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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Geschirrspülmaschine und räumt das Geschirr ein.
    Sie sieht sehr hübsch aus in ihrer himmelblauen Bluse und der weißen Hose.
    »Guten Morgen, Liebes«, begrüßt sie mich strahlend. »Als ich hereinkam, hörte ich einen Schrei in der Küche. Ich dachte, es sei etwas passiert.«
    »Nein, nein, es ist nichts«, beruhige ich sie.
    Doch sie blickt nur auf das Chaos um uns herum und krempelt schon die Ärmel hoch.
    »Gib mir mal das Telefon.«
    Spontan ruft sie ihren Steve an und flötet, dass sie ihren geplanten Ausflug auf den Nachmittag verschieben müssten, weil ihre Tochter unbedingt Hilfe brauche.
    »Mama, das möchte ich nicht. Genieße deinen Urlaub und geh mit Steve …«
    »Papperlapapp. Wo soll ich anfangen?«
    Und mit Mamas Hilfe flutscht auf einmal alles. Zu zweit geht eben die Arbeit viel schneller von der Hand und im Nu sind die Tische abgeräumt, das Geschirr in der Maschine und Kaffee gekocht. Nebenbei backen wir ein paar leckere Beeren-Mascarpone-Seehupferl.
    Jetzt, wo Nini nicht da ist, merke ich, wie viel sie mir immer geholfen hat. Und das, ohne sich je darüber zu beklagen. Wie soll ich nur alles ohne sie schaffen? Sie fehlt mir so sehr. Und unser Zwist liegt mir ganz schwer im Magen. So sehr, dass mir schon wieder schlecht ist. Wahrscheinlich habe ich bereits ein Magengeschwür durch den ganzen Ärger.
    Nachdem ich am Nachmittag meine Mutter endlich zu ihrem Steve geschickt und ihr versichert habe, dass ich nun ganz sicher allein klarkomme, nehme ich mir vor, nach Feierabend und meiner kleinen Abendrunde mit Jojo Nini anzurufen und mich mit ihr auszusprechen.
    Wie gut es tut, nach diesem anstrengenden Tag ein wenig an die frische Luft zu kommen.
    Auch Jojo genießt unseren Weg am Seeufer und springt freudig um mich herum. Zum Glück hat ihr kleiner Hundemagen die Vergiftung am Abend des Einbruchs gut überstanden.
    Noch immer fühle ich mich ängstlich, wenn ich daran zurückdenke. Auch wenn Michael versucht hat, mir die Furcht zu nehmen, so habe ich doch seitdem ein seltsames Gefühl, besonders, wenn ich allein zu Hause bin.
    Auch diese mysteriösen Anrufe geben mir zu denken. Wer kann das nur sein? Dass sich jemand so häufig verwählt, noch dazu mitten in der Nacht, kann ich mir nicht denken.
    Leider kann ich mich nicht mit Nini aussprechen, denn ihr Handy ist aus. Bestimmt ist sie bei Ben und immer noch sauer auf mich. Vielleicht habe ich ein klitzekleines bisschen überreagiert. Aber ich bin nun einmal allein für sie verantwortlich und habe Angst um sie. Das versuche ich ihr in wenigen Worten zu sagen, die ich ihr auf die Mailbox spreche. Anschließend falle ich in einen unruhigen Schlaf, der so lange vom Klingeln des Telefons unterbrochen wird, bis ich den Stecker herausziehe. Denn es ist sowieso wieder niemand dran.

    *

    In den nächsten Tagen bin ich heilfroh, dass meine Mutter in meiner Nähe ist und mir zur Hand gehen kann. Nachdem Nini immer noch fort, Emily fast nur im Krankenhaus ist und die Touristen in Scharen an den See kommen, würde ich die Arbeit allein niemals schaffen.
    Am Samstagmorgen bereite ich gerade einen Blaubeerkuchen mit Frischkäsecreme zu, als Nini plötzlich vor mir steht.
    Ohne ein Wort zu sagen, fällt sie mir um den Hals.
    »Es tut mir so leid«, sagen wir beide gleichzeitig und drücken uns fest.
    Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, da wird uns diese Sache doch nicht auseinanderbringen.
    Ich erzähle Nini, wie es dazu kam, dass das Haschisch aus ihrer Badetasche fiel, und dass ich mir von diesem Moment an unglaublich viel Sorgen um sie gemacht habe.
    »Ich weiß, Mami«, versichert sie. »Aber du hättest dir doch denken können, dass das Zeug nicht mir gehört.«
    »Gedacht habe ich mir das schon, aber dann fiel mir nur noch Ben ein. Und dieser Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht.«
    Dass der Kommissar Michael erwähnte, dass die Eltern nie wissen oder denken, ihre Kinder könnten Rauschgift nehmen, erwähne ich erst einmal nicht.
    »Und da hast du gedacht, es wäre doch keine so gute Idee, wenn ich zu Ben ziehe, stimmt’s? Ach, Mami. Ben hasst das Zeug, sogar noch mehr als ich. Wir trinken mal ein Bierchen oder ein Gläschen Aperol Sprizz, wenn wir ausgehen. Und wenn’s lustig ist, dann können es auch mal ein paar mehr werden. Aber du kannst mir glauben, mit Haschisch haben wir nichts am Hut.«
    »Und wo kam das Beutelchen dann her?«
    So ganz überzeugt hat sie mich noch nicht. Doch es tut gut, dass sie da ist. Dass wir in unserer

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