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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mehr dazu, sich von Erin zu verabschieden, als Garrick sie fortzog. Er ging mit ihr auf das Haus zu und wandte sich am Hintereingang nach rechts. Brenna blieb stehen.
    »Wohin bringst du mich?«
    Er zog sie weiter, ohne zu antworten. Brenna stemmte sich dagegen, was es noch schwieriger für ihn machte. Sie wuss te, wohin er sie brachte, aber sie konnte es einfach nicht fassen.
    An der Seite des Hauses befand sich eine kleine Holztür, die zum Fjord wies. Garrick riss die Tür auf. In die Tür war ein kleines Eisengitter eingelassen. Durch die Nähe des Fjordes war der Raum so dunkel und feucht wie eine Tropfsteinhöhle.
    Garrick trat zur Seite. »Dein Quartier.«
    Mit Entsetzen in den Augen sah sie zu ihm auf. »Du willst mich wirklich hier einsperren?«
    »Die meisten Strafen, die auf Davonlaufen stehen, sind schlimmer«, sagte er mit Ungeduld in der Stimme.
    »Wie kannst du mir das antun, nachdem ich dir das Leben gerettet habe? Bedeutet dir das nichts?«
    »Doch, ich bin dir dafür dankbar.«
    »Das zeigst du auf bewundernswerte Weise, Wikinger«, sagte Brenna sarkastisch.
    Er seufzte. »Wenn ich nichts gegen dich unternehme, Brenna, ist das gleichbedeutend mit einer Einladung an alle anderen Sklaven, ebenfalls davonzulaufen. Das kann ich nicht zulassen.«
    Sie wollte ihn um nichts bitten. »Wie lange muss ich hier bleiben?«
    »Drei oder vier Tage - bis du deine Lektion gelernt hast.«
    Sie warf ihm einen abfälligen Blick zu. »Glaubst du im Ernst, dass du mir auf diese Weise etwas beibringen kannst, Wikinger? Du irrst dich. Hier wird mein Hass wachsen, und ich werde nur noch entschlossener sein, zu fliehen.«
    Er riß sie an sich und prasste seine Lippen besitzergreifend auf ihren Mund. Sie erwiderte seinen Kuss verächtlich. Er würde noch bedauern, ihr dies angetan zu haben. Er muss te es bereuen, und sie würde ihn dazu bringen.
    »Du muss t nicht hier bleiben, Brenna«, flüsterte er in ihren Nacken, »wenn du mir dein Wort gibst, mich nicht wieder zu verlassen.«
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und sagte herausfordernd: »Dann könnten doch die anderen Sklaven glauben, dass ich etwas Besonderes bin.«
    »Du bist etwas Besonderes.«
    »Etwas Besonderes, und doch kannst du mich in dieser kalten Zelle einschließen.«
    »Schwörst du es, Brenna?«
    Sie küsst e ihn flüchtig auf die Lippen, ehe sie ihn von sich stieß. »Der Teufel soll dich holen, Wikinger. Ich bin nicht bereit, dein Spielzeug zu sein.«
    Mit erhobenem Kopf spazierte sie in die dunkle Zelle. Sie biss die Zähne zusammen, als er die Tür hinter ihr schloss . Augenblicklich fing sie an zu zittern. Fast hätte sie aufgeschrien und ihn zurückgerufen, aber dann hielt sie sich die Hand vor den Mund. Sie wollte ihn nicht darum bitten, sie freizulassen.
    Es war kalt. Es war sogar Frost. Zum Glück hatte sie ihren Umhang und ihre warme Reitkleidung an. Eine alte Wolldecke lag auf einer schmalen Bank, dem einzigen Möbelstück. Aber es gab kein Feuer, und das Gitter in der Tür ließ die eisige Kälte herein.
    Sie hatte auch nichts zu essen. Plötzlich überfiel sie Heißhunger, obwohl Garrick und sie erst vor wenigen Stunden ein Stück Wildbret zu sich genommen hatten. Er würde zurückkommen. Er konnte sie unmöglich hier erfrieren lassen.
    Sie setzte sich auf die Bank und legte sich die Decke über die Beine. Während der ersten drei Tage, die sie gemächlich neben Garrick hergeritten war, hatte er geschwiegen. Aber in den letzten zwei Tagen hatte seine Stimmung sich aufgeheitert, und sie hatte schon geglaubt, er würde ihr nach der Heimkehr nichts tun. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er sie hier lassen würde.
    Eine Stunde verging, dann noch eine. Die blauen Nebel verschwanden vom Himmel und ließen nichts zurück als eine deprimierende schwarze Düsterkeit. Brenna zitterte und spürte die ersten Anzeichen eines nahenden Fiebers. Eine Weile später wurde ihr heiß, und sie warf den Umhang sowie ihre Arm- und Beinkleider auf den Boden.
    Er würde nicht wiederkommen. Sie hatte schon wieder diesen entsetzlichen Klumpen im Hals und Tränen in den Augen. Nach allem, was sie gemeinsam getan hatten, sogar jetzt, nachdem sie ihm das Leben gerettet hatte, konnte er sie so gnadenlos hier einsperren. Sie würde erfrieren und sterben. Dann würde es ihm leid tun. Eine schöne Rache, in deren Früchten sie noch nicht einmal schwelgen konnte . . .
    Sie fing wieder an zu zittern und legte sich auf die harte Bank. Sie nickte immer wieder kurz ein

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