Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
eines Pfirsichs angenommen, und ihre Augen hatten die Farbe des wolkenverhangenen Himmels. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ... nun ... drüben bei Trace und Bridget dreht sich ein ganzes Schwein am Spieß.« Hilflos verstummte sie und errötete nur noch stärker. Zachary hätte am liebsten gelächelt, wagte es jedoch nicht. »Es gibt ein großes Abendessen, draußen am Feuer. Für alle, die beim Bau des Dachs geholfen haben.«
    Er nickte. Ein Gentleman hätte es ihr leichter gemacht, doch Zachary hatte nie behauptet, ein Gentleman zu sein.
    »Sie sind eingeladen«, stieß Christy ungnädig hervor und fügte schnell hinzu: »Genau wie alle anderen.«
    Zachary lachte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Nun, ich habe schon freundlichere Einladungen erhalten, bin aber hungrig und wüsste einen guten Schweinebraten schon zu schätzen.« Er verneigte sich auf eine Weise, die in den feinen Salons des Ostens und Englands niemals akzeptabel gewesen wäre. »Vielen Dank, Miss McQuarry, es wird mir eine Ehre sein.«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und ging davon.
    Verdammt, dachte Zacha r y, während er ihr nachblickte und ihre sanft geschwungenen Hüften bewunderte und das Licht der Abendsonne, das sich in ihren dunklen, glänzenden Haaren fing. Er hatte eine vernünftige Entscheidung getroffen - nämlich die, sich von Christy fern zu halten -, und kaum stand er ihr Auge in Auge gegenüber, schienen ihn jede Vernunft und aller Verstand zu verlassen. Doch seine Gefühle für sie, die ihn immer wieder beinahe dazu brachten, vor ihr auf die Knie zu fallen und ihr einen Heiratsantrag zu machen, waren dafür noch so stark wie immer.
    Während er Miss McQuarry noch beobachtete und dabei über seine widersprüchlichen und fehlgeleiteten Gefühle sinnierte, riss ihn ein freundschaftlicher Schlag auf die Schulter aus seinen Gedanken.
    Jake Vigil lachte zwar gutmütig, doch seine Züge verrieten nur wenig Belustigung. Tatsächlich wirkte sein Blick so eisig wie das Flusswasser im Januar. »Es scheint, als hätten wir ein Auge auf dieselbe junge Dame geworfen, mein Freund«, bemerkte er.
    In diesem Augenblick hätte Zachary beinahe aufgegeben, wusste er doch, dass er am Ende ohnehin der Verlierer sein würde, wenn es um Christy McQuarry ging. Doch etwas in seinem Innern sträubte sich dagegen. Er hatte schon einmal eine Frau verloren, die er geliebt hatte. Damals hatte er keine Chance gehabt, doch diesmal konnte er sein Glück versuchen, mochten die Aussichten auf Erfolg auch noch so gering sein. Denn es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass sich Christy, wenn auch gegen ihren Willen, zu ihm hingezogen fühlte. »Es sieht ganz danach aus«, gab er grimmig zurück. »Aber ich wünschte, es wäre nicht so.«
    Jakes Blick folgte Christy, die zu jedem der Arbeiter ging und sich mit einem Handschlag für die Hilfe bedankte. Zachary zog es schmerzhaft den Magen zusammen, als er sah, dass sie jeden Mann freundlich anlächelte, nur ihn nicht. Plötzlich fühlte er sich gereizt und hätte am liebsten mit irgendjemandem einen Streit angefangen.
    »Du wirst schon noch eine Frau finden«, bemerkte Jake nicht ohne Mitgefühl. Der Westen war einsam, und die Gesellschaft einer Frau erschien vielen als kostbares Gut. Eine so schöne, kluge und temperamentvolle Frau wie Christy war von unschätzbarem Wert. »Miss McQuarry soll jedenfalls meinen Salon zieren, noch bevor der erste Schnee fällt.«
    Auch Zachary hatte schon darüber nachgedacht, an welchen Orten er Christy gern gesehen hätte, nur war niemals ein Salon darunter gewesen - nicht dass ihm in Miss Nellies Pension einer zur Verfügung gestanden hätte. Er streckte dem Freund die Hand entgegen. »Ich wünsche dir alles Glück.«
    Jake runzelte die Stirn und erwiderte den Händedruck ein wenig verwirrt. »Aber aufgeben wirst du nicht?«
    »Es tut mir Leid, aber daran habe ich noch nie Gefallen gefunden«, antwortete Zachary lächelnd.
    »Ich auch nicht. Und jetzt werde ich zu den Qualtroughs hinübergehen und mir ein Stück von dem Schweinebraten schmecken lassen.
    Zachary nahm seinen Hut von dem niedrigen Ast, an den er ihn gehängt hatte, und setzte ihn auf. »Klingt gut«, antwortete er.
     
    Nachdem man sich satt gegessen hatte, saßen alle Gäste um das große Lagerfeuer vor Traces und Bridgets Haus herum. Malcolm Hicks holte seine Geige hervor und begann zu spielen. Christy hatte noch nie eine solche Veränderung mit einem Menschen vorgehen sehen. Der einst so

Weitere Kostenlose Bücher