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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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mir gegenüber wurde. Und Tyler musste ein für alle Mal damit aufhören, alle vor den Kopf zu stoßen und sich wie ein Idiot zu verhalten, um jeden von sich fernzuhalten.
    „Ich bin einverstanden“, gab ich Chris Drängen nach, drehte mich in seiner Umarmung herum und küsste ihn auf den Mund. „Bis auf das Bein bist du ja auch recht fit. Wenn du noch länger dem Rudel fernbleibst, verlierst du ebenfalls an Autorität und du könntest es verlieren. Sicher herrscht dort bereits Anarchie!“
    „Mit Sicherheit! Wobei …“ Er schnalzte mit der Zunge. „Unterschätze Corwin nicht. Er hat mehr Arsch in der Hose, als du denkst. Auch wenn sie ihm sicherlich ordentlich am Nervenkostüm zerren. Corwin ist tough!“
    „Und wie alt ist er? 19?“ Es mochte sein, dass Corwin tough war, aber er war auch verteufelt jung.
    „20, seit zwei Wochen und er hat Alisha. Megan, die beiden bekleiden aus gutem Grund den Rang nach Abby und Enya.“
    Es war für mich immer noch schwer, mich an die Rudelstrukturen zu gewöhnen.
    „Corwin ist dominanter als Tyler. Der hat einfach nur ne große Klappe und nen Sockenschuss!“, kicherte Chris und erwiderte meinen Kuss drängend. „Mir geht es wirklich gut! Das mit dem Bein kann ich jetzt nicht ändern, aber es ist nichts Ungewöhnliches. Die meisten im Rudel wissen um meine Schwachstelle.“ Er strich sich nachdenklich über die Stirn. „Ich habe ich mir früher schon ihre Kraft geliehen. Jeder weiß es, Megan und sicher haben sie alle bemerkt, dass da was im Gange ist. Bei aller Freiheitsliebe, ein Lykaner, vor allem kein Alpha, verschwindet mal eben für vier Wochen von der Bildfläche. Corwin dürften so langsam die Ausreden ausgehen, auch wenn Alisha sehr erfinderisch ist und lügen kann, ohne rot zu werden. Sie kann jeden Belügen, nur Corwin und mich nicht.“
    „Also fahren wir heim?“ Ich rückte Chris wieder auf die Pelle und suchte seine Nähe.
    „Heim, aber sicher!“

    Oshkosh, Chris Wohnhaus
    „Sonnenschein, sag mir bitte, bitte, dass du den Alten im Schlepptau hast! Ich geh auf dem Zahnfleisch!“ Corwin riss Enya ihre winzige Handtasche aus der Hand, hatte Leon ihr bereits den Koffer abgenommen. Nur allzu gerne vergaßen Lykanermänner, dass schwangere Lykanerinnen nicht krank und zerbrechlich waren. Diesen Affront bezahlte der zierliche Corwin auch postwendend mit einem Schlag gegen seinen Oberarm.
    Corwin war ein niedlicher Kerl, auch wenn er das sicher nicht gerne hörte. Blond, blauäugig und keine 1,70 groß. Er war zierlich, wog keine 60 Kilo und war blutjung. Dennoch war er der dominanteste, männliche Wolf nach Chris. Seine Freundin Alisha war das komplette Gegenteil zu ihm. Schwarzes, extrem kurzes Haar, etwas größer als er und sehr kurvig. Sie hatte beeindruckend grüne Augen, in die Corwin sich sicher verkuckt hatte. Alisha war älter als er, gute 70 Jahre alt, sah aber keinen Tag älter als 20 aus. Charakterlich war sie ebenso eine Knallschote wie Corwin. Rotzfrech nahmen sie beide kein Blatt vor den Mund und hätten jeden älteren Alpha zur Weißglut getrieben. Chris nahm es gelassen.
    „Benutz deine Nase, Corwin! Für was hast du den Riesenzinken sonst im Gesicht?“ Chris hatte ihn eiskalt erwischt. Positiv, lächelte Corwin jetzt breit.
    „Oh Mann, Chef! Was bin ich froh! Der Haufen ist echt ein Graus. Du hast dich verzogen nach der Sache in Green Bay, wohl nicht um Gras drüber wachsen zu lassen, oder?“ Schlaues Kerlchen! Aber die Krücken waren auch kaum zu übersehen und Chris konnte sein Bein nicht ein Bisschen belasten, trotz der erneuten OP.
    „Er hat den Kugelfänger gespielt“, murrte Abby.
    „Abby, endlich, ich hab dich vermisst! Eine der Lykanerinnen bekommt bald ihr Baby. Ich hatte schon Angst, dass ich die Hebamme machen müsste. Dabei kann ich doch kein Blut sehen. Hatte schon überlegt, sie an ein anderes Rudel auszuleihen, doch ihr Mann Jeff hätte mir dann die Ohren lang gezogen.“ Corwin rieb sich aufgeregt die Hände. „Bringt euer Zeug weg. Alisha bereitet in der Zeit was zum Futtern vor und dann tauschen wir Neuigkeiten …“ Peinlich berührt zog er den Kopf zwischen die Schultern. Er hatte gerade versucht, seinem Alpha eine Anweisung zu geben. Aber Chris nahm es ganz locker.
    „So machen wir es. Corwin, hilf deiner Frau in der Küche. Sie hat zwei linke Hände. Wir treffen uns in einer Stunde im Esszimmer.“

    Chris war nervös. Ich würde sogar sagen, dass er ein Nervenbündel war und diese Nervosität hatte sich

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