Wildes Liebesglück
Brenna.«
»Nein, nein, ich hasse diese Witwe, Alane, und ihre Tochter auch. Warum muss te Vater sie nur heiraten? Cordella hänselt mich immer, und die Witwe ist eine Hexe.«
»Du muss t ihnen Respekt entgegenbringen.«
»Warum denn? Sie hassen mich doch auch. Sie sind beide eifersüchtig auf mich.«
»Vielleicht haben sie kein gutes Herz, Mädchen, aber du hast es. Du muss t sie hier willkommen heißen. «
Brenna fühlte sich gehörig zurechtgewiesen. »Wenn es sein muss , dann muss es eben sein, aber ich tue es ungern.«
Der Schnee fiel so lange, bis das ganze Land unter einer weißen Decke lag. Brenna rannte rutschend und schlitternd über den zugefrorenen See. Sie winkte Cordella zu, die in einem silbernen Mantel an einem Baum lehnte; ihr rotes Haar setzte sich wie eine Flamme gegen den Schnee ab.
»Schäm dich, Brenna. Eine junge Frau in deinem Alter kann sich doch nicht gebärden wie ein Kind. Was tust du, wenn das Eis bricht und du ins Wasser fällst?«
Mit betäubendem Lärm zersprang das Eis, und Brenna purzelte in das eisige schwarze Wasser, wie Cordella es vorhergesagt hatte. Sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Hände waren taub vor Kälte, und sie konnte nicht auf die feste Eisdecke zurückkriechen.
»Hilf mir, Cordella, ich erfriere!«
»Habe ich dir nicht gesagt, dass du hineinfällst?«
»Della, hilf mir bitte raus. Das Wasser ist so kalt. Es tut weh, es tut entsetzlich weh.«
»Es wird auch weh tun, wenn dein Gemahl dich zum ersten Mal nimmt. Dann weißt du erst, was wahrer Schmerz ist.«
»Im Dorf habe ich einen Paarungsakt beobachtet. Es war nicht so erschreckend, wie du mir immer einreden willst, Della.«
»Warte nur ab. Bald kommt dein zukünftiger Gemahl und holt dich ab. Dann wirst du wahrhaft leiden.«
»Ich heirate keinen Wikinger. Ich heirate gar nicht. Habe ich nicht schon zwei Dutzend reiche Freier verschmäht?«
»Du wirst heiraten, Brenna. Dein Vater hat sein Wort gegeben.«
Linnet war weit fort. Sie kam langsam aus dem Dunkel auf Brenna zu. Endlich stand sie vor ihr. Ihr Gesicht war müde und traurig, als sie Brenna aus dem eiskalten Wasser zog und ihr eine Decke nach der anderen um die Schultern wickelte, bis das Mädchen glaubte, vor Wärme zu ersticken.
»Angus ist tot, Brenna.«
»Nein! « schrie Brenna gequält. »Mein Vater kann nicht sterben. Das ist nicht wahr!«
Das ganze Dorf weinte. Angus wurde zur letzten Ruhe geleitet. Die Sonne stand noch nicht am Himmel, aber es schien entsetzlich heiß für diese frühe Stunde zu sein.
»Die Wikinger kommen, Lady Brenna.«
»Wyndham! Ist das die Art Eurer Landsleute, eine Braut zu begrüßen? Indem sie angreifen und töten? Nein, Alane! Du darfst nicht auch noch sterben? Ich kann dir nicht helfen, Tante Linnet. Er hat mein Schwert entzweigeschlagen. Ich kann keinem von euch mehr helfen. Ich werde ihn für das, was er meinem Volk angetan hat, töten, das schwöre ich!«
»Ich bin Heloise, Anselms Frau. Er wird dich meinem Sohn Garrick geben.«
»Mich besitzt man nicht!«
»Sollte ich das Mittel gefunden haben, Euch zu zähmen, Dirne?«
»Er wird mich vergewaltigen. Mein Gott, wie soll ich die Qualen ertragen, die Cordella mir geschildert hat? Wo bleibt der Schmerz? Cordella hat gelogen! Sie hat mich dazu gebracht, dem Wikinger meine Angst zu zeigen, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre. Aber es war wundervoll. Er ist wundervoll. Solch ein fantastischer Körper, soviel Kraft und Stärke. Er lässt mich vergessen, dass ich ihn hasse. Er gibt mir seinen Willen als den meinen ein.«
Aus der Ferne ertönte Gelächter. Cordella und Yarmille lachten. Anselm und Hugh lachten.
»Er ist ein Tier! Ich bin ihm gleichgültig. Wie konnte er mich so vor seinen Gästen herunterputzen? Jetzt bin ich frei. Er wird mich niemals finden. Ich hätte nicht mehr länger bei ihm bleiben können, nicht, wenn seine Berührung mich in seinen Händen schmelzen lässt .«
Schwerter trafen aufeinander. Der Lärm war ohrenbetäubend und so schmerzhaft, dass sie schließlich aufschrie.
»Ich kann dich nicht töten, Garrick, noch nicht einmal, wenn ich dadurch meine Freiheit wiedererlange. Ich weiß nicht warum, aber allein der Gedanke an deinen Tod bereitet mir entsetzliche Qualen.«
Brenna zitterte. »Ich friere. Ich bin krank, und er weiß es nicht einmal. Es wird ihm leid tun, wenn er mich tot vorfindet. Wie konnte er mir das antun, nachdem ich ihm das Leben gerettet habe? Es ist ja so kalt, so kalt.«
»Yarmille, mach die Tür
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