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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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spürte, dass er sich fester an sie drückte, ihr Schmerz ihn erregte.
    »Nimm sie ab«, keuchte sie. »Nimm die Maske ab.« Er schüttelte den Kopf. »Ich will dich sehen.« »Nein.«
    »Will«, flüsterte sie. Wo war nur Will?
    »Was?«
    Sie schüttelte den Kopf, blinzelte, zwang sich, bei Bewusstsein zu bleiben. »Oh, Will.«
    »Ich bin nicht Will«, sagte er und zog sich mit der freien Hand die Skimaske vom Kopf. »Ich bin Michael. Ich bin derjenige, der das mit dir macht.«
    »Will.«
    Er drehte ihren Kopf, zwang sie, ihn anzusehen. »Wer macht das mit dir, Angie?« »Will...«
    »Schau mich an«, wiederholte er, jetzt mit strenger Stimme. »Schau mich an, Angie.« Er bewegte sich, sein Gewicht drückte sie noch fester zu Boden. Angie stöhnte auf, als die gebrochenen Knochen sich verschoben.
    »Hilfe«, flüsterte sie, weil ihr die Stimme versagte.
    »So ist's recht«, sagte Michael. »Ruf um Hilfe.«
    »Nein...« Angie wand sich unter ihm und wimmerte. »Bitte tu mir nicht weh... bitte.«
    Er legte das Messer weg und öffnete die Knöpfe seiner Jeans. Er griff eben in die Hose, als sie hochschnellte und ihren Kopf gegen seinen rammte.
    Der Schlag machte ihn einen Moment benommen, und sie griff nach dem Messer, bevor er wieder ganz bei Sinnen war. Jetzt war sie es plötzlich, die auf ihm saß und das Messer an seine Kehle hielt.
    »Du blöder Wichser«, nuschelte sie, und Blut und Speichel tropften ihm aufs Gesicht. »Die Scherben auf der Treppe. Ich habe den Strick an einer Scherbe durchgeschnitten.«
    Er sagte nichts, aber sie sah seine Augen. Nein.
    Ihr Körper zitterte vor Wut, als sie ihm die Klinge tiefer ins Fleisch drückte. Michael bewegte sich nicht, wehrte sich nicht, der brutale Vergewaltiger, der grausame Mörder, er hatte einfach so aufgegeben.
    So viele Männer, dachte Angie. Die Gesichter wie vieler Männer waren ihr ins Hirn gebrannt, die verzerrten Münder grinsend, während sie in sie stießen, mit ihren großen Hände ihre Handgelenke fixierend, so dass sie am nächsten Tag dort fast mehr Schmerzen als zwischen den Beinen hatte.
    Auch wenn Jasmine es lebend hier rausschaffte, würde sie das Gesicht dieses Bastards immer im Kopf haben, würde seine Hände auf ihrem Körper spüren, sooft ein anderer Mann sie berührte. Auch wenn sie diesen Mann liebte. Auch wenn sie diesen Mann mehr wollte als irgend jemanden sonst auf der Welt, wäre es immer Michaels Gesicht, das sie sehen würde, wenn sie die Augen schloss.
    Vergewaltigt zu werden war nicht das Schlimme. Das Überleben war es, was einen umbrachte.
    »Angie!«
    Von oben kam lautes Krachen und Splittern. Die Haustür war aufgebrochen worden.
    »Angie!«, schrie Will. »Wo bist du!«
    Sie brachte ihr Gesicht ganz nah an das von Michael und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen, während sie flüsterte: »Küss das, du blödes Arschloch« und ihm das Messer in die Rippen stieß.
    Michael öffnete den Mund, und Angie ebenfalls. Sie stieß einen markerschütternden Schrei aus, zog das Messer heraus, stieß es bis zum Heft wieder hinein und schrie dabei: »Hilfe! Ich bin hier unten.« Immer und immer wieder zog sie das Messer heraus und rammte es hinein, und sie schrie, bis sie heiser war. »Will! Wir sind hier unten!«
    »Angie!« Die Kellertür leistete Widerstand, als Will sich dagegenwarf.
    »Will!«, flehte sie und drehte die Klinge in Michaels Bauch. »Hilf mir!«
    Drei Schüsse brachen das Schloss aus der Tür. Sie benutzte das Messer als Hebel, um Michaels Gewicht auf sich zu hieven, als Schritte die Treppe herunterpolterten.
    Will packte Michael von hinten und schmetterte ihn gegen die Wand wie einen Müllsack. »Hat er dir wehgetan? Bist du okay?« Er versuchte, ihr das Messer wegzunehmen, aber ihre Hand ließ es nicht los. »Hat er dir wehgetan? Baby, bitte, rede mit mir.«
    »Will«, flüsterte sie und wollte sein Gesicht berühren, die Tränen wegwischen, die ihm aus den Augen liefen.
    »Alles in Ordnung«, sagte er und bog ihr sanft die Finger auf, damit sie das Messer endlich losließ. »Jetzt ist alles in Ordnung. Ich bin hier.«
    »Will...«
    »Deine Hände«, sagte er entsetzt. »Was hat er mit deinen Händen gemacht?«
    Jemand anders betrat den Keller. Sie sah einen Mann die Treppe herunterkommen. Vor der untersten Stufe blieb John Shelley stehen. Er schaute zu Michael, dann zu Jasmine, als könnte er sich nicht entscheiden, was er tun solle.
    »Angie!« Will hielt sie in seinen Armen wie ein Baby. Sie wehrte sich nicht dagegen,

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