Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
obwohl sie seinen Charakter so abstoßend fand?
    »Ich möchte, dass du an der Wand runterrutschst und dich auf den Boden setzt. Bleib in Deckung. Wir warten hier und unterhalten uns, während die anderen herausfinden, wer euch verfolgt hat.« Conner stützte sie am Arm, während sie gehorsam die Knie beugte und an der Wand hinabglitt, bis ihr Po den Boden berührte. »Ich weiß, dass du Angst hast, Isabeau, aber dir wird nichts geschehen.«
    »Hast du einen besseren Plan, um in Imeldas Festung zu kommen?« Isabeau brauchte irgendetwas, womit sie sich ablenken konnte. Sie würde zwar nicht in Panik ausbrechen – schließlich war sie schon öfter in brenzligen Situationen gewesen -, doch die Frage lautete: Inwieweit traute sie Conner? Wenn er ihr vormachen konnte, dass er sie liebte, schaffte er es sicher auch, ihr Gefahren vorzugaukeln. Bei ihm wusste sie nie, woran sie war.
    Als er ihr kurz seine gefährliche, animalische Seite gezeigt hatte, seine Fähigkeit sich zu verwandeln, war sie für einen Moment aus der Fassung geraten. Sie sollte Angst bekommen, er wollte ihr zeigen, wie verletzbar sie war, doch sie wusste sich zu helfen. Schließlich war sie intelligent. Hunderte Male war sie schon im Dschungel unterwegs gewesen, sie hatte nur nicht damit gerechnet, von Adan getrennt zu werden.
    Conner war so nah bei ihr, dass Isabeau den Moment spüren konnte, in dem sich seine Glieder anspannten. Geschmeidig sprang er auf, völlig lautlos; er wirkte wie eine
Raubkatze kurz vor dem tödlichen Sprung. Gespannt hielt Isabeau den Atem an, als sie sah, wie er den Kopf schräg legte und die Luft witterte. »Wir hauen ab, Isabeau.« Conner reichte ihr die Hand. »Irgendwas stimmt nicht.«
    »Was ist los?« Sie versuchte zu lauschen, doch soweit sie es feststellen konnte, hörte der Regenwald sich genauso an wie sonst, obwohl das Gekreisch der Affen und die Schreie der Vögel übertrieben laut zu sein schienen.
    »Es riecht nach Rauch.«
    Isabeau ließ sich hochziehen. »Wo ist Adan?« »Bei Rio. Ihm wird nichts geschehen. Adan kennt sich im Wald aus. Ich mache mir eher Sorgen um dich. Wir sollten raus aus dieser Falle.«
    »Ich kann nicht, Conner«, erwiderte sie. »Du wirst doch nicht so dumm sein, Adan und dich selbst gleich mit mir in den Tod zu reißen«, sagte Conner, ohne sie anzusehen. Dann zog er die Tür ein Spalt weit auf, spähte aus der Hütte und schloss seine Hand fester um ihre. »Irgendjemand ist euch gefolgt, wahrscheinlich ohne von unserer Verabredung zu wissen. Und das bedeutet, dass es euer Leben ist, auf das man es abgesehen hat. Ist allseits bekannt, dass du den Angriff auf den Stamm miterlebt hast?«
    Isabeau wurde bleich und riss die Augen auf, genau wie kurz zuvor, als er ihr seine Krallen gezeigt hatte. »Der Brief. Adan hat einen Brief an den Leiter der Behörde für Angelegenheiten der indianischen Bevölkerung geschrieben, in dem er über die Vorkommnisse berichtet und um Hilfe gebeten hat. Da wir keine Antwort bekamen, hat er sich an Freunde von früher gewandt, an Spezialeinheiten, die er selbst ausgebildet hat. Daraufhin wurde ihm offiziell mitgeteilt, dass niemand die politischen Folgen riskieren wolle,
die ein nicht von der Regierung genehmigter Sondereinsatz gegen Imelda Cortez nach sich ziehen würde. Da habe ich ihm von euch erzählt.«
    »Hat er dich in dem Brief benannt? Als Zeugin?« Ohne es zu merken drückte er ihre Hand so fest, dass Isabeau leise aufstöhnte. Conner zwang sich zur Ruhe. »Ich muss wissen, ob du gesehen worden bist. Wer weiß, dass du miterlebt hast, wie Imeldas Männer die Indianer ermordet haben?«
    »Nur Adan und seine Frau. Sonst niemand.«
    »Hast du den Brief gelesen? Hat er dich darin erwähnt?« Conner stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während es in seiner Brust leise rumorte. Dass seine Gefährtin in Gefahr war, brachte seinen Leoparden in Rage. Feuer war etwas, das nur Fremde einsetzten. Und wenn Fremde so tief in den Regenwald vordrangen, führten sie etwas im Schilde. Die Hütte war zwar nur wenige Meilen vom Rand des Urwalds entfernt, aber beinah unmöglich zu finden, wenn man ihre Lage nicht exakt wusste, und Adan hatte ihnen versichert, dass dieser Treffpunkt sicher sei.
    Er spürte, wie Isabeau vor Angst zitterte, und es kostete ihn Mühe, seinen Leoparden so weit zu bändigen, dass er die Kontrolle behielt. »Wir laufen in den Wald. Sobald wir auf die Veranda kommen, springst du über die Brüstung.«
    Sie schnappte

Weitere Kostenlose Bücher