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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Achtzigern erträumte.
    Draußen hörte sie Will Trent einen der Beamten fragen, wo sie sei. Er hatte wahrscheinlich jede rote Ampel zwischen Westfield und Evan Bernards Wohnung ignoriert.
    Mit angespanntem Gesicht kam Will den Gang entlang. Er war wütend, und der Anblick dieses Mädchenzimmers änderte seine Stimmung kein bisschen. Sein Kehlkopf hüpfte, als er die rosafarbenen Vorhänge und die spitzenbesetzte Tagesdecke betrachtete. Mehrere Sekunden vergingen, bis er ein Wort über die Lippen brachte. »Glauben Sie, dass er sie hier festgehalten hat?«
    Faith schüttelte den Kopf. »Das ist zu offensichtlich.«
    Keiner der beiden betrat das Zimmer. Faith wusste, in dem weißen Bettzeug würden sie keine Spuren finden, keine verräterischen Haare auf dem frisch gesaugten Teppich. Sie konnte sich vorstellen, dass er einfach nur in dieses Zimmer kam, sich aufs Bett setzte und seine kranken Phantasien auslebte.
    »Es ist jünger als siebzehn«, sagte Faith. »Das Zimmer meine ich. Das sind Sachen, wie man sie für eine Zehn- oder Elfjährige kauft.«
    »Haben Sie die Hose gefunden?«
    »Sie war in der Mülltonne«, antwortete sie. »Meinen Sie, wir finden daran DNS?«
    »Das hoffe ich«, sagte er. »Der zweite Lösegeldanruf hatte denselben Lebensbeweis wie gestern. Vielleicht bekam es der Kidnapper mit der Angst zu tun, weil er uns auf dem Schulgelände sah.«
    »Oder sie ist bereits tot.«
    »Das will ich nicht akzeptieren«, erwiderte Will mit fester Stimme.
    Faith wählte ihre Worte sorgfältig. »Statistisch gesehen werden von Fremden verschleppte Kinder innerhalb der ersten drei Stunden nach der Entführung getötet.«
    »Sie wurde nicht von einem Fremden verschleppt«, sagte Will mit Nachdruck, und sie fragte sich, woher er seine Sicherheit nahm. »Der Kidnapper hatte den Teil mit dem Rückruf um vier Uhr vorher aufgenommen. Er brauchte offensichtlich mehr Zeit. Dann kriegen wir einen neuen Lebensbeweis.«
    »Das können Sie nicht sicher wissen, Will. Schauen Sie sich die Fakten an. Evan Bernard redet nicht. Wir haben keine Ahnung, wer sein Komplize ist. Hier werden wir mit Sicherheit nichts finden, was uns ...«
    »Dieses Gespräch werde ich mit Ihnen nicht führen.«
    Sie waren also wieder so weit, dass er den Chef spielte. Faith biss sich auf die Unterlippe und versuchte, die Situation durch ihren Sarkasmus nicht noch zusätzlich eskalieren zu lassen. Er konnte ruhig weiter in seiner Märchenwelt leben, aber Faith war sich ziemlich sicher, dass diese Geschichte kein glückliches Ende nehmen würde.
    Will wiederholte: »Ich kann nicht glauben, dass sie tot ist, Faith. Emma ist eine Kämpferin. Sie ist irgendwo da draußen und wartet darauf, dass wir sie finden.«
    Die Leidenschaft in seiner Stimme war unmissverständlich, und plötzlich war sie nicht mehr wütend auf ihn, sondern fühlte mit ihm.
    Er sagte: »Ich hätte mehr aus Bernard herausbekommen müssen. Er war so arrogant, so sicher, dass er die Fäden in der Hand hatte. Ich komme mir vor, als hätte ich ihm direkt in die Hände gespielt.«
    »Sie haben ihn so weit gebracht, dass er zugab, mit Kayla Sex gehabt zu haben.«
    »In vierundzwanzig Stunden ist er auf Kaution wieder draußen. Wenn sein Anwalt was taugt, zögert der den Prozess so lange hinaus, bis kein Mensch sich mehr daran erinnert, wer Emma Campano ist. Auch wenn die Eltern auf einer Strafverfolgung bestehen, könnte er letztendlich als freier Mann davonkommen.«
    »Er hat auf Video zugegeben, dass er Sex mit ihr hatte.«
    »Ich hatte ihm seine Rechte nicht vorgelesen. Er könnte argumentieren, dass ich ihn dazu genötigt hatte.« Will schüttelte den Kopf, offensichtlich ärgerte er sich über sich selbst. »Ich habe es verbockt.«
    »Er wusste, dass wir in seine Wohnung kommen würden«, sagte Faith. »Diese Bude ist makellos. So gründlich konnte er nicht über Nacht putzen. Er hat die Wohnung für uns präpariert. Er spielt irgendein Spiel.«
    »Ich hätte gestern seinen Hintergrund überprüfen sollen.«
    »Es gab keinen Grund dafür«, entgegnete sie. »Wir sind beide davon ausgegangen, dass die Schule ihn bereits hatte überprüfen lassen.«
    »Hat sie auch«, gab Will zu bedenken. »Nur nicht in letzter Zeit.«
    Charlie rief aus dem anderen Zimmer: »Hey, Leute.«
    Faith und Will gingen in das eigentliche Schlafzimmer, das deutlich maskuliner wirkte. Die Möbel waren schwer, anthrazitfarben gebeizt und niedrig auf eine sterile, moderne Art. Über dem Bett hing ein riesiges

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