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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Beruf zu verfolgen", gab er schroff zurück. "Wie Sie ohne Zweifel wissen", fuhr er fort, "ist unsere Regierung bemüht, die Franzosen aus dem Land zu vertreiben."
    "Ich hörte Gerüchte in Hermosillo, dass die Amerikaner an der Grenze eine Armee aufstellen, aber das hat nichts mit mir zu tun. Unsere Regierung hat mich nie beschäftigt", gab er bissig zurück.
    McQueen lächelte spöttisch. "Das wird jetzt anders. Unsere Armee steht bereits am Rio Grande. In ein paar Monaten wird Präsident Juarez El Paso verlassen. Er wird nach Süden reisen und Escobedos Armee folgen. Nur Juarez hält den mexikanischen Widerstand zusammen. Ohne ihn ist die Republik tot. Und das wäre für die amerikanische Regierung eine Katastrophe."
    "Die amerikanische Regierung interessiert mich einen Dreck.
    Als Patron von Gran Sangre ist es für mich bedeutungslos, ob im Palast Maximilian sitzt oder Juarez."
    "Sie bleiben nur so lange Patron von Gran Sangre, wie Sie das tun, was ich sage, Fortune."

    "Hier bin ich das Gesetz. Draußen in der Wüste könnte Ihnen etwas zustoßen. Das geschieht in Sonora jeden Tag. Banditen, contre-guerillas ..." Nicholas zuckte die Schultern.
    "Präsident Johnson würde einen anderen schicken, der meinen Platz einnimmt." McQueen schien nicht im mindesten beeindruckt zu sein. "Außerdem - Sie würden feststellen, dass es nicht einfach ist, mich zu töten." Er deutete mit einer Kopfbewegung auf das andere Ende der Koppeln, wo der junge Gregorio Sanchez stand und sie stumm beobachtete.
    "Wie viele meiner Männer stehen in Ihren Diensten, McQueen?" Fortunes Gesicht wirkte wie versteinert.
    "Keiner. Sie sind alle loyale Juaristas."
    "Nun, wie ich Ihnen schon sagte - ich bin es nicht."
    "Warum halfen Sie dann Lieutenant Montoya, der Patrouille zu entkommen? Für einen Mann, der in dem Ruf stand, jähzornig zu sein, haben Sie ein ziemlich weiches Herz bekommen. Ist das vielleicht der Einfluss Ihrer zauberhaften Gemahlin, Dona Mercedes?"
    Nicholas sah nun nicht mehr verärgert, sondern belustigt aus.
    "Da täuschen Sie sich. Meine Gemahlin ist eine treue Tochter der Kirche. Sie verachtet die gottlosen Republikaner beinahe so sehr wie ihre Schwiegermutter."
    "Ihre Gemahlin. Sie haben sich angewöhnt, in dieser Form an sie zu denken, nicht wahr? Was würde eine Dame wie sie tun, wenn sie erführe, dass der Mann, mit dem sie das Bett teilt, gar nicht ihr Gemahl ist, sondern dessen illegitimer Halbbruder?"
    Nicholas handelte rein instinktiv. Er packte McQueen am Kragen, hob den kleineren Mann hoch und presste ihn gegen den Pfosten des Zauns. "Der einzige Grund, warum ich Ihnen nicht gleich hier und jetzt die Kehle durchschneide, ist, dass ich unbewaffnet bin. Aber ich bin dafür bekannt, dass ich mit meinen bloßen Händen töte."

    McQueen blinzelte nicht einmal. "Glauben Sie, dass Sie mir den Hals brechen können, ehe ich abdrücke?" fragte er beiläufig, als würde er über das Wetter plaudern.
    Fortune spürte den Lauf einer kleinen Waffe an seiner linken Seite, bedrohlich nahe am Herzen. Langsam ließ er McQueen hinunter, dann schob er ihn beiseite.
    "Ich kenne Menschen wie Sie. Sie werden mich nicht erschießen, weil Sie mich brauchen - aber es wäre klug, wenn Sie Mercedes dabei aus dem Spiel ließen."
    McQueen trat zurück und schob die Pistole wieder in seine Jacke, ohne irgendwelche Gefühle zu zeigen. "In Ordnung. Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt deutlich gemacht."
    "Sie haben ihn verdammt deutlich gemacht, McQueen. Ich werde Sie anhören." Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete.
    "Die hacendados in Sonora und Chihuahua sind fast alle Anhänger des Kaisers", begann McQueen.
    "Das hat nichts mit Loyalität zu tun", sagte Nicholas trocken.
    "Sie halten zu dem, der ihre feudalen Privilegien anerkennt."
    "Das stimmt, aber es gibt eine kleine Gruppe von Fanatikern, die wissen, dass die Franzosen ihre Truppen aus Mexico abziehen und sie der Gnade der Republikaner überlassen werden. Einen Mann wie Juarez werden sie niemals kaufen können."
    "Also wollen sie ihn töten", sagte Fortune finster. Das ergab eine n Sinn. Wenn Juarez fort war, könnten sie in das entstandene Machtvakuum jemanden einsetzen, den sie kontrollierten, vielleicht sogar die Nordstaaten von der übrigen Republik trennen.
    "Hier kommen Sie ins Spiel. Als einer der größten Grundbesitzer im Lande können Sie in den Kreis dieser haciendados eindringen und uns wichtige Informationen über ihre Pläne geben, vor allem über Anschläge

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