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Wildrosengeheimnisse

Wildrosengeheimnisse

Titel: Wildrosengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rath
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Ich erzähle ihm von Christian und dem Streit, den wir hatten. Und dass seitdem Funkstille herrscht zwischen uns.
    Dem Misstrauen, das ich hatte, vor allem seit dieser Handynummer-Sache mit der verschwundenen Isabella.
    »Die Tatsache, dass die beiden Kontakt hatten, beweist weder, dass sie ein Verhältnis hatten, noch, dass er etwas mit ihrem Verschwinden und schon gar nicht mit einem eventuellen Gewaltverbrechen zu tun haben könnte. Maja, du musst unbedingt mit ihm reden. Er ist immerhin der Vater deines Kindes. Und das muss er wissen. Vielleicht könnt ihr eure Missverständnisse ausräumen und wieder zueinander finden. Das wäre im Hinblick auf eure Zukunft das Beste.«
    Ich seufze.
    »Das habe ich auch gedacht, aber es sollte nicht sein.«
    Und dann bekommt Michael den Rest der Geschichte zu hören.
    Ich rede von Stuttgart und der schönen Daniela. Von ihrem herablassenden Getue und dem ›Schatz‹-Gerufe.
    »Ach, du Arme«, sagt Michael. »Trotzdem hast du nicht selbst mit ihm gesprochen, oder? Vielleicht war er gar nicht da und sie hat nur geblufft.«
    »Warum sollte sie das tun? Und das Geräusch der Dusche habe ich gehört. Nein, nein, er war da. Und sie auch. In seiner Wohnung, während er geduscht hat. Das sagt doch alles. Mich können die jedenfalls nicht länger verscheißern. Ich will in meinem Leben nichts mehr mit ihm zu tun haben. Höchstens schriftlich.«
    »Maja, jetzt bleib mal ganz cool.«
    »Das bin ich doch. Supercool. Ich schaff das auch allein. Wie bisher alles in meinem Leben.«
    Michael lacht.
    »Du bist süß, wenn du so trotzig bist. Und du bist eine starke Frau. Ich habe keinerlei Zweifel, dass du das allein schaffst. Aber wenn du in irgendeiner Form Hilfe benötigst, bin ich gern für dich da.«
    »Danke, Michael. Du tauchst immer gerade dann auf, wenn ich einen Freund brauche. Wie kommt das nur?«
    »Das spüre ich«, erklärt er lächelnd und wischt mir die letzte Träne aus dem Gesicht.
    Er küsst mich zum Abschied zart auf die Wange und fährt mit einem traurigen Lächeln in seinem alten Geländewagen davon.

15. Kapitel: »Wildrosengeheimnisse«
    Gestärkt durch das Gespräch mit Michael, gehe ich zu Friedas Haus hinüber, um meiner Mutter die freudige Mitteilung zu machen, dass sie noch einmal Oma wird.
    Sie sitzt in dem Korbstuhl unter dem Apfelbaum, in dem Frieda immer saß, und blickt träumerisch auf den See. Ich wundere mich, dass sie nicht ihre Malsachen vor sich hat, denn die Szene vor den blühenden Hortensien hat etwas unglaublich Romantisches. Auch von ihrem Liebsten ist weit und breit keine Spur zu sehen, was mich überrascht.
    In der letzten Zeit habe ich die beiden Jungvermählten nämlich nur im Doppelpack erlebt. Jedenfalls, wenn mir meine Mama nicht gerade im Café geholfen hat.
    »Hallo, Mama. Wo ist dein Herzallerliebster?«, begrüße ich sie darum.
    »Maja, Liebes. Wie schön, dass du kommst.«
    Irgendetwas ist anders an ihr als sonst. Das sehe ich ihr sofort an. Das junge Glück wird sich doch wohl nicht gestritten haben?
    »Steve ist im Haus. Er muss dringend ein paar E-Mails schreiben, weißt du. Möchtest du etwas trinken, Liebes? Oder essen? Du siehst blass aus.«
    Mamas Fürsorge tut gut, egal, wie alt man ist.
    »Nein, nein, ich wollte dich nur besuchen. Und ein bisschen mit dir unter dem schönen Apfelbaum sitzen.«
    Statt einer Antwort lächelt meine Mutter nur gedankenverloren.
    »Maja, es ist gut, dass du gekommen bist. Ich muss dir nämlich etwas sagen.«
    Die Art, wie sie das sagt, lässt auf einmal alle Alarmglocken bei mir läuten. Meine Mutter sprüht sonst geradezu vor guter Laune und positiver Energie, jedoch heute scheint sie seltsam geknickt.
    »Maja, es tut mir so leid, aber wir reisen ab.«
    Das ist ein Schock.
    Natürlich wusste ich, dass die beiden nur wegen der Hochzeit gekommen waren und nun fast den ganzen Sommer hier verbracht haben. Aber ich habe mich so daran gewöhnt, dass sie da sind, dass es für mich zu einer Selbstverständlichkeit wurde und ich den Gedanken, sie könnten zurück in die Staaten fliegen, komplett verdrängt habe.
    »Ich wünschte, wir könnten hierbleiben.«
    Irgendwie habe ich das Gefühl, meine Mama wird gleich in Tränen ausbrechen. Und auch ich habe auf einmal einen Kloß im Hals.
    »Aber weißt du, Steve hat Heimweh. Er redet ständig davon, dass er sich um sein Haus kümmern muss und um Onkel Joe, um Laura Ann und die Girlies, und nicht den ganzen Tag nur herumsitzen, Däumchen drehen und den Rasen

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