Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
Vom Netzwerk:
wobei er die Schatten des Säulenganges als Deckung benutzte. Nick war ihm dicht auf den Fersen.
    Sie schafften es, den Hof der Länge nach zu überqueren, ehe ein aufmerksamer Wächter die Bewegung bemerkte und Alarm gab. Lucero erschoss ihn, ohne seinen Schritt zu verlangsamen.
    Sie bogen um die Ecke und waren damit in Sichtweite des Tores.
    Nick lief voraus, und sie erreichten das Gitter unverletzt.
    "Wir müssen die verdammte Kette abschießen", flüsterte Lucero.
    "Ich glaube nicht, dass das möglich ist", sagte Kommandant Morales mit scharfer Stimme, während ein Dutzend Soldaten, deren Gewehre auf die Flüchtigen gerichtet waren, hinter dem Säulengang hervortraten und sie umringten. "Ich würde vorschlagen, dass Sie sofort die Waffen fallen lassen und die Hände erheben, sonst werden wir das Feuer eröffnen", sagte er sanft und trat hinter die Mauer aus Männern, die einen Halbkreis gebildet hatten und damit alle Hoffnungen auf Flucht zunichte machten.

    Lucero fluchte herzhaft, als er seine Pistole zu Boden schleuderte. Nicholas warf seine Waffe stumm neben die des Bruders. Soviel zu dem lächerlichen Traum, ein neues Leben zu beginnen.
    Es war vorbei. Sie wurden zu der höllischen Zelle zurückgeführt, aus der Fortune gerade erst entkommen war.
    Diesmal wurde der Weg beleuchtet von zwei bewaffneten Soldaten mit Kerzen.
    Als sie wieder in der Zelle waren, strahlte Morales vor Befriedigung und ging um die Gefangenen herum. Er inspizierte die beiden hochgewachsenen Männer wie ein Bantamhahn, der zwei Größere beim Kampf beobachtet. Er rieb sich das Kinn, während seine scharfen dunklen Augen unablässig auf sie gerichtet blieben, ließ den Blick zwischen beiden Männern hin und her wandern, betrachtete jeden ihrer Züge. "Die beiden Gesichter des Janus. Unglaublich. So sagte die Frau also die Wahrheit - zumindest darüber, dass es zwei von Ihnen gibt. Ich frage mich, ob sie Ihnen beiden gehört."
    Nicholas wollte sich auf den Kommandanten stürzen, doch jemand stieß ihm den Gewehrkolben gegen das Brustbein. Er ging zu Boden, während Morales weitersprach. "Ich glaube, sie hätte sich mir sogar selbst angeboten, um Sie zu retten, wenn sie nicht das Kind erwarten würde", vermutete er und sah dabei Fortune an. "Nach diesem Wutausbruch nehme ich an, dass sie Ihre Frau ist - aber ist sie Ihre Gemahlin?" fragte er, und wandte sich an Lucero. "Stimmt es, was sie sagte - dass einer von Ihnen ein Juarista ist? Und wenn ja ...", er wanderte vor ihnen auf und ab, sah zu Boden, dann hob er den Kopf und starrte Lucero an,
    "Welcher von Ihnen? Sie? Oder", er ließ den Blick zu Nicholas wandern, "Sie? Wie soll ich jemals wissen, ob ich den Richtigen hinrichten ließ?"
    "Sie können immer noch uns beide erschießen", höhnte Fortune. Der Bastard spielte nur mit ihnen. Nach dem missglückten Fluchtversuch und den Wärtern, die Lucero getötet hatte, würde er keinen von ihnen gehen lassen.
    Morales verzog seine Lippen zu einem breiten Grinsen. "Ein hervorragender Einfall." Er lachte über sich selbst, dann verließ er die Zelle und bedeutete den Wärtern, ihm zu folgen. "Ruhen Sie sich aus, so lange es geht. Die Sonne wird nur zu bald aufgehen."
    Als die Schritte der Soldaten draußen verhallten, wandte Lucero sich an Nick. "Uns beide hinrichten?" Ein teuflisches Grinsen erschien auf seinem Gesicht. "Hermano, du bist wirklich ein Alvarado!"
    "Ein toter Alvarado, und unglücklicherweise wirst du dieses Los jetzt mit mir teilen. Es tut mir leid, dass dein Plan nicht funktionierte, Lucero."
    Alvarado lachte ergeben. "Nicht halb so leid wie mir.
    Seltsam, dass sie einen ihrer eigenen Leute töten." Als sie sich auf den harten, schmutzigen Boden setzten und sich an die feuchtkalte Mauer lehnten, betrachtete er Nick. "Warum hast du die Seiten gewechselt? Ich war sehr erstaunt, als Innocencia mir davon erzählte."
    Nick erwiderte leichthin: "Schicksal." Dann blinzelte er in die Dunkelheit und zögerte einen Moment. "Ich glaube, innerlich habe ich ihre Art zu kämpfen immer bewundert. Zum Teufel, sie hatten etwas, woran sie glaubten. Das hatte ich nie."
    Lucero zuckte die Schultern. "Ich habe es noch immer nicht."
    "Warum bist du hierher zu mir gekommen?" fragte Nick und wünschte, er könnte in der Dunkelheit das Gesicht seines Bruders besser erkennen. "Du hättest heimkehren können nach Gran Sangre und dort meinen Platz einnehmen. El Diablo wäre tot gewesen - und du ein freier Mann."
    "Frei? Um Was zu tun - das Land zu

Weitere Kostenlose Bücher