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Wildes Herz

Titel: Wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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verdammt reizlos erschaffen hat. Jede andere Frau würde mich in Versuchung führen. Ich müsste unbedingt herausfinden, was sich unter dem groben Stoff verbirgt. Aber bei dir? Du bist ein halbwüchsiges Gör, nichts dran, nur riesige Augen, ein viel zu großer Mund sowie Haut und Knochen. In deiner Nähe bin ich vor den fleischlichen Verlockungen gefeit und lebe keusch wie ein Mönch.“
    „Oh, du bist..."
    Er hielt ihr die Hand vor den Mund und schnitt ihr das Wort ab. „Du solltest Gott auf Knien danken, dass ich so empfinde“, sagte er wild. „Wenn ich dich jemals anrühre, dann werden keine Geigen klingen und keine Rosen vom Himmel regnen. Ich hungere zu sehr nach einer Frau, um lange zu reden. Ich nehme mir, was ich will. Darum geht es. Nehmen. Keine Versprechungen, keine süßen Worte, kein Heiratsversprechen. “
    Janna hörte jedes Wort, aber sie interessierte nur Tys Eingeständnis, nach einer Frau zu hungern. Das war die Waffe, die sie brauchte. Allem Anschein nach hatten ihre Bemühungen, ihm zu beweisen, dass sie ein weibliches Wesen aus Fleisch und Blut war, bereits Wirkung gezeigt.
    Sie lächelte bittersüß. Er würde jedes seiner schneidenden Worte über ihre fehlenden Reize bereuen. Von diesem Augenblick an strengte sie sich doppelt an, um ihn daran erinnern, dass sie eine Frau war und er ein hungriger Mann. Er würde auf Knien vor ihr liegen und sie vor Verlangen anflehen, dafür würde sie sorgen... Dann würde sie ihm ins Gesicht lachen und gehen, während er genauso elend und unglücklich zurückblieb, wie sie sich in diesem Augenblick fühlte.
    „Nachdem wir uns verstanden haben“, erwiderte sie steif, „könnten wir vielleicht aufbrechen? Sonst ist Joe Troon vor uns bei Lucifer und bringt ihn doch noch um.“    
    Ty sah die Verletztheit und den Zorn in ihrem Blick. Besser das, sagte er sich, als der größere Schmerz, den sie erleiden würde, wenn er nicht die Finger von ihr ließ. Nach allem, was er erfahren hatte, war sie im günstigsten Fall von Männern grob behandelt worden, im schlimmsten Fall sogar vergewaltigt. Wenn er ihre Lage ausnutzte, wäre er nicht besser als Joe Troon.
    Das dachte er bei sich, auch wenn er nicht sicher war, ob er den eigenen Worten glauben durfte. Er würde sanft mit Janna sein, auch wenn ihn das umbrachte ... Das würde er doch? Sicher. Er war keine männliche Bestie, die sich einfach nahm, was sie wollte, ob die Frau einverstanden war oder nicht.
    Aber sicher. Ich bin ein echter Südstaatengentleman. Aus diesem Grund habe ich sie in den Staub geworfen und niedergepresst, als hätte ich noch nie eine Frau gehabt und würde auch keine mehr bekommen, wenn ich nicht sie auf der Stelle nähme. Was Janna angeht, darf ich mir selbst nicht trauen.
    Er blickte sie an. In ihren grauen Augen, mit denen sie ihn fragend ansah, standen zu viele Schatten.
    „Verdammt gute Idee“, sagte er knapp. „Warte hier, bis ich meine Sachen geholt habe. “
    Sie verfolgte, wie er aufstand und ging, ohne einen Blick hinter sich zu werfen. Sie rührte sich nicht vom Platz. Er prüfte sie und wollte herausfinden, ob er ihr trauen konnte. Seine Rechnung war einfach. Sollte sie die erste Gelegenheit zum Weglaufen verstreichen lassen, bestand Hoffnung, dass sie auch blieb, wenn er schlief und sie mit der Nachtwache an der Reihe war. Janna blickte ihm nach. Sie schätzte seine nüchterne Betrachtungsweise fast so sehr, wie sie seinen geschmeidigen, kraftvollen Gang bewunderte, mit dem er sich entfernte. Im Schneidersitz am Boden hockend, rührte sie sich keinen Millimeter von der Stelle und wartete auf seine Rückkehr.

Ty kam wieder, fand Janna am gleichen Platz, wo er sie verlassen hatte, und verstand die stumme Botschaft. Er konnte ihr vertrauen. Anerkennend nickend, streckte er Janna die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen.
    Das war die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte. Sie gestattete ihm, dass er sie hochzog, bis sie aufrecht stand. Dann stolperte sie und fiel mit ihrem ganzen Gewicht gegen ihn. Um ihr Halt zu geben, schlang er unwillkürlich die Arme um sie.
    Der Aufprall machte einem Mann von seiner Statur nichts aus, ganz anders ihre Wärme. Als er sie an sich presste, damit sie nicht stürzte, durchfuhr ihn die lustvoll entzückte Erkenntnis, wie wunderbar ihre Körper zueinander passten. Biegsam, schlank und nach Kiefernnadeln duftend, lag sie wie ein Bündel Sonnenstrahlen in seinen Armen.
    „Janna? Stimmt etwas nicht?“
    Sie erlaubte sich, die köstliche

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