Wildes Blut
ein Söldner, war ein respektabler Mann geworden, indem er einen vornehmen alten Namen angenommen hatte. Jetzt würde er sterben, weil er Don Lucero geworden war. Und der echte Lucero hatte Dinge getan, die Nicks schlimmste Sünden um einiges übertrafen.
"Zumindest werde ich auf Gran Sangre begraben sein, bei meiner Familie." Niemals hatte er erwartet, Kinder zurückzulassen, durch die sein Name weiterleben würde, aber da hatte er auch noch keinen Namen besessen, der zu vererben war.
Das war jetzt anders, und in Sonora, weit entfernt von den Orten, an denen El Diablo sein Unwesen getrieben hatte, würden Lucero Alvarados Kinder als angesehene hacendados aufwachsen. Rosario würde eine vorteilhafte Ehe schließen -und das Baby? Falls es ein Junge war, würde er der nächste Patron sein. Die Alvarados würden weiterbestehen. Der Gedanke tröstete ihn.
Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als die äußere Zellentür geöffnet wurde. Etwas ging dort vor sich. Er erhob sich von seinem Lager und presste sich gegen die Wand. Seine Instinkte warnten ihn.
Die Zellentür wurde mit einem Schlag aufgestoßen, und eine kräftige Stimme schrie: "Nick, zum Teufel, wo bist du? Ich bin in jeder Zelle gewesen und habe mir dabei in dieser verdammten Dunkelheit fast das Genick gebrochen."
"Lucero!" Nicholas glitt aus der Ecke und sah seinen Bruder an, der in der Tat wie der Teufel persönlich aussah, wie er da stand im fahlen Licht des Mondes, ganz in Schwarz gekleidet, während seine Wolfsaugen glühten wie Kohlen direkt aus der Hölle. "Was in Gottes Namen tust du hier?"
"Wonach sieht es aus? Komm schnell. Ich habe bereits zuviel Zeit damit vergeudet, dich zu suchen. Hier ..." Er drückte Fortune einen geladenen Armeerevolver in die Hand und wandte sich wieder der Zellentür zu.
Wenige Augenblicke später hatten sie den verlassenen Zellenblock in vollkommener Dunkelheit durchquert und hasteten einige Treppen hinauf. Mattes Kerzenlicht erhellte nun ihren Weg, als sie in die Freiheit liefen.
Unterwegs sahen sie viele Wachtposten, die auf verschiedene Weise außer Gefecht gesetzt worden waren. Sie traten hinaus auf den Hof, wo ein rundlicher mexikanischer Vaquero wartete.
"Jörge, hierher", flüsterte Lucero, während die beiden Brüder sich in den Schatten einiger Yuccas verbargen.
"Wie zum Teufel sollen wir durch das äußere Tor kommen oder hast du diese Kleinigkeit übersehen?" fragte Nick aufgeregt. Vielleicht würde er die Geburt seines Kindes doch noch erleben!
Lucero lächelte spöttisch. "Wir haben ein kleines Ablenkungsmanöver geplant. Jörge wird das Signal dazu geben, nun, nachdem ich dich endlich aus dem Rattenloch da unten befreit habe."
"Rattenloch ist das richtige Wort", sagte Nick und dachte an die Kämpfe, die er allnächtlich seit seiner Einkerkerung geführt hatte.
"Schmidt und Lanfranc haben genügend Dynamit gelegt, um den Chapultapec zu sprengen. Das sollte uns so viel Zeit verschaffen, wie wir brauchen, um am Tor vorbeizukommen."
Sie warteten, im Schatten verborgen, während die Wachoffiziere Befehle brüllten und die Soldaten antworteten.
Kies knirschte, während Männer über den Hof und ins Gebäude liefen. Zwei bewaffnete Wärter gingen so nahe an ihnen vorüber, dass sie den Zigarettenrauch riechen konnten, der an ihren Kleidern hing.
"Wo zum Teufel bleibt die Explosion?" knurrte Lucero und fluchte.
Es vergingen einige Minuten, und das Chaos um sie herum wurde größer. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie uns hier finden. Wir müssen etwas tun. Als sie mich hierher brachten, habe ich nicht viel sehen können. Bist du mit der Umgebung besser vertraut?" fragte Nick.
"Es gibt auf der Rückseite ein kleines Tor, das wir in Erwägung zogen - dort werden die Händler eingelassen. Aber mir schien es ein zu großer Engpass zu sein."
"Schmidt und Lanfranc mochten mich nie besonders", sagte Fortune finster. "Ich glaube nicht, dass die Explosion noch erfolgen wird."
Tief in seinem Innern wusste Lucero, dass sein Bruder recht hatte. Gerade als er zustimmen wollte, rannte Jörge in den Hof und schrie: "Sie sind fort und haben die Pferde mitgenommen."
Schüsse wurden abgegeben, und der alte Soldat stürzte nach vorn und blieb reglos liegen, ein dunkler Schatten im matten Licht des Mondes. Ein Dutzend Soldaten kamen in den Ho f, trampelten über Jorges Leichnam hinweg, als sie sich überall verteilten.
"Las uns das Tor suchen!" Lucero erhob sich und rannte über das offene Gelände,
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