Wildes Liebesglück
sie. » Gewiss nicht Liebe machen, denn in dem, was wir getan haben, war keine Liebe enthalten. Für mich nicht, und für dich ohnehin nicht. Du, der Mann, nimmst gar nicht daran teil. Du hast bereitwillig zugegeben, dass es nur dein Körper ist, der sich Erleichterung verschaffen will. Also komm zu mir nicht wegen dieser Erleichterung, die dir jede andere Frau auch verschaffen kann.«
»Aber ich bin zu dir gekommen«, erwiderte er mit einem hinterhältigen Lächeln.
»Ich weigere mich! Ich mag mich nicht dazu missbrauchen lassen, die Bedürfnisse deines Körpers zu befriedigen!«
»Du weigerst dich also«, sagte er leichthin, aber auf seinen Lippen stand noch das teuflische Lächeln. »Das wird mich nicht davon abhalten, dich zu nehmen.«
»Es scheint mein Glück zu sein, dass dein Körper diese Zwänge nicht oft verspürt. Aber sag mir eines - suchst du, der Mann, nie auch nach einer Frau?«
»Wieso sollte ich?«
»Nicht einmal bei Morna?«
Sein eisiger Blick jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
»Woher weißt du von Morna? «
»Weißt du nicht, dass man nie mit einem Feind kämpfen sollte, ohne vorher alles über ihn in Erfahrung zu bringen?«
»Du siehst mich als Feind an?«
»Mein Freund oder Verbündeter bist du bestimmt nicht. Also sind wir Feinde.«
»Nein«, erwiderte er kühl. »Wir sind Herr und Sklavin. Und jetzt bin ich der Worte müde.«
» Lässt du mich jetzt gehen?« fragte sie hoffnungsfroh.
»ja, du kannst gehen, sowie der Akt, wie du es nennst, vollzogen ist.«
Garrick stürzte sich auf sie. Sie war nicht schnell genug, und er packte ihren Fuß, während der Rest ihres Körpers flach auf dem Boden landete. Der Aufschlag raubte ihr den Atem, und der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen. Sie verfluchte sich für die glitzernden Tropfen, die ihre Augen glasig machten. Tränen, die Waffen einer Frau; sie wollte sie nicht zu ihrer Hilfe einsetzen.
»Hast du dich verletzt?«
»Und wenn schon?« fauchte sie.
»Sag schon! « wiederholte er schroff.
»Dein Griff tut weh, sonst nichts.«
Er kauerte sich vor das Bett und hielt ihre Knöchel fest, jeden mit einer Hand. Sie sah ihn ungläubig an, als er aufstand und sie mit sich hochhob. Ihr Nachthemd rutschte über ihren Kopf und bot ihre Glieder ungehindert seinen Blicken dar. Dann legte er sie auf das Bett, ohne ihre auseinandergespreizten Beine loszulassen.
Als er auf die Knie fiel, versuchte sie, ihn von sich zu stoßen, aber er zog sie wieder an sich. Mit einer flinken Bewegung hängte er sich ihre Beine über die Schultern und ließ sich gleichzeitig auf sie fallen. Sein kurzer Umhang hatte sich von selbst geöffnet, und sein pochendes Glied presste sich an sie und suchte die warme Höhle ihrer Weiblichkeit.
»Du verkommenes Vieh! « stieß sie keuchend hervor.
»Nein, Brenna, ich will dich nur haben, das ist alles«, murmelte er.
»Bis jetzt gehört dir mein Zorn, aber wenn du mich jetzt zwingst, handelst du dir damit auch meinen Hass ein. Mein Hass kann sehr unangenehm sein und dich nicht zur Ruhe kommen lassen.«
Als Antwort tauchte er so tief in sie hinein, dass ihr die Tränen in die Augen traten. Er nahm sie gnadenlos und schnell, während sie ihm ihren Abscheu ins Ohr flüsterte. Als er fertig war, ließ er ihre Beine los und legte sich neben sie. Im gleichen Moment rannte sie aus dem Zimmer und schlug erst seine Tür zu, dann ihre.
Garrick schlug mit der Faust auf das Bett. »Loki soll sie holen! « fluchte er.
Was von seiner Seite aus als angenehme Zusammenkunft gedacht gewesen war, hatte sich als ein schaler, nichtswürdiger Sieg erwiesen.
21
Der erste Schnee ließ bis zum Spätherbst auf sich warten. Gleichzeitig kam ein einwöchiger Sturm auf, der die Seen gefrieren ließ und Schneewälle von bis zu fünf Fuß Höhe zurückließ. Garrick war einer der wenigen', die dem eisigen Wind und Schnee trotzten. Zwei Wochen vor dem Schneefall war er ausgezogen, und selbst nach dessen Ende kam er noch nicht zurück.
An dem Tag, an dem der Wind sich legte, kam Anselm zu Besuch und brachte eine silbermähnige Stute von edler Rasse mit sich. Seine Frau hatte von Linnet erfahren, dass es der Lady Brenna gehört hatte. Seit drei Monaten dachte er schon über dieses Mädchen mit den rabenschwarzen Haaren nach. Das Missvergnügen , das sie seinem Sohn bereitete, half ihm auch nicht weiter. Er bedauerte, sie Garrick gegeben zu haben, denn obwohl er sie seit Monaten nicht persönlich gesehen hatte, fürchtete er, dass
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