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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gewehre. Das ist unwichtig. Denk nur an deine Katze. Überwinde die Angst. Du wirst dich nicht verlieren, du wirst wachsen. Lass dich gehen und ruf sie.«
    Für Isabeau war es, als müsste sie sich ihm abermals ausliefern, aber wie hätte sie ihm das erklären sollen? Conners
leise, hypnotische Stimme war wie Honig, der in sie hineintropfte und nach und nach jeden Widerstand lahmlegte. Rauch trieb durch die Bäume, Tiere flüchteten durch die Baumkronen über ihren Köpfen, und Asche regnete auf sie herab. Isabeau hörte Gewehrfeuer, und eine verirrte Kugel schlug irgendwo in der Nähe ein, doch Conner zuckte nicht mit der Wimper und zeigte keine Anzeichen von Unruhe. Er wartete einfach ab, den Rücken der Gefahr zugekehrt, und schützte sie mit seinem Körper.
    Sie erkannte, dass sie sich zum ersten Mal, seit sie die Wahrheit über ihn wusste, wieder lebendig fühlte. Und das machte ihr mehr Angst als alles andere.

4
    E inen langen Augenblick erlaubte Isabeau es sich, sich an Conner zu lehnen und Mut zu schöpfen. Besser riskierte sie die Flucht, als von Imeldas Killern erschossen zu werden. Ein guter Grund, das Klettern zu wagen – viel besser als der, Conner gefallen zu wollen, ihm – und sich – zu beweisen, dass sie genauso viel Mut hatte wie er. Es war eine Frage des Stolzes. Sie schloss die Augen und zwang sich, an eine Leopardin zu denken, sich die große Raubkatze genau vorzustellen. Und dazu musste sie Conners ermutigende Stimme hören.
    »Sag mir, wie sie ist.«
    Sie spürte eher als dass sie es hörte, wie Conner tief Luft holte. Seine Lippen schwebten dicht über der empfindlichen Stelle zwischen Schulter und Hals. »Sie ist wunderschön, genau wie du. Und sehr intelligent, das sieht man an ihren Augen. Sie hat immer alles als Herausforderung betrachtet, und sie konnte sehr launisch sein, im einen Moment noch sehr liebevoll, fuhr sie im nächsten schon die Krallen aus.«
    In seiner Stimme lag ein zärtlicher, beinah schwärmerischer Unterton. »Sie liebte die Nacht, und oft sind wir stundenlang unter den Sternen durch den Wald gestreift.
Fremden begegnet sie misstrauisch, es dauert lange, bis sie Vertrauen fasst, und sie hat ein hitziges Temperament. Sie ist wunderschön, Isabeau, verschlossen, geheimnisvoll und unabhängig. Sie hat eine sehr rasche Auffassungsgabe.«
    »Wie sieht sie aus?« Isabeau fiel das Sprechen schwer. Einerseits hatte er ihre Charakterzüge beschrieben, andererseits aber auch wieder nicht. Jedenfalls hatte er bewundernd von ihr gesprochen, und seine Stimme klang heiser und sexy, als er ihr verraten hatte, wie genau er ihr Innenleben kannte.
    »Sie ist sehr graziös, klein für unsere Art. Das Temperament und die Intelligenz kann man ihr an den Augen ablesen. Sie sind eher golden als grün, mit weiten, dunklen Pupillen, die leuchten, wenn sie Licht reflektieren. Ihr Blick ist sehr intensiv, einfach umwerfend. Man kann ihn nie mehr vergessen. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihre vor mir, zwischen all den dunklen Rosetten in ihrem Fell. Es ist rotbraun, wie dein Haar.« Conner rieb sein Gesicht an Isabeaus dichter Mähne. »Sie ist schlank, aber kräftig, und das Rosettenmuster in ihrem Pelz erinnert an den Nachthimmel, den sie so liebt. Und ihre Tatzen sind genauso zierlich wie deine Hände.«
    Conner legte seine großen Hände über Isabeaus. »Spürst du, dass sie da ist?«
    Er hatte Recht. Ihre Katze war dicht unter der Oberfläche, so sehr ein Teil von ihr geworden, dass sie sich fast an sie erinnern konnte. Vor ihrem geistigen Auge sah Isabeau das Tier genauso, wie Conner es beschrieben hatte, und ihre Hände, die unter seinen gefangen waren, schmerzten und brannten.
    »Es tut weh, Conner«, flüsterte sie erschrocken.
    »Ich weiß, Baby.« Seine Stimme war um eine Oktave tiefer
geworden. Und rauer. »Weißt du noch, als ich dich das erste Mal geliebt habe? Das hat auch wehgetan, Isabeau, trotzdem war es sehr schön. Atme tief ein und aus. Ruf sie, lass sie einfach das Kommando übernehmen.«
    Seine Stimme war weich wie Samt, unwiderstehlich, verführerisch. Und dazu sein warmer Atem, seine Hitze, sein Körper, der so eng an ihren gepresst war. Jedes Detail dieses ersten Mals war Isabeau noch lebhaft in Erinnerung. Conners Hände auf ihrer Haut. Sein Mund. Die Art, wie er sich in ihr bewegt hatte, so selbstsicher und erfahren, hart und direkt, als ob sie füreinander geschaffen wären.
    »Lass einfach los«, ermutigte er sie, genau wie vor so vielen Monaten.
    Seine

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