Wildes Liebesglück
ständig an deine Heimat erinnert zu werden. Jetzt hast du es geschafft.«
»Glaubst du im Ernst, dass ich mich hier eingelebt habe, nachdem ich gerade versucht habe zu fliehen?«
»Ich habe nicht gesagt, dass du dich an mich gewöhnt hast, sondern an dein neues Leben.«
»Aber wie kommst du dazu, eine Sklavin auf ein Fest mitzunehmen? Ist das etwa so üblich?«
»Nein, aber ich richte mich nicht allzu streng nach den Gebräuchen. Du kommst mit, um dich um mich zu kümme rn .«
Sie holte tief Luft. »Und wenn ich mich weigere?«
»Du kannst dich nicht weigern, Brenna«, sagte er lachend. »Ich bringe dich hin.«
»Mag sein. Aber ich kann es dir so schwer wie möglich machen«, sagte sie listig. »Ich gehe nur unter einer Bedingung mit - lass mich einen Dolch tragen.«
»Einverstanden.«
Sie ging lächelnd auf die Tür zu. Sein Geschenk hielt sie noch in der Hand. Sie fühlte sich diesmal als Siegerin . Garrick wurde nachgiebiger.
»Was es betrifft, dass ich mich dort um dein Wohl kümmern soll, so werden wir darüber noch reden, wenn es an der Zeit ist.«
»Da gibt es nichts zu diskutieren.«
»Verlaß dich drauf, dass es das gibt«, gab sie zurück und überließ ihn seinen Grübeleien.
30
Die Sonnwendfeiern nahten schneller, als es Brenna lieb war. Garrick war bester Laune und bestand unerbittlich darauf, dass sie mit ihm kam. Wenn sie ihm Widerstand geleistet hätte, hätte er sie eigenhändig zu Anselms Haus geschleppt.
Das Kleid stand ihr großartig. Es war aus rotem Samt mit eingewebten Goldfäden, einfach geschnitten und ärmellos, wie es die Wikinger trugen. Der breite goldene Gürtel mit den Rubinen war auf ihre Armreifen abgestimmt.
Janie flocht Brenna rote Bänder in ihre dicken Zöpfe. Sie war kein bisschen neidisch auf Brenna, sondern plapperte nur aufgeregt über Brennas Glück.
Garrick war in goldenen Samt gekleidet, der ihm saß wie eine zweite Haut. Der Stoff war mit roten Fäden durchsetzt, und Garrick trug nicht nur Rubine auf dem Gürtel, sondern auch das goldene Medaillon, das um seinen Hals hing, war mit Rubinen geschmückt. Sie fragte sich, ob er sich und sie absichtlich als Paar einkleiden hatte lassen.
Brenna errötete, als Garrick ihr Komplimente machte.
»Das Kleid gefällt mir«, war das einzige, was sie herausbrachte.
» J a, aber an keiner anderen wäre es so schön wie an dir.«
Ihr war ausgesprochen unbehaglich zumute. »Solche Schmeicheleien sehen dir nicht ähnlich, Garrick.«
»Ich sage nur die Wahrheit«, sagte er lächelnd. »Du kennst noch vieles nicht an mir.«
»Das glaube ich langsam selbst.«
Plötzlich wurde er ungeduldig. »Laß uns gehen. Das Fest hat gewiss schon begonnen.«
Als sie ihren Umhang anziehen wollte, hing an seiner Stelle ein wunderbarer Hermelinpelz mit einer großen Kapuze.
»Schon wieder ein Geschenk?« fragte sie.
Er grinste. »Kostbare Gewänder stehen dir. Ich werde dir noch mehr schenken.«
»Diese Großzügigkeit passt auch nicht zu dir, Garrick. Warum hast du dich so verändert?«
»Es macht mir Spaß«, sagte er achselzuckend und händigte ihr den versprochenen Dolch aus.
»Deine Unausstehlichkeit war mir lieber«, platzte sie heraus. »Ich hasse Ungereimtheiten.«
Garrick muss te über ihren Ausbruch lachen.
Brenna stellte fest, dass keine der Frauen so ein kostbares Gewand trug wie sie. Sie fühlte sich als Garricks verwöhnte Hure und wuss te, dass alle anderen zu dem gleichen Schluss kommen würden. Dieser Gedanke verbitterte sie. Während sie noch grübelte, setzte sich Heloise zu ihr.
»Gefällt dir das Kleid" Brenna?«
Brenna sah in ihre freundlichen Augen und wurde lockerer. » J a, ich danke Euch.«
»Dann gib mir deinen Umhang. Ich habe schließlich nicht stundenlang an einem hübschen Kleid gesessen, damit du es jetzt versteckst.«
Brenna gab ihr widerwillig den Umhang, aber sie war dankbar, dass die Dame des Hauses sich die Zeit nahm, sich um ihr Wohlergehen zu kümmern.
»ja, es steht dir wirklich gut, Kind«, sagte Heloise lächelnd.
»Danke, das ist nett von Euch.«
»Nein, ich sage nur die Wahrheit. Und ich habe dir zu danken.«
»Ich habe nichts getan.«
Heloise legte ihr liebevoll eine Hand auf den Arm. »Ich habe meinen Sohn seit langer Zeit nicht mehr so entspannt und gut gelaunt gesehen. Dafür habe ich dir zu danken.«
Brenna errötete. »Ihr irrt Euch gewiss .«
»Das glaube ich nicht. Er wollte deinen Reizen nicht zum Opfer fallen und hat sich dagegen gewehrt, aber das hat ihm
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