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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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ach, wo ist Elise?

    Seht nach oben! Fipps, der Brave,
    Hält das Kind, was fest im Schlafe.

    Aus dem Fenster, hoch im Raume,
    Schwingt er sich zum nächsten Baume.

    Höchst besorgt wie eine Amme
    Rutscht er abwärts an dem Stamme.

    Sanft legt er Elisen nieder.
    Sie hat ihre Eltern wieder;
    Und die Flasche steht dabei,
    Falls Elise durstig sei. –

Z WÖLFTES K APITEL
    Fink hat versichert, Gott Lob und Dank,
    Bei der Aachener Feuerversicherungs-Bank,
    Und nach zwei Jahren so ungefähr
    Wohnt er weit schöner als wie vorher. –

    Fipps natürlich, det hat es seitdem
    In jeder Hinsicht sehr angenehm. –
    Dies aber wird ihm im höchsten Grad
    Unerträglich und wirklich fad.
    Denn, leider Gottes, so ist der Schlechte,
    Daß er immer was anderes möchte,
    Auch hat er ein höchst verruchtes Gelüst,
    Grad so zu sein, wie er eben ist.

    Mal traf es sich, daß die Familie Fink
    Zusammen aus- und spazierenging,
    Um nebst Besorgung von anderen Sachen
    Professor Klöhn einen Besuch zu machen. –

    Fipps sehnt sich förmlich nach bösen Streichen.
    Sein Plan steht fest. Er will entweichen.

    Schon ist er im Feld. Die Hasen fliehn.
    Einen Wanderer sieht man des Weges ziehn.

    Sehr heftig erschrickt der Wandersmann.
    Die Töpfersfrau geht still voran.

    Zuweilen fällt das Topfgeschirr,
    Und dann zerbricht es mit großem Geklirr.
    In jenem Haus da, so fügt’s der Himmel,
    Wohnt grad der bewußte Bauer Dümmel;

    Und Dümmels Küchlein piepsen bang,
    Denn Fipps zieht ihnen die Hälse lang.

    Da steht auch Dümmels kleiner Sohn
    Mit dem Butterbrot. –

    Fipps hat es schon.
    Des kleinen Dümmels durchdringender Schrei
    Lockt seine erschrockene Mutter herbei.

    Mit den Schreckensworten: „Da kummt de Dübel!“
    Fällt sie in einen dastehenden Kübel.

    Doch Dünimel schreit und kennt ihn gleich wieder:
    „Dat is de verdammtige Haaresnieder!“
    Schnell faßt er die Flinte, ein Schießeding,
    Was da seit Anno fünfzehn hing.

    Auch versammeln sich eilig von jeglicher Seite
    Die Nachbarsleute, gerüstet zum Streite.

    Sie alle machen großmächtige Schritte,
    Und plötzlich ruft einer: „Kiek, kiek, da sitt’e!“

    Jetzt harrt ein jeglicher ängstlich und stumm.

    Dümmel legt an. – Er zielt. – Er – drückt. –
    Dann geht es: Wumm!

    Groß ist der Knall und der Rückwärtsstoß,
    Denn jahrelang ging diese Flinte nicht los.

E NDE
    Wehe! Wehe! Dümmel zielte wacker.
    Fipps muß sterben, weil er so em Racker. –
    Wie durch Zufall kommen alle jene,
    Die er einst gekränkt, zu dieser Szene.
    Droben auf Adelens Dienersitze
    Thront der Schwarze mit dem Nasenschlitze.

    Miecke, Krüll und Köck mit seinem Bauch,
    Wandrer, Töpfersfrau, der Bettler auch;
    Alle kommen, doch von diesen allen
    Läßt nicht einer eine Träne fallen,
    Auch ist eine solche nicht zu sehn
    In dem Auge von Professor Klöhn,
    Der mit Fink und Frau und mit Elisen
    Und mit Jetten wandelt durch die Wiesen.
    Nur Elise faßte Fippsens Hand,
    Während ihr das Aug voll Tränen stand.
    „Armer Fipps!“ So spricht sie herzig treu.
    Damit stirbt er. Alles ist vorbei.
    Man begrub ihn hinten in der Ecke,
    Wo in Finkens Garten an der Hecke
    All die weißen Doldenblumen stehn.
    Dort ist, sagt man, noch sein Grab zu sehn.
    Doch, daß Kater Gripps und Schnipps, der Hund,
    Ganz untröstlich, sagt man ohne Grund.

    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Die fromme Helene

E RSTES K APITEL
Lenchen kommt aufs Land
    Wie der Wind in Trauerweiden
    Tönt des frommen Sängers Lied,
    Wenn er auf die Lasterfreuden
    In den großen Städten sieht.
    Ach, die sittenlose Presse!
    Tut sie nicht in früher Stund
    All die sündlichen Exzesse
    Schon den Bürgersleuten kund?!
    Offenbach ist im Thalia,
    Hier sind Bälle, da Konzerts.
    Annchen, Hannchen und Maria
    Hüpft vor Freuden schon das Herz.
    Kaum trank man die letzte Tasse,
    Putzt man schon den ird’schen Leib.
    Auf dem Walle, auf der Gasse
    Wimmelt man zum Zeitvertreib.
    Wie sie schauen, wie sie grüßen!
    Hier die zierlichen Mosjös,
    Dort die Damen mit den süßen,
    Himmlisch hohen Prachtpopös.
    Schweigen will ich von Lokalen,
    Wo der Böse nächtlich praßt,
    Wo im Kreis der Liberalen
    Man den Heil’gen Vater haßt.
    Schweigen will ich von Konzerten,
    Wo der Kenner hoch entzückt
    Mit dem seelenvoll-verklärten
    Opernglase um sich blickt,
    Wo mit weichen Wogebusen
    Man schön warm beisammen sitzt,
    Wo der hehre Chor der Musen,
    Wo Apollo selber schwitzt.
    Schweigen will ich vom

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