Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
Vom Netzwerk:
krumme Sache abgezogen.«
    »Jede Menge zwielichtiger Gestalten«, ergänzte Petty.
    »Hier.« Warren zog einen Schlüsselbund aus der Hosentasche und gab ihn Petty. »Bring die Schlüssel in mein Büro. Ich habe die Bänder angehalten, als Ihre Jungs kamen. Die oberste Kassette ist von heute. Es ist noch nicht zurückgespult, also dürften Sie das Zeitfenster, das Sie brauchen, ziemlich schnell finden.« Er entschuldigte sich bei Will. »Tut mir leid, aber ich muss diese Maschine wieder zum Laufen bringen. Rufen Sie einfach, wenn es Probleme gibt, und ich komme nach hinten und helfe Ihnen.«
    »Danke«, entgegnete Will. »Darf ich fragen - ist Ihnen irgendjemand aufgefallen, der das Parkhaus in letzter Zeit häufig benutzt hat? Vielleicht nicht der Prius, sondern ein anderes Auto?«
    Warren schüttelte den Kopf, während er bereits zurück zur Maschine ging. »Ich sitze normalerweise hier im Laden fest. Durch diese Tür gehe ich eigentlich nur, wenn's Zeit ist, nach Hause zu gehen.«
    Will stoppte ihn, bevor er wieder unter die Maschine kriechen konnte. »Haben Sie in der Gegend irgendwelche verdächtigen Personen gesehen?«
    Warren zuckte die Achseln. »Das ist die Peachtree Street. Da ist es ziemlich schwierig, solche Typen nicht zu sehen.«
    Petty sagte: »Ich halte die Augen offen, wissen Sie?« Er winkte ihnen, damit sie ihm in den hinteren Teil des Ladens folgten. »Nicht nur so wie bei dem Auto. Ich hab schon mal die Polizei gerufen, weil ein paar Obdachlose hinten in der Gasse gepennt haben.«
    Amanda fragte: »Wann war das?«
    »Vor 'nem Jahr, vielleicht zwei?«
    Will wartete, dass sie etwas Sarkastisches sagte, aber sie behielt es für sich.
    Er fragte Petty: »Haben Sie den Prius zuvor schon mal im Parkhaus stehen sehen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit irgendwelchen anderen Autos?«, fragte Will weiter. »Gibt es irgendeines, das Sie da hinten schon oft gesehen haben?«
    »Nicht, soweit ich mich erinnere, aber ich bin meistens hier drinnen und bewache das Telefon.«
    »Was ist mit Ihren Zigarettenpausen?«
    »Blöd, was?« Er errötete leicht. »Hab vor ungefähr zwei Jahren aufgehört, aber dann habe ich vor ein paar Tagen im Yachtklub dieses Mädchen kennengelernt, und die Kleine raucht wie die verdammte Cruella de Vil. Und da hab ich wieder angefangen, einfach so ...« Er schnippte mit den Fingern.
    Der Euclide Avenue Yachtklub war eine Kneipe in Little Five Point. Es war genau der Laden, in dem man einen Endzwanziger mit dem Ehrgeiz einer Schnecke, der in einem Copyshop arbeitete, vermuten würde.
    Will fragte: »Was ist mit den Bauarbeitern vor der Tür?«
    »Die sind seit ungefähr sechs Monaten immer wieder mal hier. Zuerst haben sie versucht, die Garage für ihre Mittagspause zu benutzen. Sie wissen schon, wegen Schatten und so. Aber Warren wurde wütend, weil sie dort allen möglichen Müll zurückgelassen haben - Zigarettenkippen, Kaffeebecher, alles mögliche Zeug. Er hat dann mit dem Vorarbeiter gesprochen, ganz cool, so nach dem Motto: >Zeig doch mal ein bisschen Anstand, Mann. Tu den Müll dahin, wo er hingehört.< Als wir am nächsten Tag hier angekommen sind, liegen diese verdammten Stahlplatten auf der Straße, und seitdem waren die Arbeiter nicht mehr da.«
    »Wann war das?«
    »Vor einer Woche? Ich weiß es nicht mehr. Warren wird es wissen.«
    »Hatten Sie zuvor schon Schwierigkeiten mit ihnen?«
    »Nee, dazu waren die einfach noch nicht lange genug hier. Das ist ein dauerndes Kommen und Gehen, immer andere Trupps mit anderen Chefs.« Petty blieb vor einer verschlossenen Tür stehen. Während er den Schlüssel ins Schloss steckte, redete er weiter: »Ich will nicht, dass Sie denken, ich sei so ein gieriges Arschloch, nur weil ich nach der Belohnung gefragt habe.«
    »Natürlich nicht«, sagte Will und schaute sich in dem Büro um. Es war klein, aber gut organisiert, mit Tausenden von CDs in ordentlichen Reihen auf einem deckenhohen Metallregal an einer Wand. Ein abgenutzter Sessel stand vor einem Metallschreibtisch, auf dem sich Papiere stapelten. Eine Uhr tickte laut. Auf einem Regal an der gegenüberliegenden Wand stand ein winziger Schwarz-Weiß-Fernseher. Kabel, die in den Buchsen an der Vorderseite steckten, führten zu zwei Videorekordern.
    »Was ist mit diesen ganzen CDs?«
    »Kundendateien, Entwürfe und solche Sachen«, erklärte er und strich mit dem Finger über die vielfarbigen Schuber. »Die meisten Aufträge kommen inzwischen per E-Mail, aber manchmal haben wir

Weitere Kostenlose Bücher