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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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gedämpft, die sie angesichts der unzähligen Flaschen empfand, die in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne glänzten. » Ich fürchte, wir werden Stunden brauchen …«, setzte sie an, aber Claudia unterbrach sie.
    » Fußabdrücke«, sagte sie und wies mit dem Finger auf den Boden.
    Tatsächlich zeichnete sich im dicken Staubteppich deutlich ein Paar Fußabdrücke ab, die zu den Regalen und wieder zurück führten.
    » Morgana!«, rief Claudia entzückt und schlang die Arme um ihren Leib.
    » Sie hat aber ziemlich kleine Füße«, bemerkte Charles kritisch.
    Janie, die bereits eine Regalwand untersuchte, stieß plötzlich einen erstickten Laut aus.
    » Alys. Alys! Alys!! «
    » Was ist los?«, rief Charles sofort und sprang an ihre Seite. » Hat dich eine Schwarze Witwe gebissen?«
    Janie stieß ihn weg und stolperte mit wildem Blick auf Alys zu.
    » Alys!«
    » Hol tief Luft und zähl bis drei, und dann sag mir, was passiert ist.«
    Janie packte Alys an der Bluse und zerrte sie zum Regal. » Alys, sieh dir das an. Sieh dir das an, Alys«, keuchte sie. » Sie sind nicht beschriftet. Keine Etiketten. Weißt du, was das bedeutet ?«
    » Lieber Himmel«, flüsterte Alys und ließ sich auf den Boden nieder.
    Jetzt betrachteten alle die Regalreihen, die über ihnen aufragten. Auf jedem Regal standen dicht an dicht Behältnisse ohne Etikett.
    » Das müssen Millionen sein«, sagte Charles.
    » Zumindest einige Tausend«, erwiderte Alys.
    Claudias Unterlippe zitterte. Alys nahm ihre Schwester in den Arm und schüttelte den Kopf. Sie waren so nah dran gewesen. Benommen griff sie nach einer Flasche, die ganz unten im Regal stand. Hinter dem staubigen Glas funkelte ein grünliches Pulver. Vielleicht Pfauenkohle, vielleicht auch Tollkirsche.
    Auf der anderen Seite des Raumes pfiff Charles gedankenverloren vor sich hin. Er nahm eine Phiole, schüttelte sie, musterte den Inhalt und stellte sie zurück. Dann schaute er zur nächsten Regalreihe auf und zu der darüber und griff nach einer weiteren Phiole.
    » Nicht einatmen«, warnte Alys, als er versuchte, den Korken herauszuziehen. » Es könnte giftig sein.«
    » Ich bekomme die Phiole nicht mal auf«, erwiderte Charles. » Der Stöpsel sitzt fest drin.«
    Alys drehte an dem Glasstöpsel ihrer eigenen Flasche. » Meiner auch.«
    » Vakuumverpackt«, meinte Charles mit einem schwachen Grinsen, bückte sich und klopfte mit der Phiole auf den Steinboden. » Aber das hat’s gebracht«, stellte er fest, als der Stöpsel sich löste.
    » Gute Idee«, fand Alys und tat es ihm mit ihrer eigenen Flasche nach.
    » Halt!«, kreischte Janie plötzlich. » Niemand rührt sich! Charles, stell diese Phiole nicht zurück!«
    » Aber Janie …«, begann Alys milde.
    » Behalte deine Flasche in der Hand, Alys! Vergiss bloß nicht, welche es ist! Oh, versteht ihr denn nicht?«, rief sie, während die anderen sie anstarrten. » Sie sind versiegelt. Vakuumverpackt. Keins der Behältnisse ist seit Hunderten von Jahren geöffnet worden. Außer …«
    » Heiliges Kanonenrohr!«, murmelte Charles erstaunt.
    » Janie«, sagte Alys, » du bist ein Genie. Claudia, verstehst du? Wir probieren alle Flaschen aus. Diejenigen, die sich öffnen lassen, enthalten die Zutaten, die Morgana für das Amulett gebraucht hat. Wir haben es tatsächlich geschafft!« Sie umarmte Claudia stürmisch, Charles jubelte lauthals und selbst Janie lächelte.
    » So, jetzt aber an die Arbeit«, erklärte Alys energisch. » Wir brauchen ein paar Stühle, um die höheren Regalreihen zu erreichen …«
    » Ich werde welche holen«, erklärte Charles.
    » Und auch Kerzen. Es ist mit einem Mal so dunkel, dass … oh mein Gott! Es ist dunkel! Abendessen !«
    Da ließen die vier Geschwister alles liegen und stehen und rannten wie wild auf die Treppe zu.
    Sie aßen wie benebelt. Ihre Eltern staunten nicht schlecht, dass sie den Nachmittag zusammen verbracht hatten, lag ihre letzte gemeinsame Unternehmung doch Jahre zurück.
    » Es ist – eine Überraschung«, erklärte Alys ihrer Mutter. » Du weißt schon, wegen Dads Geburtstag. Deshalb arbeiten wir heute Abend weiter daran.«
    Ihr Vater wirkte sehr erfreut.
    » Nun ja, meine Lieben, das ist wirklich nett von euch«, bemerkte Dr. Hodges-Bradley. » Aber trotzdem, ich will nicht, dass Claudia noch so spät aufbleibt.«
    » Spät, spät, was ist schon spät?«, plapperte Alys drauflos, als sie sah, dass Claudia bereits den Mund aufgerissen hatte, um draufloszubrüllen.
    » Du

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