Wildes Liebesglück
diesem Augenblick kam Morna zur Tür herein.
Am Himmel sammelte sich roter Nebel an, ein heftiges Rot, das Rot des Blutes und des Zorns. Als Brenna die Tür zu denn Frauenbehausungen öffnete, hatte sie den Zorn, der ihr solche Bilder eingegeben hatte, halbwegs unter Kontrolle.
»Wer ist da?« fragte Cordella gelangweilt. »Hugh?«
»Nein, ich bin's, Della.«
Cordella setzte sich sofort auf. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Brenna - ich. . «
»Was ist mit dir?« fragte Brenna scharf und trat näher. »Tut es dir leid? Wolltest du deine Lügen eingestehen, ehe ich Demütigungen dadurch erfahren habe?« Brenna baute sich dicht vor Cordella auf. »Warum hast du mich darüber belogen, was zwischen einem Mann und einer Frau geschieht?«
Cordella stieg das Blut in die Wangen. »Weil du es verdient hast! «
»Wofür? Was habe ich dir je angetan, um diese Rache zu verdienen? Ich will die Antwort wissen, Cordella, ehe ich selbst Rache übe!«
Cordella erbleichte wieder. Hastig versuchte sie, sich zu rechtfertigen. »Dunstan wollte dich, und du hast es noch nicht einmal bemerkt.«
»Dunstan?« Brenna zog die Brauen zusammen. »Das ist doch absurd. Er war dein Mann.«
»ja, mein Mann«, schrie Cordella bitter. »Aber nach dir hat ihn gelüstet. Wenn du es ge wuss t hättest, hättest du dem ein Ende bereiten können. Aber du warst ja nur damit beschäftigt, dich deines Vaters Stolz würdig zu erweisen. Du hast nicht gemerkt, was andere gefühlt haben.«
»Wenn das, was du da sagst, wahr ist, warum hast du es mir dann nicht gesagt? Du weißt, dass ich keinen Mann wollte und am allerwenigsten Dunstan.«
»Ich hätte niemals eingestanden, dass ich die Liebe meines Mannes nicht halten konnte.«
»Und deshalb erzählst du mir Schauermärchen? Gegenüber dem Feind, der mich vergewaltigt hat, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben den Mut verloren!«
»Es freut mich, dass du wenigstens eine Demütigung erlitten hast, denn ich habe viel durch dich erlitten!«
Zorn blitzte in Brenna auf. »Wenn ich dich in der Nacht gefunden hätte, in der der Wikinger mich zum ersten Mal genommen hat, hätte ich dich umgebracht.«
»Würdest du einer schwangeren Frau etwas antun?«
»Ist das wahr, Della?« fragte Brenna verblüfft.
»Frag Linnet, wenn du mir nicht glaubst.«
Damit hatte Brenna nicht gerechnet. Brenna hatte Cordella nicht töten wollen. Trotzdem verließ sie den Raum.
Unzufrieden ging sie in die Halle zurück und setzte sich neben Garrick. Ihr Selbstbe wuss tsein kehrte zweifach zurück, als viele Augen sie neugierig anstarrten. Aufgrund ihrer neu entdeckten Gefühle sah sie Garrick in einem ganz anderen Licht. Sie wollte Garrick behutsam davon in Kenntnis setzen, ohne sein Misstrauen wieder wachzurufen.
Sie lächelte ihn kokett an. »Habe ich dir eigentlich gesagt, wie fabelhaft du heute aussiehst, Garrick?«
Dann fragte sie ihn über seine Familie und die Landessitten aus. Brenna hatte das Gefühl, in seinen Armen zu spüren, wie selbst die Wunden durch den Tod ihres Vaters heilten. So wie heute hatte sie noch nie mit Garrick geredet, und sie wuss te, dass er jetzt den Mittelpunkt ihres Lebens bildete.
Schließlich kam Brenna auf die Gefangenschaft Garricks bei den Kelten zu sprechen.
Dann wandte Garrick sich wieder an Hugh. Brenna fand es im nachhinein gar nicht mehr so erstaunlich, dass sie sich in diesen Wikinger verliebt hatte. Er besaß alles, was sie an einem Mann bewunderte - Mut, Kraft und einen starken Willen. Außerdem konnte er zeitweise sehr zärtlich sein und sah unverschämt gut aus. Er mochte sie sicher, und sie muss te ihm nur noch klarmachen, dass auch sie sich etwas aus ihm machte. Sie würde einen Weg finden, sein Vertrauen zu gewinnen.
Brennas Blick fiel auf Perrin, der sie nur sehr zurückhaltend über den Tisch begrüßte. Dann bemerkte sie die Frau, die neben ihm saß. Beide sahen einander in die Augen, und Brenna stieß nur auf Gehässigkeit. Im ersten Moment schockierte es sie, dass sie derart starke Empfindungen in einem wildfremden Menschen auslösen konnte. Aber dann wurde ihr klar, dass diese Frau ihr ein Begriff war. Es muss te Morna sein.
Das war also die Frau, die Garrick so tief verletzt hatte. Indirekt war Morna für viele von Brennas Schwierigkeiten verantwortlich. Diese Frau war skrupellos und von einer ungeheuerlichen Dreistigkeit. Außerdem wollte sie Garrick zurückerobern. Warum sonst sollte sie Brenna mit solchem Abscheu und Ekel anschauen? Sie hatte Reichtum
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