Wildes Liebesglück
zu, ehe - ehe ... «
Brenna trieb in einem warmen See dahin. Durch ihre geschlossenen Augen spürte sie den wohltuenden Sonnenschein. Ihre Stirn w ar glatt vor Sorglosigkeit. Kein Gedanke störte ihren Frieden, als sie sachte in dem warmen Wasser, diesem natürlichen Balsam, trieb.
Sie erwachte, und anstelle des warmen Sees trat ein weiches Bett, das sich aus irgendwelchen Gründen ungewöhnlich hart anfühlte. Sie zwinkerte mit den Lidern, ehe sie Garricks Zimmer erkannte. Dann wandte sie ihren Kopf zur Seite und sah ihn auf einem der thronartigen Stühle neben dem Bett sitzen. Er sah fürchterlich verhärmt und verwahrlost aus. Aber er lächelte sie an. In seinen Augen stand Wärme.
»Du siehst nicht gut aus, Garrick. Bist du krank gewesen?«
Er lachte über ihre Besorgnis. »Nein, mir geht es gut. Aber wie geht es dir?«
Sie versuchte, sich aufzusetzen, gab es aber unter Stöhnen auf. »Ich fühle mich, als sei mein ganzer Körper entzündet, als hätte mich jemand verprügelt.« Sie sah ihn argwöhnisch an. »Hast du mich geschlagen, während ich geschlafen habe?«
Er sah sie beleidigt an. »Wie kannst du so etwas denken? Du bist zwei Tage lang schwer krank gewesen. Die Krankheit hat dich gewiss geschwächt.« Er stand auf und zog ihr die Bettdecke über den Hals. »Die Frauen haben Suppe warm gestellt für den Moment, in dem du erwachst. Ich hole dir eine Schale.«
Brenna legte sich entspannt in dem großen Bett zurecht, als Garrick gegangen war. Tut es ihm leid, fragte sie sich. Er wirkt betroffen, aber geht es ihm wirklich nah?
Sie konnte das Essen nicht erwarten. Schlaf ergriff wieder Besitz von ihr und umhüllte sie mit friedlicher Dunkelheit, ehe Garrick zurückkam.
29
Der letzte Monat des Jahres war bitter kalt. Brenna verbrachte die meiste Zeit im Bett und wurde von Janie und Maudya verhätschelt. Sogar Ranya brachte ihr mürrisch Suppen, deren Kräuter für ihre heilsame Wirkung bekannt waren.
Die Frauen waren eifrig um Brenna bemüht. Sie war eine von ihnen und nur knapp dem Tode entronnen. Außerdem wurde mit jedem Tag klarer, dass sie Garricks Liebling war.
Brenna muss te geradezu ihre Erleichterung verbergen, als Garrick sie für gesund genug erklärte, um wieder ihren Hausarbeiten nachgehen und ihr eigenes Zimmer bewohnen zu können. Aber seine Sorge um sie ließ nicht nach, und er bestand darauf, dass sie nur leichte Arbeiten verrichtete und weiterhin von den anderen Frauen bedient wurde.
Eines Abends stürzte sie in sein Zimmer.
»Erst steckst du mich länger als nötig ins Bett. Jetzt behandelst du mich wie ein zerbrechliches Püppchen, das bei jeder Bewegung kaputtgehen kann. Begreif endlich, dass ich gesund bin!« Brenna war so außer sich, dass sie wild mit den Händen gestikulierte. »Gott helfe mir! Ich kann nicht müßig herumsitzen. In deinem Stall wollte ich schon immer arbeiten, aber du hast es mir abgeschlagen. Wenn du mir nichts anderes erlaubst, als hier im Haus zu arbeiten, dann tue ich es eben. Aber ich muss einfach etwas zu tun haben.«
»Deine Schwester wollte mich eher das Gegenteil glauben machen.«
Brenna sah ihn verblüfft an. »Du hast mit Cordella gesprochen?«
» J a, ausführlich.«
Brenna ballte ihre Hände. Der Gedanke, dass Garrick und Cordella miteinander gesprochen, gelacht und Liebe gemacht hatten, ließ sie alles andere vergessen. Sie hatte also recht gehabt. Die vielen Nächte, in denen sie auf Garrick gewartet hatte, wenn er spät nach Hause kam, hatte er bei Cordella verbracht!
»Komm her, Brenna.«
»Was?« fragte sie, ohne zugehört zu haben.
»Komm her!« wiederholte er.
Aber sie rührte sich nicht und sah ihn auch nicht an. Schließlich ging er zu ihr herüber und streichelte ihr Gesicht.
Sie empfand seine Hände auf ihrer Haut als Schock. Sie schlug ihm auf die Hand und wich vor ihm zurück.
»Rühr mich nicht an! « schrie sie; in ihrer Stimme mischten sich Schmerz und Zorn. »Rühr mich bloß nie wieder an!«
Garrick sah sie verwirrt an. »Thor, steh mir bei! Was ist los mit dir, Frau?«
»Du - du bist wohl wahnsinnig, wenn du glaubst, ich würde dich mit meiner Schwester teilen! Wenn du sie willst, kannst du sie ja haben, aber wenn du mir noch einmal zu nahe kommst, werde ich dich töten, das schwöre ich dir!«
Garrick lächelte belustigt. »Warum sollte ich deine Schwester wollen, wenn ich dich habe? Und wie kommst du überhaupt auf die Idee, nachdem ich nur gesagt habe, ich hätte mit ihr geredet?«
»Hast du nicht Liebe
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