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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Ermittlungen gegen ihre Mutter war es, dass ihn eine dreiunddreißigjährige Frau, die einen achtzehnjährigen Sohn hatte, nicht mehr schockieren konnte.
    Will sagte: »Einer deiner Kommilitonen hatte einen Unfall.«
    Jeremy war von zwei Generationen von Polizisten aufgezogen worden. Er kannte den Jargon. »Soll das heißen, er ist tot?«
    Faith log ihren Sohn nicht an. »Ja. Aber das muss vorerst noch unter uns bleiben. Sein Name war Adam Humphrey. Hast du ihn gekannt?«
    Jeremy schüttelte den Kopf. »War er ein Goatman?« Aus unbekannten Gründen nannten die Bewohner von Glenn Hall sich so, Ziegenmänner.
    »Nein«, erwiderte sie. »Er hat in Towers gewohnt.«
    »Das Semester hat eben erst angefangen. Fartley ist der Einzige, den ich kenne.« Noch ein Spitzname, diesmal für seinen Zimmergenossen - Pfurzer. »Ich kann ja mal rumfragen.«
    »Lass es sein«, sagte sie und musste sich dabei beherrschen, um nicht die Hand zu heben und ihm die Haare hinters Ohr zu streichen. Seit seinem dreizehnten Geburtstag war er größer als sie. Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn Jeremy ihr öffentliche Zuneigungsbezeugungen gestattete, musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihn auf die Stirn zu küssen. »Ich komme später vorbei.«
    Er zuckte die Achseln. »Tu's nicht, okay? Diese MILF-Scheiße geht mir langsam ziemlich auf die Nerven.«
    »Sag nicht >Scheiße<.«
    »Mom.«
    Sie nickte, ein stillschweigendes Einverständnis. Er latschte davon, seine brandneue Büchertasche für sechzig Dollar schleifte durchs Gras. Als Faith sechzehn war und ihren einjährigen Sohn auf ihrer Hüfte herumschleppte, errötete sie immer heftig, wenn die Leute sie fragten, ob das ihr kleiner Bruder sei. Mit fünfundzwanzig Jahren wurde sie sehr wütend, wenn Männer meinten, das Alter ihres Sohnes sei ein Gradmesser für ihre Lüsternheit. Mit dreißig schließlich war sie mit ihrer Vergangenheit insofern im Reinen, dass sie dazu stehen konnte. Jeder macht Fehler, und sie liebte ihren Sohn wirklich. Das Leben war bestimmt nicht einfach gewesen, aber ihn zu haben machte die Gaffereien und abfälligen Bemerkungen wieder wett.
    Leider ging dieser Frieden sehr schnell in die Brüche, als während der Erstsemester-Orientierungswoche im letzten Monat Jeremys neuer Zimmergenosse einen Blick auf Faith warf und bemerkte: »Alter, deine Freundin ist vielleicht heiß.«
    Will deutete zu dem roten Backsteingebäude gegenüber der Glenn Hall. »Das ist Towers?«
    »Ja«, sagte sie und führte ihn über den leeren Hof. »Als ich mit Martinez, dem Leiter des Studentenbüros, sprach, sagte er mir, dass Adams Zimmergenosse ein Junge namens Harold Nestor ist, aber Nestor ist bis jetzt noch nicht zum Unterricht erschienen. Martinez meinte, es gebe da irgendein familiäres Problem - ein krankes Elternteil, glaubte er. Es ist zweifelhaft, ob der Junge überhaupt erscheint.«
    »Hat Nestor einen Schlüssel zu dem Zimmer?«
    »Nein. Der Junge hat sich noch nicht einmal seine Unterbringungspapiere abgeholt. Soweit Martinez weiß, hat Nestor Adam nie getroffen.«
    »Das sollten wir überprüfen«, sagte Will. »Hat sonst noch jemand einen Schlüssel zu dem Zimmer?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass der Campus-Sicherheitsdienst einen hat. Es gibt hier keine richtigen Hausvorsteher - das regelt alles die studentische Selbstverwaltung, und die ist noch nicht gewählt.«
    Will wollte die Vordertür des Gebäudes öffnen, doch sie war abgeschlossen.
    Faith deutete auf ein großes, rotes Schild, das die Studenten ermahnte, keine Fremden ins Haus zu lassen. Diesen Aspekt hatte sie völlig vergessen. »Man braucht eine Sicherheitskarte, um reinzukommen.«
    »Ah ja.« Er drückte sein Gesicht an die Scheibe, spähte ins Foyer. »Leer.«
    »Adam hatte keine Sicherheitskarte in seiner Brieftasche.« Sie drehte sich um, suchte den Hof nach einem Studenten ab, der ihnen weiterhelfen konnte, aber die Rasenfläche war leer. »Ich schätze, jetzt müssen wir doch auf Martinez und die Anwälte warten.«
    Die Hände in den Hosentaschen, starrte Will die vielen Schilder an der Tür an. Neben dem roten gab es noch ein blaues Schild mit dem Hinweis für Behinderte, die blaue Taste in der Wand zu drücken, um den Türöffner zu aktivieren, sowie ein laminiertes grünes Blatt aus einem Notizbuch mit einer Liste von Telefonnummern, die die Studenten bei Nichtnotfällen anrufen konnten.
    Will starrte stur geradeaus, die Stirn konzentriert gerunzelt, als könnte er die Tür nur mit

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