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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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alle Krieger ihn sehen können und er seine Kräfte ungehindert auf den Feind richten kann. Aber dieses Heer hatte keinen Medizinmann, und das war meine Schuld!
    Meine Augen füllten sich mit Tränen. »Wir kommen zu spät. Gleich fängt die Schlacht an. Aber ohne meinen Onkel und seine Kräfte haben die Elfen keine Chance. Es wird ein schreckliches Massaker geben.« Eigentlich hätte ich meinen Onkel vertreten sollen, aber ich hatte fürchterlich versagt, weil ich nicht schnell genug gewesen war.
    Jez legte mir die Hand auf die Schulter. »Sie haben ja noch gar nicht angefangen, Will, also kommen wir auch nicht zu spät.«
    Imelda brach in dröhnendes Gelächter aus. »Wow, also, das ist wirklich beeindruckend. Der High Sheriff verliert jedenfalls keine Zeit. Muss ja ziemlich sauer auf die Elfen sein, weil sie ihm sein kostbares Fort zerlegt haben. Ich geb’s zwar nur sehr ungern zu, aber das haben die Gatlans wirklich gut hingekriegt.«
    Jez deutete auf die verwahrloste Rancherarmee. »Da auf dem schwarzen Hengst, das ist Buck Gatlan. Das ist doch der, den wir bei dem Büchsenmacher gesehen haben.«
    Sie waren alle beide da, Buck und Whip, hübsch versteckt hinter der Kavallerie. Sogar in der Schlacht waren sie Feiglinge und hielten sich in Deckung, um bloß keinen Elfenspeer abzubekommen.
    »Bei allen Dämonen!«, kreischte Imelda. »Wenn das nicht die blutrünstigen Brüder persönlich sind! Na, die können sich auf einen gewaltigen Schrecken gefasst machen, wenn sie merken, dass die gute alte Imelda von den Toten auferstanden ist. Bring mich da hin, Kleiner, und mach schnell. Ich kann’s kaum erwarten, den beiden eine schöne fette Kugel mitten in ihr hässliches Grinsen zu jagen.«
    »Thoryn, kannst du noch weiterfliegen?« Ich wollte auf keinen Fall, dass der Donnerdrache in irgendetwas verwickelt wurde, was ihn gar nicht betraf, aber er hatte nichts dagegen.
    »Ja«, erwiderte er. »Es ist nicht gut, dass die Bewohner des Kaktusfelsens sich gegenseitig bekämpfen. Wenn ich helfen kann, dann bleibe ich bei euch.«
    Ich ließ Thoryn tiefer fliegen. Immer mehr Soldaten und Elfenkrieger wandten ihre hasserfüllten Blicke von ihren Gegnern ab und richteten sie hinauf zu Thoryn. Die Elfenkrieger wichen beim Anblick des gewaltigen geflügelten Ungeheuers ehrfürchtig zurück, und die Kavalleriepferde wurden unruhig, wieherten laut und scharrten nervös mit den Hufen.
    Ich lenkte Thoryn auf die rechte Flanke der Himmelskavallerie, dort, wo die kleine Gatlan-Armee sich versammelt hatte. Der High Sheriff kam, nachdem er Jez und mich erkannt hatte, zusammen mit zwei Offizieren zu uns herübergaloppiert. Er hatte den Mund vor Staunen weit aufgerissen. Die Soldaten trieben ihre nervösen Pferde so dicht wie möglich zu dem Drachen.
    »Sie brauchen keine Angst vor ihm zu haben, er ist ein Freund. Sein Name ist Thoryn.«
    Ich machte eine kurze Pause, auch wenn ich fast geplatzt wäre. Am liebsten hätte ich ihm sofort von dem Steinespeier erzählt und ihm die Baupläne gezeigt, die noch in meinem Gürtel steckten. Aber Imelda hob ihre bandagierte Hand. Es sah aus wie eine Friedensgeste. Mit der anderen Hand drückte sie Jez immer noch den Revolver in den Rücken.
    »Ich habe nichts gegen Sie oder Ihre Männer, High Sheriff«, rief sie. »Aber Sie haben da ein paar Typen aufgegabelt, die auf den Namen Gatlan hören. Die haben sich erst mein Eigentum unter den Nagel gerissen und anschließend versucht, mich umzubringen. Und das stinkt mir gewaltig.« Sie durchbohrte Buck und Whip mit Blicken. Die beiden standen wie angewurzelt da und starrten Imelda an. Wenn ich mich nicht irrte, dann zuckte Bucks rechter Zeigefinger ununterbrochen.
    »Wer bist du?«, wollte der High Sheriff wissen.
    »Ich heiße Imelda Hyde. Ich bin eine Wolferine.«
    »Sie lassen zu, dass eine verrückte Wolferine unsere schöne Schlacht durcheinanderbringt, Sir?«, stieß Buck hervor. »Wir haben mit der da gar nichts zu schaffen. Ich habe diese Kreatur noch nie gesehen.«
    Da, plötzlich, sprang Jez unvermittelt auf, ließ sich blitzschnell von Thoryns Rücken gleiten und landete auf dem Boden. Mit einem Mut, der fast schon an Wahnsinn grenzte, rannte sie auf den High Sheriff zu und rief: »Imelda jagt nicht nur Wölfe … sie tötet auch Donnerdrachen. Und sie baut Waffen, wie man sie noch nie gesehen hat …«
    »Verfluchter Zwerg!«, brüllte Imelda und zielte auf Jez.
    Ich drehte mich um und fiel ihr in den Arm, genau in dem Moment, als sie

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