Wildes Liebesglück
kann nichts bei sich behalten, und es geht ihr jetzt schlechter als vorher.«
»Du muss t doch etwas tun können!«
»Ich werde ein Opfer für sie bringen«, schlug Yarrnille vor. »Das ist das einzige, was ich noch tun kann. Wenn es den Göttern gefällt, mögen sie ihr Leben schonen.«
Garrick erbleichte und raste die Treppe herauf. Erin, der den ganzen Tag mit Garrick verbracht hatte, stand vom Tisch auf. Tränen schimmerten in seinen Augen.
»Ist das Mädchen wirklich so krank?« fragte er.
Yarmille sah ihn verächtlich an und sagte herablassend: »Ja. Die Götter werden ihr auch nicht mehr helfen. Warum sollten sie auch? Sie wird noch vor Tagesanbruch sterben.«
Mit diesen Worten verließ Yarmille die Halle, um nach Hause zu gehen. Als sie draußen war, trat ein zufriedenes Lächeln auf ihre Lippen. Sie würde ein Opfer bringen, aber nur, um sicherzugehen, dass das Mädchen auch starb. Sie zweifelte daran, dass sie dazu noch der Hilfe der Götter bedurfte. Mit Yarmilles Tränken und der geöffneten Balkontür war ihr der Tod so gut wie sicher.
Wenn sie eher ge wuss t hätte, welche Bedrohung das Mädchen darstellte, hätte sie sie loswerden können, ehe Garrick sie auch nur zu Gesicht bekommen hatte. Sie war sicher gewesen, dass Garrick das Mädchen nicht nehmen würde, dass er sie ebenso verachten und meiden würde wie alle anderen. Aber, wenn man Zeit hat, kommt alles ganz von selbst - und sie brauchte nicht mehr viel Zeit.
Erin trat in Garricks Zimmer und fand ihn vor dem Bett vor, einen geschlagenen Mann. Im Ofen brannte ein Feuer, aber der ganze Raum wirkte entsetzlich kalt.
»Wenn ich noch einmal von vom anfangen könnte, wäre alles anders, Brenna«, sagte Garrick mit leerer Stimme. »Das werde ich mir nie verzeihen.«
Erin stellte sich neben ihn. Sein Gesicht war vom Kummer gezeichnet. »Sie hört dich nicht.«
»Als ich in das Zimmer gekommen bin, hat sie gesprochen«, sagte Garrick zu ihm. »Wie ein kleines Kind.«
» J a, sie lebt zweifellos ihre Vergangenheit noch einmal. Ich kenne diesen Tiefschlaf, in dem die Teufel den Geist übel zurichten. Für manche ist es nicht so schlimm; für andere kann es die Hölle auf Erden sein, und dann sehnen sie sich nur noch nach dem Tod. «
»Sie darf nicht sterben!«
»Also liebst du das Mädchen, Garrick?«
»Liebe? Liebe ist für die Narren da!« antwortete er hitzig. »Ich werde nie mehr lieben.«
»Was spielt es dann für eine Rolle, wenn das Mädchen stirbt, wenn sie ohnehin nur eine unter vielen Sklavinnen für dich ist?« fragte Erin.
»Es spielt eine Rolle«, sagte Garrick eindringlich. Dann wich der letzte Rest an Zorn von ihm. »Außerdem ist sie zu stur zum Sterben.«
»Ich bete, dass du recht hast, Kumpel. Was mich betrifft - ich gebe keinen Pfifferling auf Yarmilles Meinung. Mit Gottes Hilfe besteht immer eine Chance.«
Brenna saß auf dem Schoß ihres Vaters und hielt ihr neues Schwert, das mit funkelnden Edelsteinen besetzt war, fest mit ihrer winzigen Hand umklammert. »Habe ich mich bedankt, Vater? Oh, ich kann dir nur immer wieder danken. Ein eigenes Schwert, für mich gemacht! Ein schöneres Geschenk hätte ich mir nicht ausmalen können!«
»Auch kein schönes Kleid oder ein hübsches Schmuckstück? Deine Mutter hat solche Sachen geliebt.«
Brenna schnitt eine Grimasse. »Das ist etwas für Mädchen. Mädchen sind albern und weinen. Ich weine nie!«
Alane steckte Brenna in ein dampfendes Bad. Das Wasser war brühend heiß. Der Dampf hing über dem ganzen Raum und bildete einen weißen Nebel, durch den hindurch Alane nicht mehr zu sehen war.
»Was würde dein Vater sagen, wenn er wüsst e, dass du mit den Knaben aus dem Dorf kämpfst - und das auch noch im Schlamm! «
»Vater wäre stolz auf mich. Ich habe doch gewonnen. Ian hat ein blaues Auge und Doyle eine dicke Lippe.«
»Die lassen dich nur gewinnen, weil du Lord Angus' Tochter bist.«
»Ich bin aber nicht seine Tochter. Nein, das bin ich nicht! Ich habe fair gewonnen. jetzt lass mich aus diesem Bad heraus, ehe ich mich verbrühe!«
»Du muss t wieder hübsch und sauber werden, Lady Brenna.«
»Aber das Wasser ist zu heiß. Warum muss es gleich so heiß sein?«
Das Gesicht von Brennas Stiefmutter tauchte aus dem nebligen Dampf auf. »Brenna, du machst deinem Vater Schande. Wann wirst du endlich lernen, eine Dame zu sein?«
»Du hast mir gar nichts zu sagen. Du bist nicht meine Mutter! «
Alane tauchte neben ihr auf. »Sie ist jetzt deine Mutter,
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