Will Trent 02 - Entsetzen
völlig legal, wenn er über den Fund anderer Spuren log. »Das Komische mit Sperma ist, man muss mehr als einmal waschen, um das Zeug rauszukriegen.«
»Sie lügen.«
Will zählte ihm die einzelnen Punkte auf. »Ich habe ein totes Mädchen mit Ihrem Sperma in der Vagina und Bissspuren auf der Brust. Ich habe ein Video, das zeigt, dass Sie die Hose gewechselt haben.«
Will dachte nicht lange über das Risiko nach, das er mit dieser Lüge einging. »Die Hose, die wir mit Ihrer DNS daran gefunden haben.«
»Sie können ohne Durchsuchungsbeschluss meinen Müll nicht durchwühlen, und Sie haben kein ...«
Will zwang sich, nicht zu lächeln, obwohl es ihn drängte, dem Mann zu sagen, dass er in die Falle gegangen war. »Sobald die Stadt den Müll in den Laster kippt, kann ich mich nackt darin wälzen, wenn es mir Spaß macht.«
Bernard zuckte die Achseln. »Kayla war siebzehn. Sie war einverstanden. Es ist nicht illegal, dass zwei Erwachsene Sex haben.«
Will überlegte sich genau, was er sagte. »Das ist ja nicht erst vor Kurzem passiert. Sie trafen sich schon eine ganze Weile mit ihr.«
»Sagen Sie das jetzt, weil Kayla vor zwei Monaten Geburtstag hatte?«
Er schüttelte den Kopf, als wäre er enttäuscht, dass die Falle so leicht zu durchschauen war. »Unser erster sexueller Verkehr fand vor zwei Tagen statt.«
»Sie war Jungfrau?«
Sein Lachen war aufrichtig. »Sie war das sexuelle Äquivalent von McDonald's.«
»Wir haben Ihr Sperma in Kaylas Auto gefunden.«
Wieder schien ihm das kein Kopfzerbrechen zu machen. »Dann hatten wir eben Sex im Auto.«
»Oral? Anal? «
Bernard hob eine Augenbraue - noch eine Falle, die er schon aus einer Meile Entfernung erkannte. »Ich schaue Nachrichten, Mr. Trent. Ich weiß, dass Georgias Gesetze sehr streng sind, was diese Sexualpraktiken angeht.«
Der arrogante kleine Scheißer dachte, er hätte alles in trockenen Tüchern. »Sie erwarten von mir, zu glauben, dass Sie vor zwei Tagen Sex mit Kayla hatten, aber nichts mit ihrem Tod zu tun haben?«
»Wie Sie selbst gesagt haben: Ich musste nach Hause, um die Hose zu wechseln. Als ich Kayla das letzte Mal sah, war sie am Leben und wollte zur Schule zurückfahren.«
»Sie haben also die Schule verlassen, hatten mit Kayla Sex in ihrem Auto und sind dann in die Schule zurückgekommen?«
»Na und?«
Will spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. »Da Sie mir zuvor mit Griechisch kamen, habe ich jetzt was Lateinisches für Sie, Evan.«
Bernard streckte die Hände aus und hob die Achseln, was wohl bedeuten sollte, Will solle loslegen.
»In loco parentis«, sagte Will. »An Eltern statt.«
Bernards Hände waren ausgestreckt, aber sein Gesichtsausdruck hatte sich dramatisch verändert.
»Dem Gesetz nach sind Sie während der Schulstunden Kaylas Hüter - derjenige, der anstelle der Eltern agiert. Der Staat betrachtet es als illegal, mit irgendjemandem Sex zu haben, der unter Ihrer Obhut steht, egal, wie alt die Person ist.« Nun zeigte er dieselbe Geste der Gelassenheit wie Bernard eben zuvor. »Ich glaube nicht, dass eine Minderjährige mitten am Tag in ihrem eigenen Auto zu ficken etwas ist, das einem Elternteil erlaubt ist.« Will fügte hinzu: »Auch wenn es wirklich das erste Mal ist.«
Bernard klappte den Mund zu. Seine Nasenflügel bebten. Will konnte beinahe sehen, wie er die letzten zwei Minuten noch einmal durchging und verzweifelt herauszufinden versuchte, wo er in diese Falle getappt war. Der Mann räusperte sich, doch anstatt Will anzusprechen, sprach er direkt zur Kamera und sagte: »Mein Name ist Evan Bernard, und ich verlange eine Beendigung dieses Verhörs, damit ich meinen Anwalt wegen dieser haltlosen Anschuldigungen konsultieren kann.«
»Sagen Sie mir, wo Emma ist, Evan.«
»Ich habe Ihnen nichts zu sagen.«
»Ich weiß, dass Sie das nicht allein getan haben. Sagen Sie mir, mit wem Sie zusammenarbeiten.«
»Mr. Trent, Sie scheinen zu glauben, dass Sie im Gesetz sehr versiert sind. Ich habe eben darum gebeten, mit meinem Anwalt sprechen zu dürfen. Dieses Verhör ist beendet.«
Will ging zur Tür und ließ die beiden Uniformierten herein, die draußen warteten. »Verhaften.«
»Wegen was?«
»Wegen sexuellem Kontakt« - er drehte sich zu Bernard um, damit der es auch sicher mitbekam - »mit einer Minderjährigen.«
Will trat auf den Gang und lehnte sich an die Wand. Er konnte hören, wie die Beamten Evan Bernard seine Rechte vorlasen und wie der Lehrer ihnen höflich
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