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Will Trent 01 - Verstummt

Will Trent 01 - Verstummt

Titel: Will Trent 01 - Verstummt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Fernbedienung der Stereoanlage und schaltete die Hör-CD aus, der er gelauscht hatte. Zwei lange Jahre waren vergangen, seit er das letzte Mal mit Angie Polaski gesprochen hatte, und jetzt saß sie wieder hier in seinem Wohnzimmer, als wären es keine zwei Tage her. So war sie schon immer gewesen, seit ihrer Kindheit. Tat so, als wäre nichts überraschend, als könnte man nie überrascht sein.
    »Danke, dass du mir heute Morgen mit dem Getränkeautomaten geholfen hast«, sagte er, ließ aber aus, dass er fast einen Herzanfall bekommen hätte, als er sie heute im Gang der City Hall East hatte stehen sehen.
    »Was hattest du eigentlich mit Michael Ormewood zu schaffen?« Wieder ließ sie ihm keine Zeit zu antworten. »O Gott, das mit seiner Nachbarin kann ich einfach nicht glauben. Wie pervers kann man denn sein?«
    Er beschloss, die Themen einzeln anzugehen. »Er bekam einen Fall zugewiesen, der mich interessierte. Woher kennst du ihn?«
    »War früher bei der Sitte«, antwortete sie. »Hast du irgendwas zu beißen?«
    Will stand auf, um in den Kühlschrank zu schauen, Betty dicht auf den Fersen. Er aß meist außerhalb, aber der Hund mochte Käse, und deshalb hatte er immer einen kleinen Vorrat.
    Angie folgte ihm in die Küche. Er fragte: »Wann wurde Ormewood ins Morddezernat versetzt?«
    »Vor ungefähr sechs Monaten.«
    Vor sechs Monaten lebte Will noch in North Georgia, wohin man ihn verbannt hatte, damit er dort aufgegebene Hühnerfarmen aushob, die zu Methamphetaminlaboren umgebaut worden waren, während sein Chef sich überlegte, was er mit ihm machen solle.
    »Die Sitte war seine erste große Stelle, nachdem er seine goldene Marke bekam«, sagte sie. »Er arbeitete ungefähr zehn Jahre dort.«
    Will hatte den Eindruck, dass sie ihm etwas erzählen wollte. »Warum ist er weggegangen?«
    »Wegen mir.« Sie zog einen Stuhl heraus und setzte sich an den Tisch. »Ich habe ihm gesagt, er muss gehen, oder ich melde ihn.«
    »Weswegen?«
    »Er hatte einige der Mädchen ausgenutzt.« Will stellte den Käse auf die Anrichte. »Das ist interessant.« »Ich hielt das damals für ziemlich abscheulich, aber jeder, wie er will.«
    Will dachte einen Augenblick darüber nach, und sein Bild von Michael Ormewood änderte sich noch einmal. Der Mann war wirklich schwer zu durchschauen. »Hatte er das in den ganzen zehn Jahren gemacht, die er bei der Sitte arbeitete?«
    »Ich habe nur ein paar Monate in seinem Team verbracht. Wenn ich raten müsste, würde ich Ja sagen.«
    Er fragte: »Ist das üblich?«
    Sie zuckte die Achseln. »Kommt manchmal vor, vor allem bei den verheirateten Jungs. Kostenlose Muschi, wer sagt da schon nein?«
    Will drehte sich um und holte einen Teller aus dem Schrank, so dass sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte; aber Angie kannte ihn, seit er acht Jahre alt war, und lachte.
    Sie sagte: »Du bist ja so prüde, William.«
    »In zwei Jahren hat sich nicht viel verändert.«
    Sie biss nicht an. Zwei Jahre und ein paar Monate stimmte eher. Genau in dieser Küche befanden sie sich, und Angie hatte ihn angeschrien, während Will nur auf seine Schuhe gestarrt und gewartet hatte, dass sie aufhörte. Aufgehört hatte sie schließlich, aber erst als die Tür auf dem Weg nach draußen hinter ihr zufiel.
    Er schnitt den Käse mit dem Messer in Würfel und versuchte, Bettys erwartungsvollen Blick zu ignorieren. »Was hast du über die Geschichte gehört, die heute Nachmittag passiert ist?«
    »Michaels Nachbarin?«, fragte Angie nach. »Nicht viel. Nur dass es wahrscheinlich eine Verbindung zum Monroe-Fall gibt.«
    »Der Nachbarin wurde die Zunge abgeschnitten. Sie haben sie noch nicht gefunden.«
    »Warum sollte es jemand auf Michaels Nachbarin abgesehen haben?«
    »Das habe ich mich auch gefragt.« »Hältst du es für einen Zufall?«
    Er lehnte sich mit dem Rücken an die Anrichte und sah sie an. »Nicht sehr wahrscheinlich. Hat Ormewood viele Feinde?«
    »Ich bin nicht gerade seine beste Freundin, aber soweit ich weiß, mögen ihn die Jungs. Er hängt viel mit diesem Arschloch Leo Donnelly herum, also gibt's über seinen Geschmack nicht viel zu sagen.«
    »Hast du von irgendwelchen Fällen gehört, bei denen er vielleicht jemanden verärgert hat?«
    »Du meinst, jemand stocksauer gemacht hat?« Sie zuckte noch einmal die Achseln, eine neue Angewohnheit, die sie vor zwei Jahren noch nicht gehabt hatte. »Nichts Spektakuläres. Meinst du wirklich, dass es eine Verbindung zu Monroe gibt?«
    »Morgen kommt

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