinge wie Hochzeiten zuständig sind. Marisa und ich haben oft darüber gesprochen, dass wir beide es uns als Mütter gewünscht hätten, einmal einen wundervollen Tag für eine Tochter auszurichten. Sie hatte auch nur einen Sohn, daher hat sie ihre Hoffnungen auf Conners Frau gesetzt – auf Sie. Marisa ist nicht mehr bei uns, aber vielleicht erlauben Sie es mir, unsere Träume wahrzumachen.«
Isabeau konnte kaum sprechen vor Rührung. Tränen
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