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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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und wiege
    Dich im Sonnenstrahl.
    Kehre wieder, kehre wieder,
    Wenn die Kelche zu;
    Leg die süße Bürde nieder
    Und geh auch zur Ruh!

    Ei, ei! Was soll denn dieses geben?!
    Zwei Bienen schon mit Wanderstäben?!

    Hans Dralle schaut ins Immenloch:
    Wat Deuker! Hüte swarmt se noch!

    Die Luft ist klar, die Luft ist warm.
    Hans Dralle wartet auf den Schwarm.

    Ihm wird so dumm und immer dummer;
    Hans Dralle sinkt in sanften Schlummer.

    Tüt, tüt! Sim, sim! So tönt es leise
    Im Bienenstocke her und hin;
    Es sammelt sich das Volk im Kreise,
    Denn also spricht die Königin:
    „Auf, Kinder! Schnürt die Bündel zu!
    Er schnarcht, der alte Staatsfilou! –
    Nennt sich gar noch Bienenvater!
    Ein schöner Vater! Sagt, was tat er?
    Und wozu taugt er?
    Aus seinem Stinkehaken raucht er! –
    Ist ein Gequalm und ein Geblase,
    Ewig hat man den Dampf in der Nase! –
    – Da hält man sich nun im Sommer knapp,
    Schleppt und quält und rackert sich ab;
    Denkt sich was zurückzulegen,
    In alten Tagen den Leib zu pflegen …
    Jawohl!
    Kaum sind Kisten und Kasten voll,
    Trägt uns der Schelm den Schwefel ins Haus
    Und räuchert und bläst uns das Leben aus.
    – Kurzum! Er ist ein Schwerenöter! –
    Ein Honigdieb und Bienentöter! –
    Drum auf! Und folgt der Königin!!“

    Schnurrdiburr! Da geht er hin!

D RITTES K APITEL
    Zuweilen brauchet die Familie
    Als Suppenkraut die Petersilie. –
    Und da nun grad Christine Dralle
    Heut morgen auch in diesem Falle,
    So sieht man sie mit Wohlgefallen

    In ihres Vaters Garten wallen. –
    – Herrn Knörrjes Garten liegt daneben;
    Und ach! sie denkt an Knörrje eben.
    Zu Anfang schätzt sie ihn als Lehrer,
    Dann aber immer mehr und mehrer;
    Und also schlich die süße Pein
    Sich peu à peu ins Herz hinein –
    Die Liebe – meistens schmerzlich heiter –
    Vergißt gar leicht die Suppenkräuter;

    Sie liebt vielmehr die Blumenkelche,
    Und auch Christine pflückt sich welche.

    Aurikel – Krokus – diese Guten
    Sind so vereint, eh’ sie’s vermuten.
    Christine aber läßt sich nieder
    Unterm Flieder. –
    Herrn Knörrjes Neffe, der Eugen,
    Hat dies mit Freuden angesehn;
    Denn dieser Knab’ von vierzehn Jahren,
    So jung er ist und unerfahren,
    Fühlt doch, obschon noch unbewußt,
    Ein süßes Ahnen in der Brust. –

    Behutsam schleichend, auf der Lauer,
    Drückt er sich an die Gartenmauer;

    Dann plötzlich macht er einen Satz,
    Und – pitsch! – Christine kriegt ’n Schmatz.

    Und – schwapp! – da tönt’s im tiefen Baß:
    „Ha, Ungetüm, was ist denn das?!!“
    – Herr Knörrje schlägt mit seinem Stabe,
    Und tief gekränkt entflieht der Knabe.

    Herr Knörrje aber faßt ans Kinn
    Christinen, seiner Nachbarin.
    Er hebt es leise in die Höh’ –
    Ach ja! Und sie errötete! –

    „Hier diese Blume, darf ich’s wagen?“
    Christine wagt nicht nein zu sagen.

    Jetzt faßt er sanft ihr um das Mieder.
    Ach ja! Und sie errötet wieder,

    Und jetzt, da gibt er gar zum Schluß
    Dem guten Mädchen einen Kuß.

    „Ade! Und also so um zehn
    Beim Bienenhaus! Auf Wiedersehn!“
    Eugen, der horcht, bemerkt mit Schmerzen
    Das Einverständnis dieser Herzen, –

    Nun steht er da und schreit und lärmt.
    „He, Nachbar, he! Der Imme schwärmt!“

V IERTES K APITEL
    Hans Dralle, der noch immer schlief,
    Als ihn Eugen so heftig rief,

    Erwacht aus seinem sanften Traum –
    Da hängt der Schwarm im Apfelbaum! –

    Schnell Kappe her und Korb und Leiter,
    Sonst fliegt er noch am Ende weiter!

    Gar wohl vermummt, doch ohne Bangen
    Hat er den Schwarm bereits gefangen;

    Hoch oben steht er kühn und grade,
    Da sticht’s ihn in die linke Wade.

    Au jau! – Die erste Sprosse bricht,
    Denn viel zu groß ist das Gewicht;

    Und – kracks! – ist er herabgeschossen
    Durch alle sieben Leitersprossen.

    Die Bienen aber mit Gebraus
    Sausen ums Haus.

    Zwei Knaben sitzen an der Pfütze
    Und spritzen mit der Wasserspritze. –
    Die Bienen kümmern sich nicht drum,
    Sie sausen weiter mit Gebrumm.

    Den Besen schwingt die alte Grete,
    Der Kirmesanton bläst Trompete.

    Ernst, Fritz und Wilhelm pfeifen, sehrein;
    Der Schwarm läßt sich darauf nicht ein.

    Jetzt ist er oben am Kamin,
    Der Schornsteinfeger sieht ihn ziehn.

    Jetzt geht er übers Kirchendach;
    Krach! – schießt der Förster hinten nach.

    Jetzt hinkt Hans Dralle auch daher;
    Und jetzo sieht man gar nichts mehr. –

    Mi ärgert man – denkt er –, datt dat
    Min Nawer Knörrje seihen hat.

F ÜNFTES K APITEL
    So machet dem

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