Wildes Liebesglück
innerlich.
»Was hast du gesagt, Garrick?« fragte Morna.
» Lass dir vom Pferd helfen, Morna«, sagte er in seiner Sprache.
»Als ich gehört habe, dass du dich von dieser keltischen Hexe losgerissen hast, wuss te ich gleich, dass du wieder mein würdest«, sagte Morna.
»Hast du das wirklich ge wuss t?«
Brenna hielt es nicht mehr aus. Sie wischte sich die Tränen ab, während sie durch die Halle rannte und zur Hintertür wieder hinaus. Sie rannte in den Stall, um Willow zu holen.
Als Garrick sah, dass Brenna fort war, ließ er Morna sofort los. Er sah Brenna nach und wuss te, dass er sie töten würde, wenn er ihr zu nahe kam.
»So hilf mir doch, mein Liebling.«
Garrick sah Morna giftig an. »Ich verhelfe dir höchstens dazu, mein Schwert zu spüren!«
»Was ist mit dir los?«
»Wenn du dein Leben liebst, Morna , dann komm mir nie mehr auf der Straße zu nahe und folge mir! «
»Aber - aber ich dachte, du hättest mir verziehen! « rief sie. »Du hast mich angelächelt, bis - bis sie ... «
»Nimm dich in acht, Morna«, warnte er sie mit kalter Stimme. »Mir fehlt die Geduld, deine Gegenwart zu ertragen.«
»Garrick, bitte. Du muss t mir verzeihen, was geschehen ist. Wir haben uns doch geliebt. Hast du das vergessen?«
»Nein, an deine Gelübde erinnere ich mich.« Er senkte seine Stimme bedrohlich. »Und auch daran, dass du dich dem ersten Mann zugewandt hast, der einen Geldbeutel vor deinen habgierigen Augen geschwenkt hat.«
» I ch habe mich geändert, Garrick. Reichtum bedeutet mir nichts mehr.«
»Nachdem du hast, was du wolltest, kannst du das leicht sagen«, sagte er voller Abscheu.
»Das ist nicht wahr, Garrick. Ich will dich. Ich habe immer nur dich gewollt.«
» I ch wollte dich auch - damals. Heute würde ich lieber in der Hölle schmoren, als etwas mit dir zu tun zu haben.«
»Sag das nicht, Garrick!« schrie sie.
»Hau ab, Morna!«
»Wegen dieser ausländischen Hexe willst du mir nicht verzeihen! Wie hat sie dich nur so verhext? Welchen Zauber hat sie über dich verhängt?«
»Keinen Zauber. Für mich ist sie gestorben, ebenso wie du. Ich werden keiner von euch jemals verzeihen!«
»Du ... «
Er versetzte ihrem Pferd einen Schlag, auf den hin es in Bocksprüngen mit Morna den Hof verließ. Angeekelt wandte Garrick sich ab.
Es war ihm unbegreiflich, dass er einst geglaubt hatte, diese Frau zu lieben. Er hatte sich von ihrer Schönheit angezogen gefühlt und war stolz darauf gewesen, die begehrenswerteste Dirne in weitem Umkreis zu heiraten. Aber mit Liebe hatte das nichts zu tun gehabt. Als er sie verloren hatte, war seine Bitterkeit nur aus verletztem Stolz entstanden.
Morna hatte sich von ihrer Habgier treiben lassen. Brenna hatte ihrer Freiheit bedurft und war unfähig gewesen, sich zu teilen. Für ihre Freiheit hatte sie ihn belogen und ihm etwas vorgemacht, aber ihre Liebesschwüre waren ebenso unecht gewesen wie die Mornas. Sie sollte ruhig in ihre Heimat zurückkehren und für immer aus seinem Leben verschwinden.
Garrick trat in die Halle. »Wo ist Hugh?« fragte er, ohne seine Mutter zu begrüßen. Nachdem sie ihn gerügt hatte, teilte sie ihm mit, dass Hugh vor Einsetzen des Schneefalls das Vieh auf die Weide getrieben hatte.
»Er wollte, dass ich Sachen für ihn verkaufe«, sagte Garrick erbost. »Hat er das dir gegenüber erwähnt?«
»Nein, Hugh hat mich gebeten, dir zu sagen, dass du auf ihn warten sollst. Er will mit dir im Norden Eisbären jagen, ehe du gen Osten fährst.«
»Es ist zu spät, um in den Norden zu segeln.«
»Du scheinst deine Abreise nicht erwarten zu können. Garrick, so wie damals ... « Sie unterbrach sich, zog die Augenbrauen hoch, schüttelte aber dann den Kopf. »Du weißt, dass ein einziges Eisbärenfell dein Warten wert ist. Geht es dir um den Gewinn, oder geht es dir nur darum, so schnell wie möglich fortzukommen?«
»Wenn ich im Hochsommer lossegele, kann ich erst nach dem Winter zurückkehren«, erwiderte er.
»Du brauchst nicht so weit nach Osten zu segeln wie letztes Mal, Garrick. Hedeby ist ein ausgezeichneter Umschlagplatz.«
»Bulgarien ist besser«, gab er mürrisch zurück. Ach warte nur noch, bis mein Schiff bereit ist. « Er ging zur Tür. Dort blieb er stehen und sah sich noch einmal um.
»Sie ist fort, Garrick«, sagte Heloise.
Er sah sie an. »Wer?«
»Die, nach der du dich eben umgeschaut hast. Sie ist mit Tränen in den Augen hinausgelaufen, ehe du hereingekommen bist. Warum weint sie, wenn sie dich
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