Wildes Liebesglück
offener See könntest du es verlieren.«
»Ich denke ja an das Kind!«
»Brenna, du bist eine starke Frau. Dein Baby wird stark sein. Du hast keinen Grund, um es zu fürchten.«
»Könnt Ihr mir das zusichern? Könnt Ihr mir versprechen, dass niemand Garrick gestattet, in die Nähe des Kindes zu kommen?«
»Bei uns muss der Vater das Kind akzeptieren und ihm einen Namen geben. Du siehst Garrick falsch. Ich habe ihn mit christlicher Liebe erzogen.«
»Er ist ein Wikinger, und - er hasst mich heute. Er würde nicht wollen, dass mein Kind am Leben bleibt.«
»Es ist auch sein Kind, Brenna. Ich kann dir nur eins sagen«, sagte Heloise seufzend. »Garrick segelt im Sommer nach Osten, und da sich seine Abreise verzögert hat, kommt er nicht vor dem folgenden Frühjahr zurück.«
Ein größeres Gefühl von Sicherheit hätte sie Brenna gar nicht geben können.
45
Anselm und Hugh kehrten aus dem Norden zurück, aber Garrick segelte ohne Unterbrechung weiter. Brenna hatte allen Grund zu glauben, dass er nicht im Winter zurückkehren würde. Sie konnte ihr Kind beruhigt austragen.
Heloise hatte Anselms Reaktion richtig vorhergesagt. Er weigerte sich, Brenna nach Hause zu bringen. Er kam selbst zu ihr, um ihr das zu sagen; Heloise begleitete ihn, um zu übersetzen.
Das Treffen verlief nicht gut, weil Brenna erbittert darüber war, ein weiteres Jahr in diesem Land verbringen zu müssen. Nichtsdestoweniger war Anselm überschwänglich und bester Laune, nachdem er seinen ersten Enkel gesehen hatte und wuss te, dass er bald einen zweiten bekäme.
Er bestand darauf, dass Brenna in sein Haus zurückkehrte. Sie weigerte sich hartnäckig und wies sein Angebot entrüstet zurück.
»Es ist nur zu deinem Besten«, erklärte Heloise. »Du kannst in deinem Zustand nicht allein leben.«
»Das kann ich, und das will ich auch!« sagte Brenna hitzig. »Es hat sich nichts geändert Ich mache mich von niemandem mehr abhängig!«
»Denk doch nach, Brenna. Du wirst dicker und unbeweglicher. Du kannst nicht so weiterleben wie vorher.«
»Doch!«
» Vergiss einmal in deinem Leben deinen Stolz, Mädchen. Du muss t auch an das Kind denken, nicht mehr nur an dich!«
»Immer wieder diese alte Sturheit!« sagte Anselm sauer. »Mit uns würde sie ohnehin nicht glücklich werden. Wenn nur mein Sohn nicht so dickköpfig wäre! Dann ständen wir jetzt gar nicht vor diesem Problem!«
Heloise räusperte sich hilflos. »Willst du nicht vernünftig sein, Brenna?«
»Ich bleibe hier, Herrin, und ich werde zurechtkommen. Nahrung finde ich trotz meiner zunehmenden Körperfülle. Mein Ziel ist immer noch das gleiche. Ich bin nicht so dumm, weiterhin zu reiten, aber die Wälder sind nah, und Wild gibt es im Überfluss . Ich kann Zweige für das Feuer sammeln statt Holz zu hacken. Ich werde mich in acht nehmen, damit meinem Baby nichts widerfährt. «
»Es geht nicht darum, dass wir dir nicht zutrauen, alleine zurechtzukommen, Brenna«, sagte Heloise. »Wir wissen, dass du dazu fähig bis. Aber es kann zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen.«
»Ich werde vorsichtig sein.«
Die ältere Frau seufzte. »Wenn du schon nicht zu uns ziehen willst, bist du dann wenigstens damit einverstanden, dass jemand zu dir zieht? Deine Tante hat sich dazu bereit erklärt und lässt dich fragen, ob sie bei dir wohnen kann. Ich bin damit einverstanden. Wenn es dir auch recht ist, mache ich mir keine Sorgen mehr um dich.«
Brenna ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Ihre Tante wieder bei sich zu haben wäre wundervoll. jemand, mit dem sie ihre neuen Erfahrungen teilen konnte, wenn das Baby anfing, um sich zu treten oder wenn sich neue Schwangerschaftsstreifen auf ihrer Haut bildeten, jemand, den sie liebte und mit dem sie reden konnte.
»Würdet Ihr meine Tante freilassen?«
»Du gehst zu weit, Brenna.«
»Tätet Ihr das?«
Heloise wandte sich an ihren Gemahl. »Brenna ist damit einverstanden, dass ihre Tante zu ihr zieht, wenn du ihr die Freiheit gibst.«
»Nein! Niemals!«
»Worum geht es hier eigentlich?« fragte Heloise und verlor zum ersten Mal ihren Gleichmut. »Allein kann Brenna sterben! Das Kind kann sterben! Sie kommt trotzdem nicht zur Vernunft, also müssen wir nachgeben!«
»Bei Thor!« stieß Anselm aus. »Was hatten wir doch für ein einfaches Leben, bis ich dieses Mädchen hierhergebracht habe! «
»Nun?«
»Tu, was du für richtig hältst. Sorg dafür, dass diesem Mädchen trotz ihrer Torheit die beste Pflege angedeiht - koste es, was
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