Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
Vom Netzwerk:
erstochen,
    Um Supp mit Huhn davon zu kochen.
    Der Bauer sprach: Das gibt ’n Jux!
    Mit diesem Huhn fang ich den Fuchs!
    Vors Loch der Mauer stellt er schlau
    Die Schlinge heimlich und genau.

    Grad denkt der Fuchs: Was ist zu tun?
    Ich stehle irgendwo ein Huhn!
    Und wie er da was Gutes riecht
    Und durch das Loch der Mauer kriecht –
    O weh! Der Schreck ist nicht geringe –
    Er hat das Huhn, ihn hat die Schlinge.
    Schon kommt in froher Hast und Eile
    Der Bauer mit dem langen Beile.
    Indessen kroch und schlüpfte flugs
    Durchs Loch zurück der schlaue Fuchs.
    Draus sitzt der Fuchs, drin steht der Bauer,
    Dazwischen steht die Gartenmauer.
    Er steigt hinauf; er hat von oben
    Zum wucht’gen Hieb das Beil erhoben
    Doch unbedacht, weil er in Zorn,
    Zieht ihn der Hieb zu sehr nach vorn.

    Drin sitzt der Fuchs, draus liegt der Bauer,
    Dazwischen steht die Gartenmauer.
    Er läuft nach innen durch das Tor.
    Das Ding ist wieder wie zuvor.
    Er sieht, es geht nicht so allein;
    Drum fängt er heftig an zu schrein:
    „Catrine, Catrine!
    Komm raus. wir haben ihne!“

    Sie kommt begierig angerannt,
    Die Ofengabel in der Hand.
    Jetzt, Meister Fuchs, mußt du erliegen,
    Wenn sie dich in die Mitte kriegen.
    Schnell fährt er auf die Bäurin los.
    Zu langsam war der Gabelstoß.
    Weh aber, wenn sie noch mal sticht!
    Der Fuchs kehrt um und wartet nicht. –
    Der Bauer faßt mit aller Kraft
    Das Beil und zielt gewissenhaft.

    Trotz alledem zerhaut er bloß
    Die Schlinge, und der Fuchs ist los.
    Der Fuchs beschleunigt seinen Schritt
    Und nimmt auch noch das Hühnchen mit.
    Verdonnert sehen hinterher
    Sowohl die Bäurin wie auch er.
    Sie sahen, wie der Fuchs entrann;
    Dann sahen sie sich selber an.
    „Du dumme Gans!“ sprach er zu ihr.
    „Du Schafskopf!“ nennt sie ihn dafür.
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Die Drachen

    Schon seit mehren wochen haben
    Drei intim bekannte Knaben –
    Fritz, Franz, Conrad hießen sie –
    Mit Verstand, Geduld und Müh
    Schöne Drachen sich gepappt
    Und zum Flug bereit gehabt,
    So daß sie, bis auf den Wind,
    Mit der Sache fertig sind.

    Endlich weht ’ne frische Brise,
    Und fort geht es auf die Wiese.
    Conrad wandelt an der Spitze,
    Dann kommt Franz und schließlich Fritze.

    „Freund!“ sprach plötzlich Franz zu Fritzen –
    „Siehst du Zöpfels Äpfel sitzen?“

    Und als Fritze dies bejaht,
    Schreitet man sofort zur Tat.
    Doch was Conrad anbetraf,
    Der geht weiter klug und brav.
    Trefflich gut ging die Geschichte.
    Franz hat Zöpfel seine Früchte.
    Lirum larum! dachte er –
    Fritze hin und Fritze her!
    Ich genieße, was ich habe! –
    Damit ist der freche Knabe,
    Grad als wäre nichts passiert,
    Äpfel essend fortmarschiert.

    Saftig kann man’s knirschen hören.
    Soll das Fritzen nicht empören?

    Mit dem Fuße und mit Krachen,
    Gradesweges durch den Drachen.
    Gibt er Franzen rücksichtslos
    Einen wirkungsvollen Stoß.

    Franz, der dieses krummgenommen,
    Ist sofort herumgekommen.

    Und es hebt sich und es saust
    Seine zorngeballte Faust
    Durch den vorgeschützten Drachen,
    Gleichfalls unter großem Krachen,
    Dergestalt in Fritzens Nacken,
    Daß er meint, er muß zerknacken.

    Jetzt sucht jeder sich zu decken,
    Und es wird so mit den Pflöcken,
    Wo die Schnur herumgewickelt,
    Emsig hin und her geprickelt.

    Franz zuerst durch kühnes Wagen
    Trifft genau auf Fritzens Magen.

    Dafür sticht ihn Fritz der flinke
    In das Nasenloch das linke.

    So entspinnt sich auf die Länge
    Ein direktes Handgemenge,
    Was zunächst und augenscheinlich
    Für die Ohren äußerst peinlich.

    Dennoch wird der Kampf zuletzt
    Noch am Boden fortgesetzt.
    Grad kommt Zöpfel wie gewöhnlich,
    Um sich wieder mal persönlich
    Und gewiß zu überzeugen,
    Daß sein Obst noch an den Zweigen.
    „Wer“, – ruft er – „hat dies getan?“
    Damit stockt sein Sprachorgan.
    Ha! Jetzt wird er grausam heiter.
    Er entdeckt die beiden Streiter.

    Fritze kriegt den ersten Schlag,
    Weil er am bequemsten lag.

    Und der Franz war schon vergnügt,
    Daß er siegt und oben liegt;
    Bis die Peitsche wieder pfiff
    Und auch ihn empfindlich kniff.
    Gern entrönnen nun die beiden,
    Um das Weit’re zu vermeiden,
    Wären nicht die nöt’gen Beine
    Tief verwickelt in die Leine. –
    Also folgt der Rest der Hiebe. –
    Zöpfel tut’s mit Lust und Liebe.
    Sorgsam sammelt hierauf Zöpfel
    Seine hochgeschätzten Äpfel.
    Einer nur ist angenagt,
    Was jedoch nicht viel besagt;
    Und so kehrt er

Weitere Kostenlose Bücher