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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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ohne Einleitung. Zu groß war ihre Sorge um das Leben ihres Liebsten, als dass sie gezögert hätte, offen zuzugeben, zwei Männer in ihr Bett gelassen und das Kind dessen zu tragen, mit dem sie nicht verheiratet war. "Weißt du, wie dieser Bart McQueen zu erreichen ist?"
    "Wir werden es versuchen, Patrona", gab Hilario ernst zurück. "Ich werde nach San Ramos reiten und ein Telegramm nach Chihuahua schicken. Einige Männer in der republikanischen Armee könnten wissen, wo dieser gringo zu finden ist."
    Gregorio hörte zu, wie sie die Lage besprachen, und seine Miene wurde immer entsetzter. "Innocencia könnte wissen, wohin Don Lucero gegangen ist. Sie hat ihn an mich verraten.
    Ich werde mit ihr reden -
    und die Wahrheit aus ihr
    herauspressen, wenn es nötig sein sollte. Ich werde den wirklichen El Diablo vor das Erschießungskommando bringen."
    Hilario bekreuzigte sich. "Wir sollten darum zu Gott beten.
    Ich werde wegen McQueen nach Chihuahua telegrafieren. Er hat großen Einfluss bei Präsident Juarez' Generälen."
    "Nicholas ritt nach Norden, um Juarez zu warnen. Mariano Vargas hatte ein Attentat auf ihn geplant. Sicher kann euer Präsident diesen Wahnsinn, ihn hinzurichten, aufhalten", sagte sie verzweifelt.
    "Das würde er gewiss, wenn wir ihn erreichen könnten. Aber er ist im Süden, wo schwere Kämpfe stattfinden. Sein Aufenthaltsort ist ein wohlgehütetes Geheimnis - nach dem letzten Anschlag auf sein Leben. Mit Hilfe unserer Spione wird der Americano leichter zu finden sein."
    "Wer ist McQueen, Hilario? Wie traf Nicholas ihn?"
    Der alte Mann fühlte sich unbehaglich, denn er hatte keine Vorstellung, wieviel die Patrona über den Mann wusste, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. "McQueen arbeitet für den amerikanischen Präsidenten, der die Europäer aus Mexico vertreiben will. Er hat ein Spionagenetz über das ganze Land gebreitet. Selbst hier in Sonora gibt es nur wenig, über das Bart McQueen nicht Bescheid weiß."
    "Was hat McQueen gegen Nicholas in der Hand? Lucero sagte mir, dass Nicholas als Söldner für den Kaiser gekämpft hat."
    Ein verschlossener Ausdruck erschien auf Hilarios dunklem Gesicht. "Vielleicht gar nichts. Ein Mann kann seine Meinung ändern. Genau wie eine Frau, oder?" Der alte Mann schien seine Stiefelspitzen zu betrachten.
    Mercedes fühlte, dass sie errötete. "Ja, ich denke, das stimmt."
    Innerhalb einer Stunde war Mercedes bereit für den langen Ritt nach Durango. Sie hatte sich tränenreich von Rosario verabschiedet und Angelina das Versprechen abgenommen, auf das Mädchen zu achten. Mit einem kleinen Reisesack in der Hand eilte sie über den Hof zu den Stallungen. Sie sah, dass Pater Salvador herannahte, um sich ihr in den Weg zu stellen.
    Auf seinem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck.
    In den Wochen, die Lucero auf Gran Sangre verbracht hatte, hatten die treuen Vaqueros ihres Liebsten, die alte Angelina und Rosario gewusst, dass der Mann, der so gut zu ihnen gewesen war, nicht der echte Patron war. Sie war sich nicht sicher, wann
    - und ob überhaupt - der Priester die Wahrheit herausgefunden hatte. Die Umstände von Dona Sofias Tod hatten Pater Salvador so aufgeregt, dass er einen großen Teil seiner Zeit damit verbrachte, Messen und Gebete für ihre Seele zu sprechen. Als Mercedes zur Beichte und zum Abendmahl gekommen war, nach dem Tod ihrer Schwiegermutter, hatte er keinen Versuch unternommen, sie zu verurteilen. Die beiden waren sich aus dem Weg gegangen, was in einem so großen Haus wie Gran Sangre nicht schwierig war.
    "Angelina gab mir dies", sagte er, blieb vor ihr stehen und hielt ihr die Liste mit den Anweisungen zur Haushaltsführung entgegen. "Wohin gehen Sie, Dona Mercedes?"
    Sie schluckte und sammelte ihren Mut zusammen. Wie soll ich ihm sagen, dass ich den Bruder meines Gemahls liebe? "Der Vater meines Kindes wird im Gefängnis von Durango festgehalten. Die Juaristas werfen ihm Luceros Verbrechen vor.
    Ich will ihnen die Wahrheit sagen."
    Der Priester sah sie entgeistert an. "Und das Kind in Ihrem Leib zu einem Bastard machen? Das können Sie nicht tun!"
    "Würden Sie Nicholas lieber sterben lassen?" fragte sie, wütend und verzweifelt.
    Pater Salvador seufzte. "Er war ein guter Mann, viel besser als sein Bruder. Sogar Dona Sofia hat das erkannt."
    Mercedes stockte der Atem. "Dann wussten Sie es?"
    Er lächelte traurig. "Wie sollte ich nicht? Er hatte die Augen der Alvarados, und deswegen hatte ich die Wahrheit nicht gleich erkannt. Sie sahen sich so ähnlich,

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