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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Jake noch immer heiraten, falls du darauf hinauswillst.«
    Caney wiegte das Baby seufzend in ihren Armen. »Vielleicht hat er aber seine Meinung über dich geändert. Die ganze Stadt weiß schließlich, dass du mit dem Marshal allein dort draußen warst. Die Leute zerreißen sich die Mäuler, Christy, auch wenn sie im Unrecht sind.«
    Sie nickte. Was sollte sie nur tun, wenn sich Jake von ihr abwandte? Zu viel hing davon ab, dass sie eine gute Partie machte, und der Besitzer der Sägemühle war der einzige geeignete Kandidat, jedenfalls für ihre Zwecke.
    Niedergeschlagen rieb sich Christy die Schläfen in dem Versuch, die Kopfschmerzen abzuwenden, die sich zu entwickeln drohten. »Siehst du bitte nach Jenny, Caney? Ich muss so schnell wie möglich mit Mr. Vigil sprechen.«
    »Das will ich meinen«, stimmte Caney ein wenig ärgerlich zu. Doch mit einem freundlichen Blick wandte sie sich dann wieder dem Baby zu. »So, du heißt also Jenny? Wenn das kein Zufall ist! Ich kannte schon einmal eine Jenny.«
    Christy beachtete die Bemerkung ihrer Freundin nicht, sondern hüllte sich in ein Umschlagtuch und ging an den Fluss, um sich zu waschen. Als sie zurückkehrte, Hände und Gesicht von der Kälte des Wassers brennend, kleidete sie sich sorgfältig an. Christy entschied sich für ein apricotfarbenes Seidenkleid, das ihr schmeichelte, obgleich es an Saum und Ärmeln schon ein wenig abgestoßen war. Ihr dunkles Haar steckte sie zu einem weichen Knoten am Hinterkopf auf. Obwohl sie es nicht wagte, ihr Gesicht zu schminken, legte sie doch einen Hauch von Lippenrot auf.
    »Lieber Himmel«, bemerkte Caney und musterte sie abschätzend, »wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, ein leichtes Mädchen vor mir zu haben.«
    Christy errötete - zweifellos eine Verbesserung zu der Blässe, die sie seit der grauenvollen Entdeckung in der Mission nicht mehr verlassen hatte -, gab jedoch keine Antwort, außer einem viel sagenden Blick in Caneys R ichtung.
    Auf dem Weg nach draußen begegnete sie Megan.
    »Wo willst du hin?«, fragte diese verblüfft. »Du siehst ja aus, als wolltest du am frühen Morgen auf einen Ball gehen.«
    Angesichts der Tatsache, dass sie ausschließlich versuchte, das Beste für ihre Familie zu tun, ärgerte sich Christy sehr über den streitlustigen Tonfall ihrer Schwester. »Ich habe in der Stadt etwas zu erledigen«, erklärte sie knapp.
    Megan stemmte die Hände in die Hüften. Sie war eine McQuarry und konnte ebenso dickköpfig sein wie die anderen. »Was könntest du wohl zu erledigen haben - in deinem feinen Seidenkleid und mit R ouge auf den Lippen?«
    »Das braucht dich nicht zu kümmern«, antwortete Christy.
    »Und nun geh mir bitte aus dem Weg. Ich habe zwei Meilen zu gehen und würde gern aufbrechen.« Sie bemühte sich, nicht an die Bande ausgestoßener Paiutes zu denken, die die Arrons so grausam ermordet hatte und sich vielleicht hier in den Wäldern aufhielt. Doch sie durfte sich nicht von ihrer Furcht einschüchtern lassen. Der Vorfall in der Mission hatte sie nur einmal mehr davon überzeugt, dass Megan nach San Francisco oder in eine andere halbwegs zivilisierte Stadt gehörte.
    Megan blieb jedoch vor ihr stehen. »Du willst dir Jake Vigil angeln«, stellte sie anklagend fest, als wäre dieses Vorhaben eine Sünde.
    Christy hob trotzig das Kinn. »Und wenn es so wäre?«, fragte sie kühl.
    »Er ist nicht der R ichtige für dich«, beharrte Megan. In diesem Augenblick ähnelte sie mit den zornig funkelnden grünen Augen und dem strengen Gesichtsausdruck ihrem Großvater. »Und noch schlimmer ist, dass du es weißt!«
    »Das genügt jetzt«, begehrte Christy auf und versuchte, um Megan herumzugehen.
    Doch sogleich verstellte ihr die Schwester wieder den Weg. »Falls du es meinetwegen tun willst, Christy McQuarry, so begehst du einen schweren Fehler. Ich bin kein Kind mehr und habe eigene Pläne.«
    Christy war gekränkt und verblüfft. »Was für Pläne?«, wollte sie leise wissen. Lieber Gott, lass sie nicht sagen, dass sie Caleb Strand oder einen der anderen Holzfäller heiraten will! Sie ist zu jung, unschuldig und zerbrechlich für ein solches Leben.
    »Darum geht es jetzt nicht«, antwortete Megan. »Doch eines ist sicher - Lehrerin will ich nicht werden. Falls du dich also mit dem Gedanken tragen solltest, mich noch einmal in eine Schule wie St. Marthas zu stecken, vergiss ihn gleich wieder. Ich werde meine Zeit gewiss nicht damit verschwenden, mit all den eingebildeten

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