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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sieht?«
    Garrick zuckte zusammen. »Sie weint nicht! Sie hat geschworen, dass sie nie weint!«
    »Warum bringt dich das so aus der Fassung?«
    »Weil jeder Eid von ihr ein Meineid war! « sagte er erhitzt.
    »Vielleicht deiner festgefahrenen Meinung nach. Ich dagegen glaube zufällig alles, was Brenna über die Zeit ihrer Abwesenheit erzählt, jedes einzelne Wort.«
    »Tut Ihr das wirklich?« spottete er. »Dann laßt Euch von mir aufklären. Sie beschwört, Cedric Borgsen getötet zu haben, und doch habe ich Cedric mit meinen eigenen Augen gesehen, und er ist quicklebendig.«
    »Wie hast du ihn zu sehen gekriegt?« fragte Heloise atemlos. »Hast du den Fjord überquert?«
    »Das habe ich getan. Ich wollte mir Beweise dafür verschaffen, dass sie die Wahrheit spricht. Und Beweise habe ich auch gefunden - für ihre Lügen. «
    Heloise legte nachdenklich die Stirn in Falten. »Sie hat angenommen, Cedric sei tot, sonst nichts.«
    »Ihr seid ein guter Mensch, Mutter«, sagte Garrick verächtlich. »Brenna verdient Euer Vertrauen nicht.«
    »Ich wünschte, du würdest ihr vertrauen und an sie glauben, Garrick«, sagte Heloise bekümmert. »Wir werden sie bald verlieren, und mir zumindest tut das leid.«
    »Wie könnte ich etwas verlieren, was ich nie wirklich besessen habe?« erwiderte Garrick verbittert und ging hinaus.
     

44
    Brenna erging sich in allerlei Aktivitäten, um sich von ihren Gedanken abzulenken. Als der Frühling zu Ende ging und sie immer noch keine Nachricht von Anselm hatte, machte sie sich unter dem Vorwand, mit ihren monatlichen Zahlungen in Verzug zu sein, auf den Weg zu ihm. Sie muss te das Risiko auf sich nehmen, dass Garricks Familie ihre Umstände bemerkte, wenn sie wissen wollte , warum man sie vergessen hatte.
    Der Sommer in seiner Farbenpracht war berauschend schön. Die Sonne wärmte die Haut, und in der Luft hing der betörende Duft von Blumen. Heute war Brenna die Wärme erstmals unangenehm, weil sie sich in ihren schweren Umhang gehüllt hatte, um vor Garricks Familie zu verbergen, dass sie in anderen Umständen war.
    Brenna stellte erleichtert fest, dass sich außer ihrer Tante niemand in der großen Halle aufhielt.
    »Brenna!« Linnet kam auf sie zu und drückte ihr die Hände. »Ich freue mich ja so, dich zu sehen.«
    »Ich mich auch, Tante. Ich hatte gehofft, du würdest mich einmal besuchen, jetzt, wo das Wetter besser ist.«
    »Verzeih mir, Kind. Ich wollte kommen, aber es gab soviel zu tun. Das Aussäen und der große Frühjahrsputz. Wir waren alle vollauf beschäftigt.«
    »Du hast beim Säen geholfen?«
    Linnet wechselte schnell das Thema. »Wie ich sehe, hast du die Pelze für Anselm dabei. Es scheinen sogar mehr als sonst zu sein. Du warst wohl auch recht beschäftigt?«
    Brenna nickte und legte die Pelze ab. Schweiß rann an ihr herunter, aber sie machte keine Anstalten, ihren Umhang auszuziehen. Sie konnte niemandem ihr Geheimnis anvertrauen, nicht einmal ihrer Tante.
    »Bist du nur gekommen, um deine Schulden zu zahlen, Brenna, oder hast du Zeit, ein wenig hierzubleiben?«
    »Ich kann nicht bleiben, Tante. Ich will nur wissen, wann Anselm segeln wird. Kannst du mir das sagen?«
    Linnet blickte finster. »Ich weiß es nicht.«
    »Ist er noch krank?«
    »Nein, das war nichts Ernstes. Er ist nicht hier.«
    »Wie meinst du das?« fragte Brenna. »Ist er ohne mich losgesegelt?«
    »Sein Schiff liegt hier, Brenna. Aber er ist mit Garrick und Hugh nach Norden gesegelt, um Eisbären zu jagen.«
    »Das kann er doch nicht machen!« rief Brenna keuchend. »Er hat mir versprochen, mich nach Hause zu bringen!«
    »Das tut er auch. Es war Hughs Idee. Garrick hat sich nur widerwillig von seiner Handelsreise abhalten lassen, aber da Anselm noch einmal wie in alten Zeiten mit seinen beiden Söhnen auf die Jagd gehen wollte, hat er zugestimmt.«
    »Wann kommen sie zurück?«
    »Bald. Bei Cordella ist es fast soweit, und Hugh wird die Geburt seines ersten Kindes nicht verpassen wollen.«
    » Gewiss nicht«, sagte Brenna höhnisch. »Schließlich muss er Gott spielen und über das Leben und den Tod des Babys entscheiden.«
    »Gütiger Gott! Was hast du nur für wüste Fantasien, Brenna?«
    Brenna rang sich unter ihrem Umhang die Hände. »Es tut mir leid, Tante, ich bin in letzter Zeit ziemlich empfindlich. Ich will jetzt schnell wieder nach Hause reiten. Ich sehne mich nach den Tagen, als ich Garrick noch nicht kannte und weder die Liebe nach den Hass gelernt habe!«
    Brenna rannte hinaus.

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