Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
der schönen Worte über die Freundschaft, die sie früher verbunden hatte.
    »Das würdest du nicht wagen«, behauptete Skye.
    »Lass es nicht darauf ankommen.«
    Der General Store erwies sich als erstaunlich gut sortiert. Es gab Decken und Stiefel, Hemden und haltbare Arbeitshosen. Skye ging zu einem Regal mit Büchern und nahm so ehrfürchtig einen Band nach dem anderen zur Hand, als handelte es sich um kostbare Schätze. Während Noah sich auf den Boden hockte und die Sägespäne mit der Hand beiseite fegte, um einen rot und blau bemalten Kreisel tanzen zu lassen, wählte Trace einige Kleidungsstücke aus und legte sie auf den Verkaufstresen, der aus zwei rauen Brettern bestand, die auf großen Holzfässern ruhten.
    Der Ladenbesitzer, ein kräftiger, grauhaariger Mann mit weißem Bart, lächelte Trace freundlich an und begrüßte ihn. Man hörte deutlich den starken deutschen Akzent des Mannes, und Trace dachte an die Frau, die Bridget beschrieben hatte. Ob er sie wohl zu Gesicht bekommen würde? Immerhin wäre eine Frau, die kein Englisch sprach, nicht die schlechteste Wahl und würde einen Mann sicher seinen Frieden finden lassen. Es sei denn, sie redete so viel, wie Frauen es im Allgemeinen taten. Es war zuweilen schlimm genug, wenn man verstehen konnte, was sie sagten. Doch Nörgeleien in einer fremden Sprache über sich ergehen lassen zu müssen, wäre sicherlich eine weit größere Zerreißprobe.
    »Darf es sonst noch etwas sein?«, fragte der Ladenbesitzer und unterbrach Traces Überlegungen. Der ältere Mann hatte sich ihm zuvor als Gus vorgestellt.
    Trace deutete auf Skye und den Jungen, die beide mit den feilgebotenen Waren beschäftigt zu sein schienen. »Ich hätte gern das Spielzeug dort«, antwortete er. »Und eines der Bü c her.« Er zögerte und dachte daran, dass Bridget es sich früher an warmen Sommernachmittagen in Virginia gern mit einem guten Buch auf der Veranda bequem gemacht und sich in eine spannende Geschichte vertieft hatte. Es war Mitch und ihm dann nie gelungen, sie zum Reiten oder Angeln zu überreden, gleichgültig, was sie auch angestellt hatten.
    Trace lächelte bei der Erinnerung an Zeiten, in denen Bridgets Leben - wie auch das seine - einfach und sicher gewesen war. »Zwei Bücher«, berichtigte er sich.
    Gus strahlte und deutete 'auf das Regal. »Treffen Sie Ihre Wahl.«
    Trace nickte und trat neben Skye. »Welches?«
    Sie sah ihn verwirrt an. »Wie bitte?«
    »Welches Buch, Äffchen?«, fragte er lächelnd. »Oder nimmst du keine Geschenke von Männern an, die deine Heiratsanträge ablehnen?«
    Hitze stieg Skye in die Wangen, doch sie erwiderte sein Lächeln. »Geschenke? Aber es ist weder Weihnachten noch ...«
    Seufzend betrachtete Trace die Bücher. Für einen Ort wie Primrose Creek war die Auswahl überraschend groß. Offenbar gaben nicht alle Arbeiter ihren Lohn einzig für Frauen und Alkohol aus. »Such dir eins aus«, forderte er Skye auf.
    Sie zog ein blau gebundenes Buch aus dem Regal und presste es so fest an ihre Brust, als fürchtete sie, Trace könne seine Meinung ändern und es ihr wieder wegnehmen. Er wählte ein zweites Buch aus, eines mit rotem Einband und goldfarbener Schrift auf dem Rücken. Es handelte sich um eine Liebesgeschichte, in der auch ein Pferd vorkam. Bridget würde das Buch gefallen.
    »Wir ... wir müssten Großvaters Bücher zurücklassen, als wir uns auf den Weg machten«, erklärte Skye, und in ihren Augen schimmerten Tränen. »Nur die Familienbibel haben wir mitgebracht, in der alle Namen der McQuarrys verzeichnet sind. Sie reichen bis zu den Zeiten des ersten Krieges mit England zurück. Bridget sagte, wir müssten nützliche Dinge auf den Wagen laden, Lebensmittel, Decken, warme Kleidung ...«
    Trace berührte Skyes Nasenspitze sanft mit dem Finger. »Es muss sehr schwer gewesen sein, von zu Hause fortzugehen«, vermutete er.
    Sie nickte, blinzelte und wandte den Blick ab.
    Verständnisvoll ließ Trace ihr etwas Zeit, die Fassung wiederzugewinnen, und suchte derweil Mehl, Hefe, Zucker, Kaffee und andere Vorräte zusammen. Er vereinbarte mit Gus, dass dieser die Lebensmittel in seinem Wagen bis zum Fluss bringen würde, und sie verließen den Laden.
    Ein stattlicher Mann mittleren Alters, der einen Metallstern an der Weste trug, bewunderte den Hengst. »Ein prächtiges Pferd haben Sie da«, bemerkte er. »Würden Sie es verkaufen?«
    »Nein«, antwortete Trace unwillkürlich. »Ich meine, da müssen Sie mit Bridget McQuarry sprechen.

Weitere Kostenlose Bücher