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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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Mercedes. Wir kennen unsere Körper inzwischen viel zu genau für solche Schamgefühle.
    Zwischen uns hat sich alles geändert, nicht wahr?"
    Sie schluckte schwer und nickte, ohne zu wissen, was sie sagen sollte. Bist du wirklich der Mann, den ich geheiratet habe?
    Sie sehnte sich verzweifelt danach, diese Frage zu stellen, doch sie wagte es nicht.
    "Als ich dich ohne das Pferd sah und erkannte, dass du vielleicht getötet werden könntest - ich wusste, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen konnte." Er betrachtete ihr Gesicht, während sie ihm auch weiterhin nicht in die Augen blickte. Hatte sie Angst vor der Leidenschaft, die sie endlich doch empfunden hatte - oder war es etwas anderes?
    "Was habe ich im Fieber gesagt?" fragte er plötzlich.
    Überrascht wandte sie den Kopf, und ihre Blicke begegneten sich. Nervös benetzte sie sich die Lippen, ehe sie antwortete.
    Lieber Himmel, hatte er seine wahre Identität verraten?
    "Das meiste ergab keinen Sinn. Du hast vom Krieg gesprochen - und meinen Namen genannt", entgegnete sie, dem verborgenen Sinn seiner Frage ausweichend und ohne auf die Tatsache einzugehen, dass er in zwei fremden Sprachen gesprochen hatte, von denen Lucero vor vier Jahren nur geringe Kenntnisse gehabt hatte.
    Einen Moment lang sprach keiner von beiden ein Wort, aber er lockerte auch nicht den Griff, mit dem er das Tuch hielt, das ihren Schenkel bedeckte. Dann begann er, seine Hand liebkosend zu bewegen.
    "Du bist wunderschön, Mercedes."
    "Ich bin zerzaust und ungewaschen", erwiderte sie. Was mochte hinter diesen betörenden Augen vorgehen? Ahnte er, dass er in seiner Bewusstlosigkeit etwas Verräterisches ausgeplaudert hatte?
    "Du bist die beste Gemahlin, die sich ein Mann nur wünschen kann", sagte er ruhig.
    Gemahlin. Gemahl. Die Worte besiegelten einen Pakt zwischen ihnen. Langsam lockerte er den Griff, dann glitt seine Hand zur Seite, als er wieder einschlief.
    Sie sprachen nie wieder von seinen Fieberphantasien.
    Nicholas erholte sich rasch, nachdem das Fieber gesunken war. Er erwachte am Nachmittag mit quälendem Hunger, und zu Angelinas Entzücken leerte er eine Schüssel mit Lammragout.
    Rosario stürmte herein, sobald das Tablett abgeräumt worden war.
    "Papa! Sie sagen, es geht dir besser! Ich habe mir große Sorgen gemacht! Fühlst du dich gut?"

    Er klopfte auf den Platz neben sich im Bett, und sie kletterte zwischen die Kissen, die ihn umgaben, um ihn zu umarmen.
    "Ich fühle mich viel besser. Wie geht es Bufon?"
    "Angelina sagt, dass er am Leben bleibt, auch wenn er in Zukunft hinken wird. Du hast ihn gerettet, Papa", sagte sie, und ihre runden, dunklen Augen waren voller Bewunderung.
    "Das freut mich. Er hat deiner Stiefmutter das Leben gerettet, weißt du."
    Sie nickte ernst. "Ich will nicht, dass sie stirbt - und auch du nicht." Sie barg den Kopf an seiner Brust und presste sich an ihn.
    Mitgefühl stieg in ihm auf. Sie war einsam und ängstlich gewesen, verlassen von ihrer toten Mutter, dann von Fremden fortgeholt. Er wusste, was es bedeutete, ein verängstigtes und einsames Kind zu sein, nur dass es niemals jemanden gegeben hatte, der sich um ihn sorgte und ihn liebte - bis jetzt.
    Er streichelte ihre glänzenden schwarzen Locken und sagte leise: "Wir werden dich niemals verlassen, Rosario, das verspreche ich."
    So fand Mercedes sie vor, als sie ihm die Medizin brachte.
    Während der nächsten Tage, als er kräftiger wurde, wuchs eine neue Spannung zwischen Nicholas und Mercedes, ein wenig anders als die intensive Anziehungskraft von früher, als er sie geneckt und herausgefordert hatte. Er wusste, dass er in seinem Fieberwahn etwas verraten hatte. Und doch hatte sie sich entschieden, nicht darüber zu sprechen. Stets war er davon ausgegangen, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Luceros Gemahlin erkannte, dass sie das Bett mit einem Hochstapler teilte. Aber er hatte gehofft, zuvor ein Kind mit ihr zu zeugen, so dass auch sie keine Möglichkeit mehr haben würde, etwas darüber zu sagen. Aber das war gewesen, ehe er ihr begegnete und sich in sie verliebte.
    Er wusste jetzt mit absoluter Sicherheit, dass er sie niemals aufgeben würde, solange er lebte. Vielleicht erwiderte sie sogar seine Gefühle, obwohl sie seine Charade durchschaut hatte.
    Aber die Narben, die Lucero ihr zugefügt hatte, gingen tief. Sie schützte ihr Herz und hatte Angst, ihm ihren Körper zu schenken, bis zu jener einen wilden Vereinigung. Vielleicht hatte ihre eigene Reaktion sie beinahe so

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