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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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nach.
    Jake nickte. »Angeblich hat der alte Zeb sich bis zum bitteren Ende gegen die Schließung der Mine gewehrt. Hat immer gesagt, dass er niemals rausgeht – und hat’s auch nicht gemacht. Dann haben sie die Mine versiegelt, und dabei gab’s ein Felsenbeben, und er ist da unten eingeschlossen worden.«
    Da plötzlich zuckte die Schlange und biss den langhaarigen Geist. Die anderen brüllten vor Lachen, als er die Karten auf den Tisch warf. »Mistvieh – ich bin draußen!«
    Meine Karten waren mies. Um genau zu sein, hatte ich eine Bleikugel-Sechs, eine Adler-Vier und eine Fledermaus-Neun. Eine Toten-Hand, so nannten es die Ranchhelfer immer, weil man damit normalerweise in der Regel zu bluffen versuchte – und früher wurden beim Schlangenpoker noch richtige Giftschlangen verwendet.
    Mit Pokermiene warf ich zwei Münzen auf den Tisch. »Ich bin dabei.« Aber ich fragte trotzdem weiter. »Woher willst du wissen, dass sie da unten nicht immer noch Gold abbauen?«
    Jake starrte die Schlange an. »Wie gesagt, die ganze Mine ist vor über fünfzig Jahren versiegelt worden. Der High Sheriff hat die obersten Offiziere der Himmelskavallerie eingesetzt, damit sie genau aufpassen, mit regelmäßigen Inspektionen und so weiter. So, aber jetzt ist Schluss mit dem Geschichtsunterricht. Ich muss mich konzentrieren!«
      
    Henk grinste. »Bist doch bloß sauer, weil die Schlange bei dem Gequatsche keine Chance hat, die Gedanken des Jungen zu lesen.«
    Die Schlange hob den Kopf und richtete sich vor mir auf, als wollte sie jeden Augenblick zuschlagen.
    »Großer Geist, red einfach weiter, Kleiner«, stieß Henk hastig hervor.
    Jake leckte sich die Lippen. Er spürte anscheinend schon den süßen Geschmack des Sieges, doch da sagte ich cool: »Wenn ich mich nicht irre, dann kann ein Spieler einmal pro Abend eine Toten-Hand ablegen und neue Karten verlangen. So sind jedenfalls die Regeln in Oretown.«
    Stille legte sich über den Tisch. Sogar die Schlange erstarrte.
    Henk rieb sich das Kinn. »Das ist mal ’ne Ansage, Kleiner, Mannomann, aber du hast recht.«
    Der Langhaarige nickte. »Der Junge kennt sich aus.«
    Jake lief knallrot an und spitzte die Lippen. »Aber wir spiel’n hier nicht nach Oretown-Regeln.«
    »Aber auch nicht nach Jake-Regeln«, sagte Henk. »Und Regeln sind Regeln, ganz egal, wo sie gemacht worden sind.«
    Kochend vor Wut schob Jake meine Karten unter den Stapel und gab mir neue. Ein leichtes Grinsen zog sich über Henks Gesicht: Herz-Drache, Pfeil-Schlange und Sternen-Drache – hauptsächliche mythische Karten, aber viel besser als die erste Hand. Allerdings brauchten wir noch ein paar von dieser Sorte. Ich legte die Karten verdeckt vor mir auf den Tisch und klopfte mit dem Daumen darauf. Die Schlange zischte laut, drehte sich zu Jake und fixierte ihn mit starrem Blick. Ich war mir sicher, dass auf Jakes Stirn ein paar Geisterschweißtropfen glänzten.
    Dann biss er die Zähne zusammen, schob all seine Münzen in die Tischmitte und brüllte: »Sehen!«
    Grinsend drehte ich mich zu Henk um und legte meine Karten auf die anderen. »Drachen-Haus.«
    Wutentbrannt warf Jake danach seine Karten auf den Tisch. »Was soll denn das? Kann der Elf etwa zaubern? Du bist ein Lügner und Betrüger, Kleiner. Das ganze Gequatsche von der Mine und so, alles bloß Ablenkung, damit du die guten Karten aus dem Ärmel ziehen kannst.«
    Henk sprang auf. »Das nimmst du zurück, Jake. Der Kleine hat gewonnen, und zwar fair.«
    Ich wollte gerade das Geld einsammeln, da wurde mir plötzlich schwindelig und ein bisschen schlecht. Ich hielt für einen Moment still, tastete nach der Beule an meinem Kopf und verzog das Gesicht.
    »Oretown-Regeln, dass ich nicht lache«, beschwerte sich Jake. »Hab ich noch nie was von gehört.«
    »Der Junge ist vorhin niedergeschlagen worden, von einem Zwerg«, blaffte Henk ihn an. »Hör auf, so rumzubrüllen, davon werden seine Kopfschmerzen bloß noch schlimmer. Alles in Ordnung, mein Junge? Du siehst ziemlich blass aus.«
    »Mein Schädel dröhnt wie eine Kriegstrommel der Gung-Choux.«
    »Leg dich lieber hin. Da drüben in der Ecke liegt ein Strohballen.«
    »Vielleicht lege ich mich tatsächlich hin, aber lieber draußen bei Shy.«
    Ich schleppte den Strohballen zu Moonshine, rollte mich neben ihr zusammen und spürte, wie ihre Wärme langsam zu mir durchdrang. Sie blies mir ihren sanften Atem ins Gesicht und deckte mich mit einem Flügel zu.
    »Gute Nacht«, hauchte sie.
    »In

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