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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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    »Dann muss ich eben gehen«, sagte Brenna unerbittlich. Sie w uss te, dass ihr dummer Stolz sie beherrschte, aber sie konnte nichts dagegen tun.
    Heloise runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Mein Mann hat gesagt, dass es dahin kommen würde.«
    Brenna war überrumpelt. »Woher hat er das ge wuss t?«
    »Er brüstet sich damit, deine Handlungen voraussagen zu können. Er sieht dich als ein Wikingermädchen an, bei dem Mut und Stolz vorherrschen.«
    Es versetzte Brenna einen Stich, dass sie so klar zu berechnen war, um so mehr, als Anselm ihren Charakter mit dem seiner Landsleute in Beziehung stellte.
    »Er hat ge wuss t, dass ich nicht lange hierbleiben würde?«
    »Das hat er mir gesagt«, gab Heloise zu, »aber ich konnte nicht glauben, dass du wirklich so unbesonnen bist, fortzugehen, wenn du nicht weißt, wohin.«
    Brenna fühlte sich von ihren Worten getroffen. »Ich kann nichts dafür, dass ich so bin, Herrin. Es scheint mein Los zu sein, von Stolz beherrscht zu werden.«
    »Ich weiß, Brenna. Es tut mir leid, dass ich es dir vorgeworfen habe. Ich hatte früher genauso viel Stolz, aber ich habe gelernt, ihn zu zügeln.«
    »Ich gehe morgen. Vielen Dank für diesen Aufenthalt.«
    Heloise schüttelte den Kopf und lächelte schwach. »Falls du dazu entschlossen bist - auf unserem Land gibt es ein Haus, in dem du bis zum Frühjahr wohnen kannst.«
    Brenna fühlte sich erleichtert und bestürzt zugleich. »Nur bis zum Frühjahr?«
    »Nein, Brenna, solange du willst. Aber mein Mann hat mich gebeten, dir zu sagen, dass er dich im kommenden Frühjahr in deine Heimat zurückbringt, wenn du dich danach sehnst.«
    Brenna nahm diese Neuigkeiten mit gemischten Gefühlen auf. Ehe sie ihr Herz an Garrick verloren hatte, war es ihr einziger Wunsch gewesen, dieses kalte Land zu verlassen. Aber nun? Es würde keinen Unterschied machen, wenn Welten zwischen ihnen lagen. Zwischen ihnen lag ein Meer aus Hass und Misstrauen .
    »Willst du das, Brenna?«
    »J a«, flüsterte sie.
    »Dort wartet niemand auf dich - oder doch?« fragte Heloise betrübt.
    »Nein«, entgegnete Brenna und senkte die Augen. »Aber hier auch nicht. «
    »Hier sind deine Tante und deine Schwester. Außerdem mag ich dich und mache mir Sorgen um dich, weil mein Sohn ... «
    »Erwähnt ihn nicht in meiner Gegenwart!« fauchte Brenna und schnitt ihr das Wort ab. »Er ist der scheußlichste, gemeinste, misstrauischste Mensch, den ich je kennengelernt habe!« Brenna biss sich auf die Lippen. »Verzeiht mir. Er ist Euer Sohn, und ich vermute, in Euren Augen ist alles richtig, was er tut. «
    »Nein, mein Sohn hat schon viel getan, worauf ich nicht stolz bin«, gab Heloise zu.
    Brenna schüttelte krampfhaft jeden Gedanken an Garrick ab. »Was ist mit meiner Tante? Würdet Ihr sie freilassen, um mit mir nach Hause zu segeln?«
    »Ich weiß nicht, Kind«, sagte Helose traurig. »Sie und ich sind gute Freundinnen geworden, aber ich nehme an, du wirst sie mehr brauchen als ich. Ich werde darüber nachdenken und meine Entscheidung vor deiner Abfahrt treffen.«
    »Und was ist mit meiner Schwester und den anderen Frauen aus dem Dorf?« beharrte Brenna.
    »Die anderen fühlen sich hier zu Hause, Brenna. Soweit ich weiß, sind sie glücklich hier.«
    »Als Sklavinnen?« Unbeabsichtigt schwang Sarkasmus in ihrer Stimme mit.
    »Über dieses Thema könnte ich mich mit dir endlos streiten, Brenna«, sagte Heloise lächelnd. »Ich weiß, was du empfindest, und du kennst meine Ansichten. Die anderen Frauen sind nicht schlechter dran als vorher.« Brenna wollte Einspruch erheben, aber Heloise hob die Hand, um fortfahren zu können. »Was deine Schwester angeht, so kann sie im Moment niemals freigelassen werden, weil sie das Kind meines ältesten Sohnes in sich trägt. Ich glaube ohnehin nicht, dass sie in ein verwüstetes Land zurückkehren will.«
    Brenna fuhr zusammen. Daran hatte sie nicht gedacht. Anstelle ihres alten Heims würde sie sich ein neues aufbauen müssen. Selbst, wenn das graue Gutshaus noch stand, könnte sie es nicht ertragen, allein dort zu leben.
    »Ihr habt gesagt, es gäbe ein Haus, in dem ich bis zum Frühling leben darf?«
    » J a, es liegt nicht weit von hier an einem kleinen See. Ganz in der Nähe des Hauses befindet sich ein Brunnen.«
    »Ich werde selbstverständlich für die Benutzung des Hauses zahlen.«
    »Selbstverständlich«, sagte Heloise diplomatisch, weil sie wuss te, wie sinnlos es war, gegen festgefahrenen Stolz anzugehen. »Die

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