Wildes Liebesglück
meines Vaters, Erin.«
»Warum?«
Garrick sah sie noch einmal an, und sein Blick war so gehässig, dass sie zusammenzuckte. »Ich hatte eigentlich die Absicht, dich im Osten zu verkaufen, wenn ich dich finden würde. Dort werden Sklaven als Sklaven behandelt und haben nicht die Freiheiten, die ich dir idiotischerweise eingeräumt habe. Aber ich habe dich geschenkt bekommen, und daher ist es das Recht meines Vaters, dich zurückzufordern.«
»Komm schon, Brenna«, drängte Erin.
Brenna fühlte sich in zwei Teile zerrissen. Galle stieg in ihrer Kehle auf und erstickte sie fast. Sie hatte nicht die Kraft, diese Zurückweisung zu ertragen. Wenn Erin sie nicht gestützt hätte, wäre sie auf dem Fußboden zusammengebrochen. Sie ließ sich bis zur Tür führen, aber dort blieb sie stehen und sah sich ein letztes Mal nach Garrick um.
»Alles, was ich gesagt habe, ist wahr, Garrick.« Ihre Stimme entbehrte jeglicher Gemütsbewegung - sie war innerlich tot. »Meine Liebe zu dir und der Drang, zu dir zurückzukehren, haben es mir ermöglicht, die Umrundung des Fjords zu überleben. Ich hatte nichts zu essen, weil es dort nichts gab, und ich bin beinah erfroren. Aber ich habe durchgehalten, weil ich glaubte, am Ende dich zu finden. Ich hätte sterben sollen. Das hätte dich glücklicher gemacht.«
Sie hatte auf seinen starren, regungslosen Rücken eingeredet. Als sie ging, empfand sie quälende Schmerzen in ihrer Brust. Sie hatte ihn verloren. jetzt war alles egal.
40
Erin wagte es nicht, sich Garrick zu widersetzen. Er wuss te, dass sein junger Herr sich geirrt hatte; dessen war er sich jetzt sicher. Aber er wuss te ebenso gut , dass Garrick sich nicht von seinem Irrtum abbringen lassen würde. Brenna dauerte ihn. Sie hatte diese herzlose Behandlung nicht verdient. Wenn diese andere Frau nicht gewesen wäre, die Garrick zerstört hatte, dann hätte er sich jetzt vielleicht erbarmt und Brenna vertraut. Aber Garrick war bitter geworden und hatte sich völlig in sich selbst zurückgezogen. Brenna muss te jetzt dafür büßen.
Auf dem Weg zu Anselm sprach sie kein Wort. Erin hatte einen Wagen für sie angespannt und ihr versprochen, dass er ihr Pferd bringen würde, sowie die Stute wieder einigermaßen bei Kräften war. Brenna hatte auch daraufhin nichts gesagt, und Erin hatte sie schweren Herzens bei Anselm abgeliefert.
Linnet machte viel Aufhebens über Brennas Zustand und behandelte sie wie eine Invalide. Sie durfte das Bett nicht verlassen und versuchte es auch gar nicht. Man hätte ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen, aber sie bat um nichts. Sie aß nur wenig von dem Essen, das man ihr hinstellte, und selbst Linnets Schimpfen half nicht. Sie wurde von Tag zu Tag schwächer. Sie erklärte nichts und reagierte auf nichts, bis Cordella sie eines Tages besuchte.
»Linnet hat mir erzählt, dass du dahinsiechst, Brenna«, sagte Cordella selbstgefällig. »Das freut mich sehr.«
Brenna schien sie nicht gehört zu haben. Sie sah ihre Stiefschwester nur teilnahmslos an. Das wurmte Cordella mehr als jede vernichtende Antwort.
»Hast du nicht gehört, Brenna? Ich freue mich darüber, dass du stirbst. Für mich bedeutet das, dass du mir Hugh nicht abspenstig machen kannst. Seit mein Bauch so dick ist, geht er fremd.«
Als Brenna immer noch nichts sagte, stand Cordella auf und lief unruhig auf und ab.
»Hugh und sein Vater tun alles für mich«, sagte Cordella. »Aber so Geschenke, wie sie dir dein Wikinger gemacht hat, habe ich noch nicht bekommen. Du bist verdorben, Brenna! Du bist mit nichts zufrieden! Warum bist du ihm davongelaufen? Jetzt bist du hier, und das gefällt mir nicht. Wenn du in der Nähe bist, verliere ich immer, was ich habe. Aber diesmal nicht. Ich werde mir Hugh nicht von dir abnehmen lassen - eher werde ich dich töten! «
Brenna folgte ihr mit den Augen. »Du spinnst, Della«, sagte sie schwach. »Ich würde lieber sterben, als dir Hugh abzunehmen. Er ekelt mich an.«
»Du lügst! Du willst mir alles abnehmen!«
»Deine lächerlichen Befürchtungen sind grundlos, und deine Eifersucht macht mich krank. Ich will dir nichts wegnehmen. Ich will nie mehr einen Mann.«
»Noch nicht einmal deinen schönen Wikinger, der dich wegen einer anderen sitzengelassen hat?« Cordella lachte schrill. »ja, ich weiß von Morna, seiner wahren Liebe.«
Zum ersten Mal seit Tagen setzte sich Brenna im Bett auf. »Mach, dass du rauskommst, Della!«
Cordella ging zur Tür. Dann erstaunte sie Brenna mit einem
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