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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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über ihr unerwartetes Auftauchen.
    "Ich dachte, ich hätte jemanden gehört", sagte er und ließ seinen Blick von ihrem zerzausten Haar über das fadenscheinige braune Reitkleid gleiten. Die Farbe kleidete nur wenige Frauen, aber Mercedes war nicht wie andere Frauen. Ihre sonnengebräunte Haut und die bernsteinfarbenen Augen bekamen einen ganz besonderen Glanz, wenn sie dieses Schokoladenbraun trug. Obwohl es alt und an vielen Stellen ausgebessert war, schmiegte sich das Kleid sanft an ihren Körper. Sie hatte den Kragen weit genug aufgeknöpft, um den Ansatz ihrer Brüste sehen zu lassen.
    Sie spürte seinen Blick und bemühte sich, nicht nach ihrer Jacke zu greifen, um sich zu bedecken. Statt dessen sah sie ihn streitlustig an. "Wir haben dich nicht vor morgen zurückerwartet. Es ist nur wenig zum Abendessen da, aber ich lasse Angelina ein Huhn schlachten. Lazaro wird Wasser für dein Bad holen."
    Sein Körper war bedeckt von Schweiß und gelbem Staub. Er lächelte. "Findest du mich abstoßend?" fragte er, rückte das Gewicht des Halfters auf seiner Schulter zurecht und trat näher.

    "Mehr, als du dir vorstellen kannst", gab sie zurück. Sie ärgerte sich über ihre Reaktion auf seine Nähe. Sein Geruch stieg ihr in die Nase, männlich und verschwitzt und doch nicht unangenehm, vermischt mit dem Duft von Leder und Pferden.
    Schweißperlen bildeten kleine Rinnsale und fingen sich in den Haaren auf seiner Brust, andere rannen tiefer hinab, bis sie im Taillenbund seiner engen schwarzen Hose verschwanden. Am Anfang ihrer Ehe war er in ihr Bett gestiegen, aber sie hatte ihn niemals nackt gesehen, denn er war immer im Dunkeln gekommen und schnell gegangen, sobald er fertig war. Sein Körper sah so fest und sehnig aus, wie er sich angefühlt hatte, als er auf ihr lag und sein Samen in ihren abweisenden Leib strömte.
    Ihre Augen schienen einen eigenen Willen entwickelt zu haben und nicht genug davon zu bekommen, die Muskeln unter seiner sonnengebräunten Haut zu studieren, die von zahlreichen Narben gezeichnet war. Einige waren kleine Striche, andere groß und gezackt. Sie starrte auf einen schrecklichen Hieb, der sich von seiner Brust um seine Seite zog. Endlich durchbrachen seine Worte ihre Trance.
    "Eine Säbelnarbe, Erinnerung an einen von General Escobedos Soldaten", sagte er trocken, amüsiert von ihrer Faszination durch seinen Körper, doch auch besorgt, dass sie sich darüber wundern könnte, wie viele Narben er seit ihrer letzten Begegnung erhalten hatte. Die meisten Wunden, und dazu gehörte auch der Säbelhieb, waren alt. Er hoffte, dass sie das nicht erkannte. "Es waren - bewegte vier Jahre."
    Mercedes blinzelte und begegnete dann seinem spöttischen Blick. "Ja, das sehe ich. Aber es wäre unpassend für den Patron, halbnackt und bewaffnet wie ein Bandit in die sala zu kommen.
    Würdest du bitte dein Hemd wieder anziehen und die Waffen hier lassen, damit einer der Diener sie später holt?"
    "Das hast du für ein so spitzzüngiges Frauenzimmer aber sehr hübsch vorgebracht. Hast du mich vermisst, meine liebe Mercedes?" Er ergriff die Aufschläge ihrer offenen Jacke und zog sie näher zu sich heran. "Ich bin nicht der einzige, der unpassend entkleidet ist." Er sog ihren Duft ein. Sie roch nach Lavendel und nach dem typisch weiblichen Geruch, der nur ihr eigen war. "Und auch du benötigst ein Bad. Sollen wir Lazaro bitten, einen großen Zuber zu füllen, in dem wir beide Platz finden?"
    Sie versuchte, zurückzuweichen. Echte Panik stieg in ihr auf.
    "Ganz gewiss nicht!" Sie presste die Hände gegen seine behaarte Brust, und der Griff des schrecklichen Messers stieß an ihre Hüfte, als sie versuchte, sich ihm zu entwinden.
    Er lachte und zog sie näher an sich, grub seine Hände in ihr Haar, das ihr bis über den Rücken fiel. "Mein Gott, bist du schön", sagte er mit gepresster Stimme und sah sie an, als wollte er sie verschlingen.
    Mercedes spürte seine Erregung, als er sie zwischen seine Schenkel schob und seine Hüften an sie presste. Er neigte sich über sie, während seine Hände ihren Kopf hielten. Davor hatte sie sich gefürchtet, seit er nach Gran Sangre zurückgekehrt war, oder jedenfalls hatte sie sich das eingeredet. Sie wollte nicht, dass er sie zwang, sich ihm zu unterwerfen. Und doch - sie fühlte ihren eigenen schnellen Herzschlag, als sein Atem ihre Wange streifte. Sie versuchte, kühl und ungerührt zu bleiben, die leblose Puppe zu sein, als die er sie vor vier Jahren so verächtlich

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