Wildes Begehren
Raubtierblick, golden und konzentriert, so durchdringend, dass sie sich tief im Innern erneut zusammenzog.
Conner legte sein Gesicht auf ihren Rücken und rieb sich daran, Haut an Haut, sodass seine Bartstoppeln sie kratzten und sie noch einmal erschauern ließen. Dann küsste er einen Wirbel nach dem anderen und richtete langsam, sie immer noch festhaltend und hinter ihr kniend, den Oberkörper wieder auf. »Ich liebe dich, Isabeau. Mehr als du ahnst.«
Dann ließ Conner sie los und rettete sich mit zittrigen Beinen aufs Bett. Isabeau drehte sich um und kroch zu ihm hinüber; ihr Gesicht war erhitzt, ihre Augen glänzten, ihr Atem ging keuchend. Schließlich trafen sich ihre Blicke.
Ihr Gesichtsausdruck beschämte Conner. Eine so allumfassende Liebe, beinahe Bewunderung, hatte er nicht verdient, doch er war entschlossen, sie nie zu verlieren. Er beugte sich zu Isabeau hinab, und sofort hob sie den Kopf, damit er ihr einen langen, genüsslichen Kuss geben konnte.
»Ich tue alles, was in meiner Macht steht, um dich glücklich zu machen, Isabeau.«
»Aber du machst mich glücklich, Conner. Wenn wir allein
sind, so wie jetzt, und ich dich für mich habe, weiß ich genau, was ich fühle und was du fühlst. Es ist wie zum Greifen nah in diesem Raum und das reicht mir.«
Conner sah sich in der kleinen, rustikalen Hütte um. Mehr hatte er ihr nicht zu bieten, jedenfalls für eine ganze Weile. Er zog von einem Auftrag zum nächsten. Und er musste immer in der Nähe eines Waldes sein, er wusste, dass er nie in einer Stadt leben könnte. Er hatte einige Zeit auf einer großen Ranch in den Staaten verbracht, einem wunderschönen Anwesen, aber das war nichts für ihn.
»Könntest du so leben, Isabeau?«
Sie lächelte ihn an. »Solange du bei mir bist, kann ich überall leben.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte, dass du gut darüber nachdenkst, Liebste. Stell dir genau vor, wie es sein würde, tagein, tagaus. Ich bin ein sehr fordernder Mann und bestimme gern. Ich versuche, dir gegenüber ehrlich zu sein, und wenn ich mich so umsehe, muss ich feststellen, dass ich dir nicht viel zu bieten habe. Manchmal wird es sogar gefährlich werden, und solche Erlebnisse können intensiv sein und schlimme Folgen haben.«
Sie runzelte die Stirn. »Willst du mich loswerden?«
Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Nein, natürlich nicht. Ich will nur, dass du dir deiner Liebe zu mir ganz sicher bist. Unser Leben wird kein reines Vergnügen werden.«
»Du meinst, es könnte sein, dass ich irgendwelche Leichen finde oder jemanden umbringen muss?« Isabeau versagte die Stimme, und sie musterte ihn finster. »Ich weiß genau, worauf ich mich einlasse, Conner. Ich hab’s doch hautnah mitgekriegt. Schließlich habe ich dich bei einem deiner Jobs kennengelernt, weißt du noch? Für mich ist die
Geschichte nicht besonders gut ausgegangen. Ich bin keine Prinzessin auf der Erbse. Ich bin eine intelligente Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und sich die Konsequenzen ihres Tuns vorstellen kann.«
»Hast du dir auch vorgestellt, wie es sein würde, mit mir zu leben? Dem Mann und dem Leoparden?«
Mit zitternden Fingern berührte Isabeau die Bisswunde an ihrer Schulter. »Das kannst du mir glauben. Es ist ja kein Geheimnis, dass du beim Sex gern das Sagen hast, Conner.«
»Nicht nur dabei, in jeder Situation.«
Isabeau lachte, und ihre Augen blitzten amüsiert. »Wirklich? Immer? Das glaube ich nicht. Ich habe den Eindruck, dass du sehr wohl darauf achtest, was ich möchte und was mir Spaß macht. Selbst beim Sex. Du willst zwar, dass ich an dein Wohl denke, aber während ich das tue, hast du stets meins im Sinn. Ich halte mehr von dir als du selbst.«
»Ich weiß, dass ich dich liebe, Isabeau, bis zum letzten Atemzug. Ich würde es nicht überleben, wenn du mich verlässt. Verdammt, das Jahr ohne dich kam mir endlos vor; so etwas möchte ich nie wieder durchmachen.«
Lächelnd beugte sie sich vor und liebkoste ihn mit ihrer Zunge. Sie nahm sich viel Zeit und verwöhnte ihn ausgiebig, während Conner ihr das Haar streichelte. Eine solche Antwort wäre einer anderen Frau nie eingefallen; Conners Herz zersprang fast vor Liebe.
Und Isabeau sorgte dafür, dass er diese Antwort nie vergessen würde – dass er genau kapierte, was sie ihm wortlos zu verstehen gab. Während sie sich liebevoll um ihn kümmerte, bis er langsam wieder steif zu werden begann, registrierte sie jede Regung seines Körpers, jede noch so winzige Nuance.
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