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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Oberfläche zu gelangen. Das Wasser war eiskalt. Seine Zähne klapperten, und er zitterte, so dass der Schmerz durch seine Schulter und Seinen Arm schoss. Dann spürte er die Berührung eines anderen Körpers. Sanfte Wärme umfing ihn, kleine Hände liebkosten ihn. Er fühlte ihren Leib neben seinem, so vertraut, wie ihm keine andere Frau je gewesen war. Der Duft von Lavendel umgab ihn, als er endlich in den friedlichen Schlaf des Vergessens sank.
    Mercedes fühlte, wie er sich entspannte. Der Schüttelfrost, der ihn gequält hatte, war vorüber, und zum erstenmal in achtundvierzig Stunden schlief er ruhig. Sie hatte die zweite Nacht neben ihm verbracht und sich gelegentlich auf ihn gelegt, damit er die Nähte an seinen Wunden nicht aufriss, wenn er an den Stricken zerrte, die ihn hielten. Als der Schüttelfrost begann, hatte sie ihn in warme Decken gehüllt, dann hatte sie sich ausgezogen und sich an ihn geschmiegt, um ihn zu beruhigen.
    Irgendwann während der Nacht war das Fieber gesunken. Sie hatte die Fesseln von seinen Händen und Füßen entfernt, dann war sie selbst eingeschlafen.
    Sie setzte sich auf und betrachtete den Mann, der so friedlich schlummerte. Seine gebräunte Haut war nun bleich, hob sich aber noch immer dunkel von den weißen Bettüchern ab.

    Bartstoppeln waren an seinen Wangen zu sehen, so dass er ein wenig wie ein Pirat aussah. Die erschreckenden Wolfsaugen waren geschlossen, die dichten dunklen Wimpern ruhten auf seinen hohen Wangenknochen. Sie streckte die Hand aus und berührte sein Gesicht, fuhr mit den Fingern über seine schmale Adlernase, die geschwungenen schwarzen Brauen. Wenn er schlief, wirkte er jünger als sonst.
    Sie ließ die Hand tiefer gleiten, als sie nach dem beruhigenden Schlag seines Herzens suchte und die Handfläche gegen seine Brust presste. Dann glitt sie tiefer und zog die Hand erschrocken zurück, als ihr bewusst wurde, was sie tat. Sie wollte, dass er sie liebte, wollte dasselbe fühlen wie an dem Tag, als sie auf dem harten, felsigen Boden unter ihm gelegen hatte!
    Jetzt besaß er ihre Seele. Hier saß sie, vollkommen nackt, in seinem großen Bett, betrachtete lüstern seinen ebenfalls nackten Leib und liebkoste ihn, während er schlief!
    "Hör jetzt nicht auf, Geliebte. Gerade näherst du dich dem besten Teil", flüsterte er heiser. Er lachte leise, als sie die Luft anhielt und nach dem Ende des Lakens griff, um es über ihre Brüste zu ziehen. Er öffnete die Augen und sah Mercedes an.
    Sie war entzückend mit den vor Verlegenheit geröteten Wangen.
    Ihr Haar fiel ihr wirr über die Schultern. Er sah in ihre bernsteinfarbenen Augen, die nun vorwurfsvoll auf ihn gerichtet waren.
    "Du solltest schlafen", sagte sie ärgerlich und fuhr sich verlegen mit den Fingern durchs Haar. Es war entsetzlich. Sie war entsetzlich! Seit zwei Tagen hatte sie nicht mehr gebadet, und sie fühlte sich schmutzig und verschwitzt. Und doch starrte er sie so begehrlich an, dass es ihr fast den Atem raubte. Sie konnte nichts sagen, nichts tun, nur zitternd seinen Blick erwidern.
    Nicholas spürte ihre Verlegenheit. Ehe sie aus dem Bett schlüpfen konnte, packte er ihre Handgelenke. "Bitte, geh nicht", flüsterte er. Dann durchzuckte ihn ein Schmerz, der ihm den Atem raubte, und er fluchte. Er betrachtete die Verbände an seinem rechten Unterarm.
    "Die Raubkatze hat ihre Zähne tief hineingegraben. Achte darauf, dass die Drainage nicht verrutscht, sonst wird es wirklich weh tun", schalt sie und streckte den Arm aus, um die Tücher zu überprüfen, die die kleinen Strohhalme an Ort und Stelle hielten.
    "Was zum Teufel hast du getan? Mein Arm sieht aus wie der Rücken eines Stachelschweines."
    "Bisher heilen die Wunden gut", murmelte sie mit offensichtlichem Stolz auf ihr Werk.
    Er lächelte trotz der Schmerzen. Als sie ihn eilig daran hindern wollte, den verletzten Arm zu bewegen, hatte sie das Laken bis auf die Taille hinabfallen lassen. Er sah ihre hohen, festen Brüste und spürte, wie das Verlangen den fast unerträglichen Schmerz in seiner Schulter und dem Arm zu überlagern begann. "Du hast mir das Leben gerettet, Geliebte", sagte er leise und ließ den Arm auf ihren Schenkel sinken. Sie erbebte.
    Mercedes fühlte seine Blicke auf sich ruhen, als er versuchte, sie dazu zu zwingen, ihn anzusehen. Das konnte sie nicht, aber als sie den Kopf senkte, bemerkte sie nur, dass das Laken hinuntergefallen war. Als sie versuchte, es aufzuheben, hielt er es fest.
    "Versteck dich nicht vor mir,

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