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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Lautstärke und Tonlage nicht zu übertreffen! Mimi war aufgewacht!!!
    Und sie mochte es gar nicht, wenn sie dabei nicht von freundlichen Gesichtern umgeben war.
    Tanner und Anny sprangen sofort panisch auf, um ins Wohnzimmer zu stürzen. Jetzt war Eile angesagt, denn wenn Mimis Laune erst einmal im Keller angekommen war, würde in den nächsten zwei Stunden hier im Haus keiner mehr froh werden!
    Vielleicht sollte ich an dieser Stelle zumindest einige erklärende Worte für dieses Verhalten einfügen.
    Wir sind im Allgemeinen das, was man eine streitbare Familie nennen könnte. Allesamt nicht auf den Mund gefallen, und im Umgang mit anderen Menschen nicht eben schüchtern! Vorneweg Louisa und Tiara. Rabauken wie sie im Buche stehen! Tanner war fürchterlich in seinem Zorn, ich wusste es nur zu gut! Und die liebenswerte Anny, ... es dauerte lange bis man sie auf der Palme hatte, aber wenn es geschah, dann bereute man es!
    Wer aber wahren Schrecken erleben möchte, der legt sich mit der kleinen Mimi an! Oder weigert sich beispielsweise das zu tun, was Mimi gerade von einem erwartet, oder reagiert nicht schnell genug, oder hat etwas falsch verstanden, oder liest ihre Wünsche nicht von den Lippen ab, oder ... .
    Dann war was los!!!
    Ich liebte sie trotzdem alle, auch dafür! Aber wenn Sie mich fragen, wer üblicherweise den Chefposten in der Familie inne hatte, dann denke ich ganz bestimmt nicht an Tanner!
    Der Tisch war mittlerweile zum Abendbrot gedeckt worden, und alle nahmen brav ihren Platz ein. Die Kinder sorgten dafür, dass keiner mehr an Morde, tote Rehe und drohende Gefahren dachte. Außer meiner Wenigkeit natürlich, denn ich konnte meine Gedanken nicht davon lösen.
    Es wurde beim Essen über den neuesten Klatsch in Buhlenberg gesprochen, die Kinder erzählten von der Schule, und besonders über ‚Baby’ Mimis Fortschritte gewisse Schimpfwörter zu benutzen. Tanner genoss es sichtlich ein Teil dieser Familie zu sein. Wie sehr musste er unter dieser Trennung leiden.
    Doch ich hörte eigentlich nur mit einem Ohr zu. Das hatte nichts damit zu tun das die Wunde, die mir Dago verpasst hatte, immer noch brannte wie Feuer, vielmehr hatte mich ein beklemmendes Gefühl beschlichen. Eine leise Vorahnung dessen, was bald folgen würde!
     
     
     
    Anny saß am Telefon, sie haderte mit sich.
    Immer wieder schaute sie zum Telefonhörer, um dann ihren Kopf erneut auf die Hände zu stützen, die auf dem großen Tisch ruhten.
    Im Nebenzimmer hörte man Tiara und Louisa leise miteinander reden.
    Gut, dass sie dieses kleine, gemütliche Häuschen vor zwei Jahren gekauft hatten. Eigentlich sollte es nach der Renovierung an Touristen vermietet werden. Eine zusätzliche Einnahmequelle, die sie gut brauchen konnten.
    Das Häuschen hatte zwei Etagen und bestand aus einem liebevoll renovierten Fachwerk. Unten schliefen die großen Mädchen, oben sie, zusammen mit Mimi.
    Damals, als sie sich getrennt hatten, wollten die Kinder unbedingt hierher ziehen. Die Trennung hatte Anny ihnen als eine Art Urlaub von Buhlenberg erklärt.
    Also war es nicht verwunderlich, wenn die Kinder auch in einem Ferienhaus wohnen wollten. Selbst wenn es das eigene war, und bloß einige Kilometer von daheim entfernt. Für die Kinder war es ein Abenteuer. Sie selbst empfand es zunehmend als Belastung.
    Anny war hin und hergerissen, da sie das Gefühl nicht los wurde, sie müsse Paula informieren. Weibliche Intuition könnte man sagen.
    Das was Tanner ihr erzählt hatte, war sehr beunruhigend.
    Ehrlich gesagt, hatte sie Angst um ihn, denn es war nicht ausgeschlossen, dass der Mörder ihn ins Visier nehmen könnte. Und wenn es stimmte, dass auch das Reh von eben diesem Mörder und seinem Hund getötet worden war, dann bedeute das nicht weniger, als das er sich im Wald bei Buhlenberg herumtrieb!
    Warum wollte der Dickkopf nicht mit der Polizei darüber sprechen? Typisch Mann! So war er schon immer gewesen, seit sie ihn vor vielen Jahren kennen gelernt hatte.
    Tanner war klug, aber absolut stur, wenn ihm etwas gegen den Strich ging.
    Mit guten Worten allein war bei ihm nichts zu erreichen. Ebenso gut könnte sie versuchen, einen Stein zu überzeugen.
    Sie seufzte laut, es gelüstete sie nach einer Zigarette, aber im Haus rauchte sie niemals, wegen der Kinder.
    So ging sie vor die Tür, stellte sich in eine Nische, um vor den scharfen Wind geschützt zu sein und zündete sich eine Zigarette an. Wenn sie die Polizei wirklich anrief, dann würde Tanner ihr das

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