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Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Wildwood - Das Geheimnis unter dem Wald: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Meloy , Carson Ellis
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verschoben«, sagte sie.
    »Das gesamte Lager wurde ausgelöscht, Prue«, sagte Curtis. »Ich meine, Septimus und ich sind möglicherweise die einzigen überlebenden Wildwald-Räuber. Wir sind es dem Rest der Bande schuldig, rauszufinden, was passiert ist.«
    Prue machte den Eindruck, als wäre sie auf Curtis ’ Einwand vorbereitet gewesen. »Ich habe den starken Verdacht, dass der Baum das die ganze Zeit wusste. Und ich glaube, dass Alexei wiederzubeleben irgendwie allen weiterhelfen wird. Einschließlich den Räubern. Ich meine, denkt doch mal nach: Wir fallen in die Lange Schlucht, was bestimmt nicht zu unserem Plan gehört hat – und dann finden wir diesen Tunnel. Und das, nachdem der kleine Junge zu mir gesagt hat, dass man manchmal nach unten muss, um nach oben zu kommen. Ich schwör’s. Genau das waren seine Worte.«
    »Sagst du.«
    »Und der Baum – beziehungsweise der Junge – hat auch gesagt, wir müssen den wahren Erben wiederbeleben, um unser Leben und das unserer Freunde zu retten. Wie auch immer das funktionieren soll, aber die Bedeutung ist doch ziemlich eindeutig. Wir müssen das tun.«
    »Du bist hier das Orakel. Die mit den Stimmen im Kopf.«
    Prue ignorierte den kleinen Seitenhieb. Sie strich sich mit den Fingern durch die Haare, quetschte das Wasser aus den nassen Strähnen und dachte nach. »Mir ist nur nicht ganz klar, wie wir das anstellen sollen, hier unter der Erde. Also, unter den derzeitigen Umständen wird es auf jeden Fall schwierig, das zu tun, was der Baum von uns will. Südwald ist weit weg, und wer weiß, wie viele von diesen Attentätern da draußen unterwegs sind. Im Moment sind wir hier unten trotz allem am sichersten.«
    »Oder eben doch über der Erde.« Curtis ’ Gesicht leuchtete plötzlich auf. »Moment, lass mich ausreden. Gesetzt den Fall, die Lage in Südwald ist wirklich so und alle drehen vor lauter Patriotismus und so weiter völlig durch, und wir wissen, dass irgendeiner der Beteiligten uns tot sehen will – glaubst du nicht, wir wären in der Öffentlichkeit sicherer als in einem namenlosen Loch, wo man uns um die Ecke bringen kann, ohne dass es einer mitbekommt? Ich weiß, ich habe Witze darüber gemacht, aber du bist nun mal die Fahrradmaid. Du bist quasi das Maskottchen der Revolution. Wer weiß, vielleicht brauchst du bloß aufzutauchen, und alle legen sich total für dich ins Zeug und passen auf dich – und hoffentlich auch auf mich – auf.«
    »Und so kämen wir an Alexei ran und könnten anfangen, nach seinen Erbauern zu suchen.«
    »Wir müssen ihnen erzählen, was mit uns und den Räubern passiert ist«, fügte Curtis hinzu. »Irgendjemand muss uns helfen.«
    Prue nickte. »Vielleicht ist das der beste Weg.« Sie betrachtete die von Flechten bedeckten Mauern um sich herum, die im Laternenschein beinahe neongrün aussahen. Die Leere unter dem Torbogen machte ihr Angst. »Vorausgesetzt, wir kommen überhaupt hier raus. Dieser Gang kann genauso gut eine Sackgasse sein. Wobei …« Sie kaute auf einem Fingernagel herum und versuchte, sich an einen Vorfall aus dem vergangenen Herbst zu erinnern. »Penny, das Hausmädchen in der Villa Pittock. Als sie mich damals aus dem Gebäude geschmuggelt hat, damit ich mich mit Uhu Rex treffen kann, hat sie mich durch lauter verrückte Geheimgänge geführt. Und ich glaube, sie hat gesagt, die hätte es schon gegeben, bevor die Villa überhaupt erbaut wurde. Vielleicht reichen sie durch den gesamten Wald!«
    »Ja, vielleicht.« Nachdem Curtis so viel Wasser aus seinen Socken gewrungen hatte, wie er nur konnte, zog er sie mit einer Grimasse wieder über die Füße. Dann schlüpfte er in seine Stiefel und stand vorsichtig auf. Er machte leise schmatzende Geräusche, als er von einem Fuß auf den anderen trat.
    »Besser wird’s nicht«, meinte er. »Können wir?«
    Prue machte ein paar Probeschritte auf ihrem verletzten Knöchel. »Ich glaube schon.«
    »Geht ihr zwei mal voraus«, sagte die Ratte. »Dann könnt ihr euch mit den ganzen Schlangen rumschlagen.«
    Curtis winkte Prue an seine Seite, und gemeinsam schritten sie durch den Torbogen in den Tunnel.
    Die Feuchtigkeit schien sie zu verschlingen. Selbst mit trockenen Kleidern hätten sie die von Nässe gesättigte Luft klamm auf der Haut gespürt. Zum Glück wurde es etwas wärmer, als sie weiter in den Gang vordrangen, was ihr langsames Vorankommen wenigstens etwas angenehmer machte. Prue musste vorsichtig gehen, da ihr Knöchel immer noch schmerzte. Die Wände

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