Wildes Liebesglück
sein Zorn wuchs. »Ihr werdet es tun!«
»Nein, Wikinger!« fauchte sie und beendete damit den kurzen Waffenstillstand. »Niemals!«
»Euer Essen und Eure Kleidung kommen von mir! Ihr schlaft in meinem Haus! « stieß er hervor. »Wenn Ihr Euch Euren Unterhalt nicht verdient, Fräulein, kann ich Euch nicht gebrauchen!«
»Ich will meinen Unterhalt verdienen«, sagte sie so ruhig, dass es ihn erstaunte.
»Wie denn? In meinem Bett bestimmt nicht, falls Ihr daran denkt.«
»Das wird mit Gewiss heit nicht passieren. Aber Erin wäre einverstanden, dass ich ihm mit den Pferden helfe, wenn ihr Eure Erlaubnis gebt.«
»Wann habt Ihr Euch mit Erin unterhalten?«
»Am Tage Eurer Rückkehr.«
»Es war Euch befohlen, im Nähzimmer zu bleiben!«
»Ich bin nicht an Untätigkeit gewohnt, Wikinger«, sagte sie scharf. »Ebensowenig wie daran, Befehle entgegenzunehmen.«
»Dann werdet ihr es eben lernen müssen, Dirne«, gab Garrick schroff zurück. »Was die Arbeit mit Erin betrifft, so kommt das nicht in Frage.«
»Warum?« fragte sie. »Ihr habt gesagt, ich müsse meinen Lebensunterhalt verdienen. Ich habe Euch einen annehmbaren Vorschlag gemacht. Ich kenne mich mit Pferden genauso gut aus wie mit Waffen, und es macht mir nichts aus, einen Stall zu reinigen, was ich auch schon getan habe. Wenn das noch nicht genug ist, kann ich Wild jagen. Zu Hause habe ich das Fleisch besorgt, das auf den Tisch kam. Das kann ich hier ebenso gut tun.«
»Erschöpfen sich Eure Talente damit?« fragte Garrick sarkastisch.
Brenna lachte plötzlich. »Nein, wenn Ihr einen Feind habt, kann ich ihn an Eurer Stelle töten.«
Garrick muss te ebenfalls lachen. »Ihr seid eine erstaunliche Dirne. Wollt Ihr versuchen, ein Mann zu sein?«
Sie erkannte seinen Spott und sagte mit gebrochener Stimme: Ach kann nichts dafür, dass ich so bin. Ich bin so aufgewachsen.«
»Dann werdet Ihr Euch eben ändern müssen.«
»Ihr gebt nicht nach?«
»Nein, Ihr macht Hausarbeit.«
Brenna stand mit hochgezogenen Schultern und stolz nach vom gerecktem Kinn auf. »Ihr lasst mir keine andere Wahl als die, zu gehen.«
»Was?« Er blickte sie ungläubig an.
»Ihr habt gehört, was ich gesagt habe, Wikinger. Da ich nicht die Arbeiten verrichten werde, die Ihr mir aufzwingen wollt und Ihr mir nicht gestattet, die Arbeit meiner Wahl zu tun, bin ich, wie Ihr schon sagtet, nutzlos für Euch. Also gehe ich.«
Garrick schüttelte den Kopf. »Nein, Dirne, das geht nicht. Ihr vergesst , dass Ihr nicht mehr die Freiheit habt, zu kommen und zu gehen, wie es Euch beliebt. Ihr gehört mir.«
»Ihr seid ein unausstehlicher Esel! « wütete Brenna. »Glaubt Ihr denn, Ihr könntet mich halten, wenn ich gehen will?«
»Ihr könnt nicht entkommen, Fräulein. Jeder Wikinger weit und breit würde Jagd auf Euch machen, und Ihr würdet in der Zelle im Felsen landen.«
Sie lachte ihn aus. »Wenn ich gehe, Wikinger, wird mich niemand finden; Eure Drohung erschreckt mich nicht.«
»Jetzt ist aber Schluss «, sagte Garrick mit eisiger Stimme. »Ich werde Euch zeigen, wer hier der Herr ist.«
»Was habt Ihr vor, Wikinger?«
»Als erstes eine gescheite Tracht Prügel«, sagte er und kam auf sie zu.
Garrick hatte erwartet, dass sie vor ihm weglaufen würde. Statt dessen warf sie sich auf ihn und tauchte unter seinem Arm hindurch. Er fluchte und wollte sie packen, aber in ihrer Hand glitzerte ein Messer.
Sie lachte über seinen verdutzten Blick. »Was wolltet Ihr sagen?«
»Gebt mir das Messer, Dirne!« knurrte er bedrohlich.
»Kommt doch her und holt es Euch! «
»Für diese Worte werdet Ihr noch büßen!«
»Vorsicht, Wikinger« höhnte sie. »Euer Hund ist nicht da, um Euch zu beschützen.«
Garrick kam auf sie zu. Brenna hielt das Messer vor sich hin. Sie wollte ihn abwehren, aber nicht ihn töten. Er hatte ihr bis jetzt nichts Böses getan. Sie wollte das Blut seines Vaters fließen sehen, nicht das seine.
Es war ein Fehler, dass sie ihn nicht angegriffen hatte. Garrick versuchte, ihr das Messer zu entwinden, aber als sie mit der Spitze seinen Arm erwischte, ließ er sie los. Sie sah auf das Blut. Die Verletzung war nur unbedeutend, aber in dem Moment stürzte sich Garrick auf sie und entriss ihr das Messer. Er schlug sie so fest ins Gesicht, dass sie nur mit Mühe ihr Gleichgewicht halten konnte.
Von ihren Lippen tröpfelte Blut. Sie wischte es langsam mit dem Handrücken ab und sah ihn herausfordernd an. Stolz und furchtlos stand sie vor ihm.
»Nur zu, Wikinger«,
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