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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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»Alles okay?«
    Sie nickte, hauptsächlich um sich selbst zu beweisen, dass es noch einen Teil ihres Körpers gab, den sie unter Kontrolle hatte.
    »So ist's gut«, sagte er besänftigend und legte die Waffe auf ein Regalbrett über ihrem Kopf, weit außerhalb ihrer Reichweite. Er zog das Messer aus der Scheide, kniete sich hin und hielt ihr die Klinge vors Gesicht, so dass sie sie sehen konnte.
    »Nein...«, flehte sie.
    Mit dem Messer schnitt er ihr das Hemd auf - Wills Hemd -und schob es an den Schultern zurück. Sie versuchte, ihn zu beobachten, die Hand zu sehen, die jetzt über ihre Brüste strich, aber sie spürte nur, was er tat.
    »Nein«, bat sie. »Nicht.«
    »Leg dich hin«, sagte er mit schmeichelnder Stimme. »Leg dich hin, und ich bin nett zu dir.«
    Sie richtete den Kopf wieder gerade aus und versuchte, ihm ins Gesicht zu sehen. Wer befand sich hinter der Maske? War es John? Hatte sie sich selbst eingeredet, es wäre Michael, obwohl es doch tatsächlich John war?
    »Angie.« Er war so ruhig. Wie Will. Er wusste, dass das die beste Methode war, sie wütend zu machen. Sie konnte einen Koller kriegen, und er würde einfach dastehen, zu Boden starren und abwarten. O Gott, Will. Wie würde er damit leben können? Wie würde er mit dem Wissen leben können, dass es ihm nicht gelungen war, diesen Mistkerl zu stoppen?
    »Angie.« Es war fast ein Singsang. »Schau mich an.«
    Sie kannte diese Stimme, kannte diesen Körper.
    »Angie...«
    Sie kniff die Augen fest zusammen und sah nun Wills Arm vor sich, die Narbe, wo das Rasiermesser in sein Fleisch geschnitten hatte.
    »Okay«, sagte sie. »Okay.«
    Sie kippte zur Seite, ihre unverletzte Schulter knallte auf den festgestampften Boden. Er half ihr, sich auf den Rücken zu legen, zupfte das Hemd zurecht, das sich an den Armen verfangen hatte. Ihr ganzes Gewicht lag auf ihren Händen, ihr Becken wölbte sich hoch, als wollte sie sich ihm präsentieren.
    »So ist's gut«, sagte er und setzte sich rittlings auf ihre Beine. Sie sah seine Zunge aus dem Mund schnellen, als er mit der Messerspitze über ihren Bauch fuhr und erst kurz vor ihrer Möse stoppte.
    Wo war die Waffe? Wo hatte er die Waffe hingelegt? »Schau mich an.« Er beugte sich über sie und drückte ihr das Messer an den Hals.
    Das Regal. Er hatte die Waffe aufs Regal gelegt. »Schau mich an.« Sie tat es. »Küss mich.«
    Zu hoch. Das Regal war zu hoch. »Küss mich«, sagte er.
    Sie zitterte am ganzen Körper, aber sie richtete sich trotzdem ein Stückchen auf und zerrte so fest sie konnte am Strick, während sie ihren Mund an seinen brachte. Er versuchte noch immer, zärtlich zu sein, drückte seine Lippen sanft auf ihre. Sie schmeckte ihr eigenes Blut, spürte sein Herz an ihrer Brust pochen, als er sich an sie drückte. Als er ihr die Zunge in den Mund steckte, musste sie würgen. Sie versuchte instinktiv, den Kopf wegzureißen, doch er drückte ihr das Messer fester an die Kehle, und Angie hatte keine andere Wahl, als sich von ihm küssen zu lassen.
    Er schmatzte, als er sich danach befriedigt aufsetzte. »Wenn du mich damals auf dem Rücksitz des Autos genauso geküsst hättest, dann wäre die Sache vielleicht anders abgelaufen.«
    Angie schaute ihn an. Die nackte Glühbirne erzeugte eine Gloriole um seinen Kopf. Sie drehte den Kopf, sah Jasmine, das Blut im Mund des Mädchens, den toten Blick in den Augen.
    »Angie«, flüsterte Michael und strich mit den Fingern an ihrem Gesicht entlang, den Körper hinunter. Vor langer Zeit hatte Will sie so berührt. Warum hatte er aufgehört, sie zu berühren? Wann hatte sie angefangen, ihn wegzustoßen?
    Michael beugte sich wieder über sie; sein Gewicht drückte sie zu Boden.
    »Bitte... Bitte nicht...«
    Er küsste sie noch einmal. Sie presste ihr ganzes Gewicht auf die rechte Hand und zerrte so fest sie konnte mit der linken, um
    den Strick zu dehnen. Ihre Bauchmuskeln vibrierten, und ihr stockte der Atem, als die Haut sich von ihrer Hand schälte. Er rammte ihr die Zunge tiefer in die Kehle, seine Zähne stießen an ihre. Sie spürte, wie die gebrochenen Knochen in ihrem rechten Handgelenk aneinanderrieben. Der Schmerz war so unerträglich, dass sie ihm schließlich nachgab, ihn durch ihren Körper rasen ließ wie eine Springflut.
    Michael setzte sich wieder auf und betrachtete sie.
    »Nein...«, hauchte sie, »o Gott, nein...« Sie würde gleich ohnmächtig werden. Sie konnte nichts dagegen tun. Ihre Lider flackerten. Die Sicht verschwamm.
    Sie

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