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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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einer seiner Fluggäste Donnerdrachen jagte und tötete, dann hätte er uns vermutlich an Ort und Stelle in Flammen aufgehen lassen. Ich erklärte Thoryn, dass die Gatlans die bösartigen Rancher waren, die sich die ganze Verschwörung gegen die Elfen ausgedacht hatten, um sie von ihrem angestammten Land zu vertreiben. Der Drache hörte aufmerksam zu.
    »Thoryn, du warst uns eine unglaublich große Hilfe«, fuhr ich fort. »Und das ist wirklich alles andere als selbstverständlich. Ich hoffe nur, dass wir deine Freundlichkeit mit dieser letzten Bitte nicht überstrapaziert haben.«
    »Ach was, Unsinn, meine Freunde. Ich muss zwar gestehen, dass dieser Flug über Land mich ein wenig beunruhigt, aber solange ich euch dabei helfen kann, ein großes Unrecht wieder geradezurücken, ist es das Risiko wert.«
    Ich saß ganz vorne, dann kam Jez und direkt hinter ihr Imelda. Sie drückte Jez die ganze Zeit ihren Revolver in den Rücken. Die Angst saß mir wie ein dicker Klumpen in der Kehle. Imelda war ziemlich wahnsinnig, und ich war mir sicher, dass sie uns beide, ohne mit der Wimper zu zucken, erschießen würde, wenn wir sie nicht zu den Gatlans brachten.
    »Alle Wetter, hätte nie gedacht, dass ich mal auf einem echten Donnerdrachen reiten würde!«, rief Imelda, als wir höher hinaufstiegen. »Und ich bin sehr beeindruckt, Kleiner, wie du das machst. Du lenkst ihn ja, als wär’s ein Windpferd.«
    Als wir über Dugtown hinwegschwebten, sah ich den Klippenflitzer im Bahnhof stehen. Eigenartig. Der Schornstein stieß keinen Rauch aus, also war der Zug noch nicht abfahrbereit. Das war ungewöhnlich. Und noch seltsamer waren die zahlreichen Himmelskavalleristen überall auf dem Bahnsteig. Es sah fast so aus, als würden sie den Klippenflitzer bewachen. Was war denn da los? Ich warf einen Blick auf den letzten Güterwaggon, den Jez und ich nicht hatten öffnen können. Verbarg sich darin etwa der Steinespeier?
    Wir flogen weiter. Unter uns war nur Land zu sehen, flaches, trockenes, staubiges Land, so weit das Auge reichte. Ein Schienenstrang schlängelte sich von Dugtown aus nach Westen in Richtung Gung-Choux Village und der neuen Siedlungen.
    »Nach Westen bitte, mächtiger Thoryn, immer den Schienen nach.«
    Er reagierte sofort, und wir schwebten auf seinen majestätischen Schwingen immer schneller dahin.
    Jetzt trug der Wind die fernen Klänge von Elfentrommeln an mein Ohr. Aber der Rhythmus hatte sich verändert. Er war drängender geworden, ein schnelles
Tschak! Tschak! Tschak!
Das waren nicht die Schläge der Kriegstrommeln, die ich noch vor ein paar Tagen gehört hatte. Nein. Die Lage hatte sich verschlimmert.
    »Schlachttrommeln!«, stieß ich hervor.
    Wir flogen noch ein Stück weiter, folgten den kurvigen Gleisen, und was wir dann aus der Ferne sahen, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
    In der offenen Prärie, zwischen dem Land der Siedler und Gung-Choux Village, am Fuß einiger flacher Hügel, standen sich zwei Armeen gegenüber. Die Schlacht stand unmittelbar bevor.
    Auf der einen Seite standen mehr als hundert Himmelskavalleristen in blaugelber Uniform auf Pferden in Reih und Glied. Ihre Säbel und die langläufigen Pistolen glitzerten in der Sonne. In der ersten Reihe, genau in der Mitte, entdeckte ich den High Sheriff Septimus Flint. Er saß auf einem wunderschönen Schimmel und brüllte seinen Männern Kommandos zu. Etwas weiter hinten, im Rücken der Kavallerie, hatte sich noch eine ganz andere Truppe versammelt – die schäbige kleine Armee der Gatlans, ein paar Dutzend Männer auf Pferden. Sie wirkten im Gegensatz zu der fein säuberlich herausgeputzten Kavallerie grau und schmuddelig.

    Ihnen gegenüber, ein ganzes Stück außerhalb von Gung-Choux Village, hatte sich das Elfenheer aufgestellt. Die erste Reihe bestand aus Kriegern mit bemalten Gesichtern. Sie hatten die Speere hoch erhoben und formten mit ihren runden, buntverzierten Schilden einen dichten Verteidigungswall. Dahinter waren mehrere Reihen Bogenschützen zu sehen, allesamt schussbereit. Inmitten der Bogenschützen stand Häuptling Rote Feder. Er trug seinen gefiederten Kopfschmuck und reckte die Sturmfahne hoch in den Himmel. Zu guter Letzt sah ich auch noch den muskulösen Elfentrommler – das Herz der Elfenarmee –, der die Schlachttrommeln schlug.
Tschak! Tschak! Tschak!
    Mein Onkel hat mir einmal erzählt, dass der Platz des Medizinmanns während der Schlacht in der Mitte der ersten Reihe hinter dem Schilderwall ist, so dass

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