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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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wie sehr Ihr Vater das Leben in Hermosillo genoss. Es interessierte ihn wenig, der Patron von Gran Sangre zu sein."
    "Er bevorzugte das lebhafte Treiben in der Stadt. Karten, Trinken, Pferderennen, Hahnenkämpfe, Frauen, ja. Mercedes erzählte mir, dass sie die Leitung des Anwesens übernehmen musste, schon bevor er erkrankte. Ich war nicht sicher, ob ich ihr glauben sollte."
    "Glauben Sie ihr, Don Lucero. Sie hat härter gearbeitet als irgend jemand sonst hier."
    "Und obwohl er sich weigerte, die Hazienda zu führen, ließ er nicht zu, dass eine Frau seinen Platz einnahm, wenn er fort war?" Er konnte die Wahrheit am Gesicht des alten Mannes ablesen. "Es muss verteufelt schwer für sie gewesen sein. Und dieser engstirnige alte Priester hat ihr Tun missbilligt."
    "Er schalt sie, weil sie mit mir und meinen Männern ausritt.
    Wir sind ein gottloser Haufen, wissen Sie", sagte Hilario mit einem boshaften Grinsen. Dann wurde er ernst. "Aber sie hielt durch, auch wenn es sie eine furchtbare Buße kostete. Sie hielt Gran Sangre zusammen bis zum Tage Ihrer Rückkehr, Patron.
    Jetzt, da Sie da sind, wird alles besser werden."
    "Ich hoffe es, Hilario, ich hoffe es." Wenn der kleine Feuerkopfbereit ist, die Macht, die sie so liebgewonnen hat, kampflos aufzugeben. "Glaubst du, dass wir ein paar der Herumtreiber in Hermosillo dazu bringen können, für uns zu arbeiten?"
    "Sie sagten, Sie könnten in Gold bezahlen. Es gibt eine alte Redensart. Egal, wie hoch die Hühner auf der Stange sitzen, zum Fressen kommen sie immer herunter. Die Zeiten sind hart, und die Männer, die keine Soldaten sein wollen, müssen trotzdem essen. Sie werden ihre Reiter finden."
    "Ich hoffe nur, wir finden genügend Pferde und Rinder, so dass ihre Anstellung sich lohnt", meinte Nicholas und stocherte im Feuer.

    "Haben Sie keine Angst. Sobald wir weit genug von den Gegenden entfernt sind, in denen die Soldaten in Ruhe umherreiten können, werden wir jede Menge Pferde und Rinder finden."
    Hilario sollte recht behalten. Am nächsten Nachmittag überquerten sie eine Hügelkette und blickten auf eine große Fläche offenen Weidelandes, gesprenkelt mit schönen, wohlgenährten Rindern. Am dritten Tag machten sie eine Herde von Pferden aus, die einer der preisgekrönten andalusischen Hengste seines Vaters anführte. Offensichtlich gab es noch genug auf Gran Sangre zu bergen, jetzt, da er zurückgekommen war, um die Arbeit zu übernehmen. Am vierten Tag ritten sie zurück zum Herrenhaus, voller Pläne, wie sie die Herden zusammentreiben und in den Schluchten der westlichen Berge überwintern lassen könnten, wo sie sicher sein würden vor Marodeuren - kaiserlichen und auch republikanischen.
    Spät am Nachmittag erreichten sie die Koppeln, staubbedeckt, müde, aber in gehobener Stimmung; Hilaro reichte die Zügel seines Pferdes einem Stalljungen und eilte dann zu seinem jacal. Nicholas wollte Peltre keinem der Burschen anvertrauen und führte den Hengst selbst in den Stall, um ihn abzureiben.
    Drinnen war es heiß und stickig. Die Gerüche von Mann und Pferd vermischten sich, als er den großen Grauen versorgte.
    Während der Arbeit zog er sich das Hemd aus und warf es zusammen mit seinen Waffen über die Boxenwand.
    Nach einem Ritt über die Felder, um die Ernte zu kontrollieren, war auch Mercedes müde und verschwitzt, als sie vor dem Stall absaß. Der alte Falbe, den sie vor der Beschlagnahme hatte retten können, war nichts Besonderes, aber sie hing an dem Pferd. Sie klopfte den Hals der Stute und ging in den Stall, um dafür zu sorgen, dass der Junge sich um sie kümmerte. Das Dämmerlicht im Innern veranlasste sie zu blinzeln. Staubflocken tanzten vor ihren Augen, und sie hörte Geräusche aus dem hinteren Teil des langgestreckten Gebäudes, das leise Wiehern eines Pferdes und die leise, schmeichelnde Stimme eines Mannes, der es beruhigte. Luceros Stimme!
    Er ist zurück! Ihr Herz schlug schneller, als sie die Stute leise in eine Box führte. Ihre Augen gewöhnten sich an das Licht, und sie konnte die Gestalt ihres Mannes erkennen. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, als er seine Kleidung aufhob, den Revolvergürtel über die eine Schulter legte und das fe uchte Hemd achtlos über die andere. Sollte sie in eine der Boxen schlüpfen, um eine Begegnung zu vermeiden? Sie sah entsetzlich aus, staubig und zerzaust. Nein. Schließlich wollte sie ihn nicht verführen. Sie stand im Gang, als er sich herumdrehte. Unmittelbar vor ihr blieb er stehen, erschrocken

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